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Events

EventReport | Snow & Safety Conference 2017

Alle Jahre wieder [zumindest seit 6 Jahren]: die Snow & Safety Konferenz in Lech/Zürs am Arlberg.

von Patrick Wehowsky 25.12.2017
PowderGuide war zum zweiten Mal vor Ort, um uns und euch einen Eindruck von der Konferenz zu verschaffen. Sinn und Zweck der zwei Tage dauernden Veranstaltung ist es, dem eigenen Wissen im winterlichen Gelände punktgenau zum Saisonbeginn ein Update zu gönnen.

Dieses Update stellt Zürs am Arlberg nun seit sechs Jahren am ersten Wochenende der Wintersaison mit der Konferenz zur Verfügung. Auf der Konferenz gibt es neben zahlreichen Coachings von am Arlberg ansässigen Profis der Freeride-Szene (Stefan Häusl, Lorraine Huber, Nadine Wallner) spezielle Kurse für Jugendliche, die im Gegensatz zu den Coachings für Erwachsene kostenfrei besucht werden können. An den beiden Abenden gibt es zur Vervollkommnung der Tage ca. 30-minütige Expertenvorträge zum Themenspektrum „Abseits der Piste“.

Dieses Jahr fiel die Konferenz auf das erste Dezemberwochenende und die Verhältnisse hatten, wie auch der restliche heurige Frühwinter, aber auch gar nichts mit der Situation der letzten Jahre zu tun. Während sich bei der Anreise St. Anton erst leicht angezuckert präsentierte, war spätestens in St. Christoph klar, dass die Messstationen und Wetterberichte keinen Unsinn erzählt haben. Diesen Eindruck bestätigten die leuchtenden Gesichter der Guides und Teilnehmer, welche von einem denkwürdigen ersten Tag der Saison am Arlberg sprachen. Jenen hatten wir leider aufgrund unserer Arbeit verpasst, dafür waren wir genau rechtzeitig für die Freitagabend-Vorträge im Robinson-Club.

Christoph Mitterer präsentierte einen konzisen und wohlüberlegten Überblick über die aktuelle Theorie der Fernauslösung von Lawinen. Der nachfolgende Vortrag von Alexander Prokop konnte dann das selbstgesteckte Ziel seines Vortrags „Die Schneedeckeneigenschaften am Arlberg im internationalen Vergleich“ leider nicht wirklich einlösen. Er sprang munter zwischen verschiedenen Bildern, die Ausbildungseinsätze von Lawinenkomissionen von Alaska bis Kasachstan zeigten,  hin und her, um dann zum Schluss zu kommen, dass der Arlberg sich auf einem Kontinuum zwischen einem maritimen Schneedeckenaufbau (Alaska) und einem kontinentalen Aufbau (Kirgistan) ungefähr in der Mitte befinde und es deshalb gar nicht so schlecht um den Schneedeckenaufbau am Arlberg bestellt sei [sic!].

Die anschließende Podiumsdiskussion zum Thema „Richtlinien für´s Off-Piste Skifahren“ - Notwendig? Sinnvoll?“ zeigte wieder einmal, wie unterschiedlich die Perspektiven auf abseitsfahrende Wintersporttouristen sein können. Während für die einheimischen Hoteliers – überspitzt gesagt - ein Variantenfahrer ohne einheimischen Ski-Guide schon fast eine Straftat darstellt, wurde diese Schwarz-Weiss Perspektive durch die übrigen Gäste (z.B Karl Gabl von der ZAMG) wohltuend aufgebrochen und einem mündigen Variantenfahrer das Wort geredet.

Auch am Samstag gab es starken Zuspruch zu den angebotenen Schulungen und das an einem traumhaften, wenn auch verdammt kalten Frühwintertag. Hervorzuheben sind meiner Meinung nach hierbei zwei Schulungen, welche man ansonsten eher schwierig findet.

Zum einen war das ein Lawinen Notfall Szenario mit Mehrfachverschüttung, bei der Bergführer Stefan Rössler zusammen mit RECCO ein realitätsnahes Szenario mit unterschiedlichen Verschüttungstiefen und Körperdummys herstellte. Hierbei zeigten sich jene Probleme beim Ausschaufeln, bei denen man im LVS – Übungspark nie ankommt. („Verdammt, wir sind beim Bein, der Kopf ist hier drüben“).

Zum anderen war das die neu eingeführte Schulung „Helicopter Rescue am Arlberg" powered by Mons Royal mit dem Rettungsteam "Crew Gallus 3", welche es den Teilnehmern ermöglichte den Ablauf einer Hubschrauberbergung inklusive Flug am langen Tau kennenzulernen.

Im Vergleich zu letztem Jahr gab es wiederum gestiegene Teilnehmerzahlen sowie großen Andrang auf die kostenlosen Coachings für Jugendliche zu verzeichnen. Es hat sich anscheinend am Arlberg und in der Umgebung herumgesprochen, dass jeweils zum Saisonstart hier eine rundum gelungene Veranstaltung etabliert wurde. Als Zuckerl konnte man neben neuem oder aktualisiertem Wissen in der abschließenden Tombola mit etwas Glück einen Gewinn der anwesenden Sponsoren mit nach Hause nehmen.

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