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Filme

Filmrezension | MSP - Ruin and Rose

MSP wagt ein Experiment.

von Robert Bachmann 23.10.2016
Matchstick Productions, verantwortlich für Filme wie Claim? und Days of My Youth,?? ?gehen mit dem diesjährigen Werk Ruin and Rose einen anderen Weg. Mit Ben Sturgulewski, zuvor bei Sweetgrass tätig, übernimmt ein Produzent das Ruder, der für eher nachdenkliche Skifilme bekannt ist. Bei MSP setzt er seinen Stil fort und vermischt die Skiaction mit einer postapokalyptischen Wüstenstory, der ähnlich viel Raum gegeben wird, wie den Skiszenen. PGler Brecher hat dazu eine klare Meinung.

Top Fahrer, top Produktionsfirma, top Aufnahmen an top Orten. Man sollte meinen, das wären Zutaten, aus denen nur ein top Film entstehen kann. Tja, nun. Also es ist so…Auf der einen Seite haben wir einen Soundtrack, der im Großteil aller Fälle recht belanglos daherkommt: Halbelektronische Downtempo-Mukke untermalt heroische Skiaufnahmen. Dass das auf Dauer nicht unbedingt mitreißt, sollte klar sein. Dummerweise sind das die interessanten Momente des Films.

Auf der anderen Seite haben wir nämlich eine Endzeit-Geschichte, die ausschließlich mit Filmkindern auskommt. Quasi Grundschul-Mad Max ohne Gewalt, Leder, Nieten, Psychogeballer und Motorräder, erzählt von einem verschnupften 8-Jährigen. Klingt gut? Freut euch auf gefühlte 45 Minuten dieser begeisternden Geschichte. Kurz runter gebrochen: Welt geht an der Dummheit der Menschen zugrunde, alles ist Wüste. Kinder hängen in der Nähe eines alten Hauses ab, in dem früher offensichtlich ein Skifahrer gelebt hat. Kind findet Schneekugel. Schneekugel ist der Wahnsinn. Dramatische Wendung! Wasser geht aus. Kind zieht mit Ski los um einen Berg und Schnee zu finden. Kind kehrt zurück: Happy End. Begleitet von unendlich langatmigem Kindergerede, bei dem man sich ständig wünscht, er möge doch endlich die Klappe halten, oder sich wenigstens mal die Nase putzen.

Glücklicherweise wird der Disneystreifen immer wieder von Einspielern unterbrochen, in denen es tatsächlich Skifahren zu sehen gibt. Ziemlich gutes Skifahren auch. Mit ziemlich guten Aufnahmen und ziemlich langweiliger Musik. Ich habe den Film jetzt knapp 1 1/2 mal gesehen, beim ersten Mal tatsächlich ohne Teile zu überspringen. Ich habe hart mit dem Schlaf gekämpft. Das schreibe ich übrigens nicht, weil es sich fies anhört, es ist die Wahrheit.

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Der Trailer

Die eigentliche Frage, die mich während dem ganzen Film beschäftigt hat war, warum MSP auf ein mal so schlechte Filme machen und woran das genau liegt? Auch wenn McConkey nicht mehr unter uns weilt und Sean Pettit sein eigenes Süppchen kocht, haben sie immer noch genug Charaktere an Bord, um ein sympathisches Filmchen zustande zu kriegen. Warum gibt man den Fahrern nicht den nötigen Raum, um ihren Charme auszuspielen? Pettit hatte letzte Saison das gleiche Problem mit The Masquerade: Filmstory geschrieben um die Skiaufnahmen interessant zu untermalen, Musik mutig gewählt. Cool gedacht, im Endeffekt aber zu langatmig und monoton.

Ich will damit auch gar nicht sagen, dass ich nur Skiporn-Geballer ohne Zwischeneinspieler will, oder dass erfundene Geschichten grundsätzlich nichts in Skifilmen zu suchen hätten. Was mir hier fehlt, ist sympathische Unterhaltung. Ich weiß, das passt nicht zu Red Bull. Aber jetzt mal im Ernst: Wenn man als Brausehersteller nur noch bierernsten Mist produzieren kann, weil Humor nicht episch genug ist, dann brauche ich keine Skifilme vom Brausehersteller. Mein persönliches Fazit zu Ruin and Rose: Zeitverschwendung. Wer wirklich will, macht sich ein eigenes Bild.

Anmerkung der Fairness halber: Den Part von 47:41 - 51:54 fand ich ganz gut.

Wer nur die Skiaction sehen will, kann sich inzwischen die Athlete Edits von Hoji, Markus Eder, Mark Abma, und Tanner Rainville einzeln anschauen. 

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