Team Europe hat es geschafft: Die Europäer haben sich heute dank einer meisterhaften Vorstellung auf dem Backcountry-Slopestyle-Parcours die Trophäe des SWATCH SKIERS CUP von den Titelverteidigern des Team Americas zurückgeholt. Sie siegten mit 10:6 Punkten. Nachdem Team Europe schon den Big-Mountain-Freeride-Contest gewonnen hatte, wurde es mit einem Endresultat von 21:11 zum neuen Champion des Events gekrönt!Ein wunderschöner, sonniger Tag begrüßte heute Morgen die Teilnehmer und Zuschauer an der Gipfelstation von Zermatts spektakulärer Gornergrat-Bahn. Der Wettkampfhang präsentierte sich mit 20 Zentimeter unberührtem Neuschnee in perfektem Zustand. Der obere Abschnitt des Hangs bot steiles Freeride-Gelände, während die mittleren und unteren Teile mit extra für diesen Event gebauten Kickern gespickt waren. Damit konnten die Fahrer unter einer Vielzahl an möglichen Lines und Sprüngen auswählen, was sie natürlich auch ausnutzten.
Der herausragende Run des Tages gelang Fabio Studer (AUT) von Team Europe. Unter dem begeisterten Jubel der zahlreichen Zuschauer sprang er mit einem Switch Cork 540 vom Grat in den Hang, fuhr dann durch ein verdecktes Couloir und beendete seinen Run schließlich mit einem makellosen Cork 720. „Ohne vorheriges Training solche Kicker zu springen, ist gar nicht so schwer, wie viele denken. Ich habe in meinem Leben schon so viele Switch 5s, 720s und Cork 3s gemacht, dass ich schon beim Absprung weiß, ob ich mich in der Luft schneller oder langsamer drehen muss – wie bei dem großen Cork 3 in meinem zweiten Run, da kann ich die Rotation kontrollieren und den Trick stehen." – so der Vorarlberger, der in der aktuellen Saison konstant beachtliche Contestleistungen abliefert. Sverre Liliequist (SWE), der schon beim Big-Mountain-Contest einen eindrucksvollen Auftritt hatte, bewies auch heute wieder Kreativität und sprang einen Double Cliffdrop to Backflip sowie einen gewaltigen Double Front Flip. „Auch wenn Slopestyle nicht meine große Stärke ist, macht es mich nicht nervös, hier alles zu geben. Ich weiß, dass ich meine Fähigkeiten ganz schön strapaziere. Aber die Elemente sind sehr sicher, und der ganze Vibe hilft uns sehr. Das ist die perfekte Umgebung, um an unsere Grenzen zu gehen," sagte Liliequist. Der Clip zu seinem Big Mountain Run ging sozusagen "viral" durchs Netz, einerseits waren es traumhafte Bedingungen für einen Contest, andererseits werden Lawinen in dem Fall auch ein wenig verharmlost. Natürlich kann man das Gefahrenpotential zu Hause vor dem Bildschirm nicht beurteilen, aber der vorzeitige Abbruch des Big Mountain Contests aufgrund der zunehmenden Erwärmung war möglicherweise ein richtiger Schritt. Möglicherweise werden hier jedoch die falschen Signale in Richtung Massenmedien und -Publikum gesendet, da diesen die Hintergründe normalerweise verborgen bleiben.
Auch die Rider von Team Americas zeigten beeindruckende Performances. Rory Bushfield (CAN) musste als Vertreter des verletzten Tim Dutton (USA) einen zusätzlichen Run machen und glänzte bei allen drei Läufen mit supertechnischen und stylischen Lines. Dem letzten Starter des Tages, Charlie Ager (CAN), wäre bei seinem Cork 900 fast eine Switch-Landung im tiefen Powder gelungen.
Nicht zuletzt dank der erfolgreichen Woche in Zermatt steht der SWATCH SKIERS CUP vor einer glänzenden Zukunft. „Es hat sich als eine überaus gelungene Kombination erwiesen, die 16 besten Big-Mountain- und Backcountry-Slopestyle-Rider zusammenzubringen. Ich freue mich, heute bekanntgeben zu können, dass es diesen Event weiter geben wird, sagte Head Event Organizer Nicolas Hale-Woods. Die Teams bekommen für die kommenden Ausgaben des Skiers Cup neue Captains: Julien Regnier (FRA) wird Team Europe steuern und JP Auclair (CAN) Team Americas anführen. Inwiefern sich das auf die Auswahl der Fahrer auswirkt, wird sich zeigen. In welchem Skigebiet der nächste Event stattfinden wird, erfährt man in Kürze unter www.swatchskierscup.com.
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 Weitere Stimmen zum Contest: Kaj Zackrisson (SWE): „Ich war vor diesem Tag sehr nervös, weil ich ein Big-Mountain-Rider bin. Diese Kicker und ihre Form sind nicht das, womit ich mich normalerweise wohlfühle. Auf den Inruns zu den Kickern muss ich mich wirklich überwinden. Aber dann ist es ein fantastisches Gefühl!" Markus Eder (ITA): „Dieser Kurs kombiniert gute Freestyle-Elemente mit ein wenig Big Mountain. Der Hang ist weniger anspruchsvoll als ein echtes Big-Mountain-Face, aber er hat ein paar wirklich coole Cliffs zum Springen. Ich mag den Style von solchen Events, und ich finde reines Big-Mountain-Riding cool. Dieser Event ist ein einzigartiges Fest, das wir unbedingt weiterführen sollten, um dabei auch das Freeriden weiterzuentwickeln.“Nicolas Vuignier (SUI):„Die Olympischen Spiele 2014 sind für mich möglich, aber ich müsste viel Zeit in die FIS-Events stecken. Ich persönlich gehe lieber powdern als im Park zu trainieren. Wenn es geschneit hat, fahre ich Tiefschnee, ansonsten bin ich im Park. Dieses Jahr haben wir in der Schweiz so viel Schnee, dass ich nur am Freeriden bin. Wenn man zu Olympia will, muss man 100 % geben und sich voll darauf konzentrieren. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Wenn ich das ganze Jahr im Park fahren müsste, würde ich wahnsinnig werden. Ich muss Powder fahren!" Julien Regnier (FRA), Shaper und Judge:„Es war eine große Herausforderung, diesen Event durchzuführen. Wir haben einen Haufen Arbeit in die Kicker, die Sicherheit und das Judging gesteckt. Dann konnten wir nur noch hoffen, dass auch Mutter Natur mitspielt. Es ist ein Job, aber ich liebe ihn und würde gar nichts anderes machen wollen."Eine mehrteilige Videoserie hat das Geschehen in Zermatt dokumentiert, dieser Teil fasst beide Eventteile aus sicht der Fahrer zusammen:
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