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Events

EventReport | Futuresymposium Wintersport

Virtuelles Stelldichein der Wintersportindustrie

von PowderGuide • 01.04.2021
Bei der ersten Ausgabe des "Futuresymposium Wintersport" wurden vergangene Woche Produktneuheiten ausgewählter Hersteller vorgestellt, sowie in vielfältigen Podiumsdiskussionen und Vorträgen Trends und Entwicklungen der Szene beleuchtet. Das Event fand großteils virtuell statt und das PG-Team hat die interessanteren Beiträge am Bildschirm mitverfolgt.

Das Futuresymposium sollte ursprünglich in Mayrhofen im Zillertal stattfinden, coronabedingt musste man auf ein digitales Format ausweichen. Es handelt sich um ein von der Landesregierung bezuschusstes Tiroler Prestigeprojekt, das die verschiedenen Spielarten des Wintersports und der Wintersportindustrie beleuchten und internationalen Austausch fördern soll. Der prominente Seilbahnlobbyist und Nationalratsabgeordnete Franz Hörl setzte sich für das Projekt ein und resümiert die erste Ausgabe positiv. Schwierige Zeiten würden auch Chancen bieten und es sei wichtig, dass man gerade jetzt Raum für Gespräche schafft, um dann gemeinsam stärker aus der Krise hervor zu gehen, so Hörl gegenüber dem ORF. Die Veranstaltung war ursprünglich als Event für geladene Gäste aus dem Skitoursmussektor im erweiterten Sinn geplant, wurde aber im Zuge der Umstellung auf die online Version einer breiteren Öffentlichkeit (und damit auch PowderGuide!) zugänglich gemacht.

Alle Vorträge und Produktpräsentationen waren einem der übergeordneten Themenbereiche „Leistungssport“, „Skifahren als Breitensport“ und „Trendsportarten und Zukunftstrends“ zugeordnet. Skitouren, Freeriden und die sonstigen Interessensgebiete von PowderGuide fanden sich in letzterem Themenblock und wir haben uns vor allem darauf konzentriert. Wie auch schon bei der ISPO und sonstigen vergleichbaren Events zogen sich die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung durch das Programm, wobei immer wieder auch auf die Coronakrise Bezug genommen wurde. Der österreichische Einfluss in dieser internationalen Veranstaltung war relativ dominant und die Vortragenden aus Österreich waren etwas überrepräsentiert, teils dafür auch sehr hochkarätig. In Summe konnte man beim Futuresymposium interessante Einblicke in die Welt des „organisierten Skisports“ gewinnen.

Gear News: SicherheitsausrĂĽstung

Die Produktneuheiten gingen gegenüber dem Vortragsprogramm eher unter und generell gab es hier wenig, was für den Bereich Freeride/Tourengehen relevant erscheint. Lediglich Ortovox und Pieps zeigten exklusive Previews zu Softwareupdates, die für die Saison 2022/23 angedacht sind. Beide gehen ihren bereits eingeschlagenen Weg noch ein Stück weiter und planen neue Funktionen für das DIRACT VOICE LVS (Ortovox) und die i-Probe (Pieps). Über eine App soll man optionale Features am DIRACT VOICE aktivieren können, durch die das LVS nicht nur im Ernstfall Kommandos gibt, sondern den Nutzer auch zu wichtigen Wegpunkten leitet. Als Beispiel wurden Skihütten mit Livemusik genannt, deren Programm automatisch heruntergeladen werden könne. Man habe diese technischen Möglichkeiten, es sei also naheliegend, sie auch zu nutzen, so Ortovox. Pieps hingegen setzt auf das Prinzip Gamification und bereitet ein Update vor, mit dem die i-Probe je nach Qualität des Sondentreffers unterschiedliche Töne von sich gibt, die den Sounds von Videospielen nach empfunden sind. Ziel sei es, die Suchenden dadurch maximal zu motivieren. In der Entwicklung wurde mit führenden Videospielexperten und der Fakultät für Psychologie der Uni Innsbruck zusammengearbeitet. Eine interessante Konzeptpräsentation gab es schließlich noch von einem Schweizer Startup, das neue Airbagkartuschen aller Hersteller direkt an der Talstation in Verbier sowie im Skigebiet St Anton wechseln möchte und noch Investoren sucht. Bene Mayr und Sven Küenle, beide professionelle Freestyle-Skier und passionierte Immobilien-Kaufmänner, erwägen, mit ihrer kürzlich gegründeten Immobilienfirma in das Projekt einzusteigen.

ContestGeschehen

Vertreter der Freeride World Tour sowie einiger Qualifier Event Serien (Open Faces) gaben sich beim Futuresymposium ebenfalls die Ehre. Ab nächster Saison gibt es eine kleine Änderung im Reglement: Rider aller Kategorien müssen verpflichtend mindestens 3 Turns (aufeinanderfolgend) switch fahren. Damit soll das Freestylesegment gestärkt werden. Diese verpflichtende Vorgabe habe sich in der österreichischen Snowboardlehrerausbildung bewährt, so die Organisatoren der Open Faces, die diese Änderung angeregt hatten. Wo im Hang switch gefahren wird, ist den Ridern überlassen. Es wurde betont, dass man sich auf Kreativität freue.

