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Gear of the week

Gear of the Week | SheWee, Freshette und Co

Pinkelhilfen für die Outdoordame

von Lea Hartl 06.02.2016
Eine grundlegende Geschlechterungerechtigkeit, an der noch keine Frauenrechtsbewegung auch nur das Geringste ändern konnte, ist die Tatsache, dass Frau es beim Wasserlassen an der freien Luft anatomisch bedingt schwerer hat. Wehe jenen, die Latzhosen tragen, ihr LVS über die Hosenträger schnallen und noch zwei Lagen Fleece drüber gezogen haben.

Im Gegensatz zu den in jeder zweiten Spitzkehre diskret pinkelnden Herren, überlegt man als Dame schon mal länger, ob es wirklich so dringend ist, dass man sich das jetzt antut. Einerseits wegen dem unweigerlich mühsamen Herausschälen aus diversen Kleidungsschichten, anderseits, und hier gibt es natürlich unterschiedliche Empfindlichkeiten, weil sich das ganze eben nicht so diskret erledigen lässt. Ein Skitourenkollege hat mir mal bestätigt, dass er tatsächlich nur so oft pinkelt, weil es so leicht geht.

Auf Tour mit einer von mir sehr bewunderten Skifreundin, traute ich eines Tages kaum meinen Augen – hatte sie tatsächlich gerade - total diskret - ohne die Hose runter zu ziehen im Stehen gepinkelt? Genau wie die Jungs? Ja, hatte sie. Und zwar mit Hilfe eines Platiktrichters. Das Ding heißt WhizFreedom und ist lila. Aufgrund der überzeugenden Empfehlung meiner Freundin - „hat quasi mein Leben verändert" - habe ich mir eins gekauft. Ihres auszuprobieren wäre, da waren wir uns einig, dann doch zu weit gegangen.

Das WhizFreedom ist ein simpler Trichter. Es gibt diverse ähnliche Produkte anderer Hersteller, alle mit ähnlich tollen, haha-lustigen Namen: Freshette, Urinella, GoGirl, SheWee. Es gibt sowohl Einmaltrichter (meist aus Pappe, findet man zB auf Festivals), als auch die Plastikvariante zum Mehrfachgebrauch. Letztere sind in der Regel aus hydrophobem Material, um dem potentiellen Igitt-Faktor vorzubeugen. Abwaschen sollte man sie natürlich trotzdem regelmäßig. Manche Modelle haben einen kleinen Verlängerungsschlauch, etwa das „SheWee Extreme". Viele Hersteller setzten auf lila bis pinke Farbtöne, es gibt aber auch andere Farben.

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Erfahrungen in der Praxis

Ob man nun eine Skitour, eine mehrwöchige Dschungelexpedition oder den Besuch einer ekligen Autobahnraststättentoilette plant - man sollte definitiv vorher zuhause mit dem Ding üben, beispielsweise in der Dusche. Das richtige Anlegen muss man ein-zwei mal probieren, aber das Hauptproblem, so zumindest meine Erfahrung, ist anfangs mangelndes Vertrauen in die saubere und verlässliche Funktion des Trichters. Hat man sich dran gewöhnt und die Angst vorm Hose anschiffen überwunden, funktioniert es in der Tat wie beworben. Beim Einsatz mit Latzhosen ist ein etwas längerer Trichter mit Schlauch empfehlenswert, beispielsweise das SheWee Extreme.

Braucht man das wirklich?

Nein, natürlich nicht. Es ist aber in manchen Situationen sicherlich hilfreich, vorausgesetzt man kann sich mit dem Handling anfreunden. Mir persönlich war es etwas zu fummelig um es regelmäßig auf Skitour mit zu nehmen, liegt eventuell an allgemein grobmotorischer Veranlagung. Interessanter finde ich das Konzept wenn es ums Pinkeln bei sehr widrigen Bedingungen geht, etwa generell bei Schneesturm, wenn man nachts das Zelt wegen Schneesturm nicht verlassen kann/will, oder im Fall der bereits erwähnten, ekligen Autobahntoilette. Was das Problem der mangelnden Diskretion angeht, bin ich der Meinung, dass man den Tourenkollegen auch sagen kann, sie sollen mal kurz in die andere Richtung schauen. Das setzt zwar ein gewisses Mindestmaß an Erwachsen-Sein bei den Tourenpartnern voraus, aber in der Regel ist man ja mit echten Männern unterwegs und nicht mit (spät)pubertären Jungs.

Die Amazon Reviews der verschiedenen Produkte sind großteils begeistert und teilweise erhellend, siehe Beispiel oben.

Alternative Methoden

Eine andere von mir sehr bewunderte Bergfreundin hat meine Frage nach dem Nutzen von SheWee und Co. selbstsicher verneint, mit der Begründung, sie könne bei Bedarf problemlos in eine Flasche pinkeln, auch nachts im Zelt im Schneesturm. Noch eine dritte bewunderte Freundin hat mir schließlich erklärt, dass das beim Skifahren ja sowieso alles kein Problem wäre. Aber damals, als sie in einer viermonatigen Kayakexpedition von Alaska nach Vancouver paddelten, da mussten sie eine spezielle Hochseekayakpinkeltechnik entwickeln. (Erläuterung hier ganz unten)

Seither frage ich mich, wie das in anderen Sportarten funktioniert, etwa beim Gleitschirmfliegen oder Bigwallklettern. Hat jemand damit Erfahrung?

WhizFreedom beim PG Partnershop Bergzeit.

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