An einer interessanten Podiumsdiskussion zum Thema „Wettkampf als Trendsport“ nahmen neben Nicolas Hale-Woods (FWT) auch Marcel Hirscher und der scheidende ÖSV Präsident Peter Schröcksnadel teil. Hirscher und Hale-Woods kündigten an, dass Hirscher nächste Saison im Rahmen einer Werbekampagne für die FWT eine Wild Card für die gesamte Tour erhalten wird. Man erhofft sich dadurch breiteres Interesse für die Freerideweltmeisterschaft. Hirscher nimmt in der Kategorie Snowboard Herren teil, da er bei den Ski Herren keine Herausforderung sieht. Rennsportpapst Schröcksnadel begrüßte dieses Crossover. Er schlug vor, eine Zeitwertung bei Freeridebewerben einzuführen, was Hale-Woods aber ablehnt. Schröcksnadel riet Hale-Woods, sich stärker für die Frauenförderung einzusetzen und gleich viele Frauen wie Männer an den Start zu bringen. Vor allem sollten die Frauen sichtbarer gemacht werden, etwa durch auffälligere Ski/SB Bekleidung, in der sie „nicht so männlich“ wirken würden.

Der deutsche Freeride Markt ist naturgemäß groß gegenüber jenem der kleineren Alpenländer, sodass auch das Interesse an der Zuschauerbindung bei der FWT hoch ist. Unmut gibt es in der Rider Community bezüglich geleakten Informationen zu einer Wildcardvergabe für den FWT Stopp in Fieberbrunn: Christian Linder hat deutsche Freerider als eine relevante politische Zielgruppe identifiziert und möchte durch eine Teilnahme in Fieberbrunn das Profil der FDP in diesem Sektor stärken. Einige Rider, die anonym bleiben wollten, äußerten PG gegenüber den Verdacht, Lindner würde die Wildcard nur bekommen, weil er Deutscher ist. Dadurch wird aus Sicht der Rider der faire Wettbewerb verzerrt. Auch in Zukunft soll die Freerideweltmeisterschaft in erster Linie zwischen den Nationen der DACH Region, den USA, dem kanadischen Bundesland Britisch Columbia und den skandinavischen Nationen ohne Finnland ausgetragen werden. 

Schnittstelle Skifahren & Politik

Was in der Diskussion zur FWT schon angedeutet wurde, war im Vortrag "Hebung des aktuell ungenutzten Potentials durch FreeridetouristInnen in unterfinanzierten Familienskigebieten in Kärnten, Osttirol und Niederösterreich" von Elisabeth Köstinger, österreichische Ministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, dann zentral: Skifahren ist politisch. Durch gezielte Förderungsprogramme sollen strukturschwache Skiregionen gestärkt werden. Ein grenzübergreifendes Projekt mit Bayern stand im Raum, wurde aber von bayerischer Seite letztendlich aufgrund des Mangels an strukturschwachen Regionen in Bayern abgelehnt. Köstinger, die für die erfolgreiche Sommerkampagne „You Like it? Bike It!“ bekannt ist, leitet nun gemeinsam mit Franz Hörl eine Taskforce zum Thema. Nachhaltiger Ausbau notwendiger Infrastruktur sei essentiell, um den sanften Skitourismus in den genannten Regionen maximal zu forcieren, so die Ministerin, die weitere Pressekonferenzen ankündigte. 

Abgerundet wurde der Themenbereich Politik und Nachhaltigkeit durch einen motivierenden Keynote Vortrag von Matthias Haunholder, der in einer Multivisionspräsentation darstellte, wie er auf seinem Weg in die Antarktis das Unmögliche möglich machte, welche Schlüsse er aus seinen Grenzerfahrungen gezogen hat und wie er auf seiner persönlichen Laufbahn von der Vision zum Traum gelangte. Bezugnehmend auf den herausfordernden Weg zum Erfolg in den Wirtschaftssektoren Nachhaltigkeit und Tourismus, den Köstinger und Hörl mutig beschreiten, erinnerte Haunholder zum Abschluss treffend: Es gibt immer einen Weg.

In eigener Sache

Im Rahmen des Futuresymposiums konnten wir eine exklusive Partnerschaft für das Schneehöhentippspiel 2021/22 gewinnen: Für die kommende Saison können wir online-casino.com stolz als Partner für das Schneehöhentippspiel präsentieren. Die Gewinnsummen des jeweiligen Tipps werden durch die Formel "Gewinn= Neuschnee in cm x10 - Abweichung vom tatsächlichen Wert" berechnet. Zum Ende der Saison wird es laut CEO von online-casino.com zusätzlich noch eine große Sonderauszahlung für den schlechtesten Tipp der laufenden Saison geben.

Die zweite Ausgabe des Futuresymposium soll genau heute in einem Jahr, am 1. April 2022, stattfinden. Dann hoffentlich vor Ort in Mayrhofen. Wir freuen uns schon!

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