Wie sieht dein idealer Freeridetag aus?
Ein idealer Freeridetag beginnt auf der ersten Bahn und endet gesund und zufrieden beim Aprés Ski. Dort lässt man den Tag mit guten Freunden und einem breiten Grinsen in Gesicht Revue passieren und redet von Faceshots und leeren Hängen.
Wie sieht dein perfektes Freeride Setup aus und warum?
Ich fahre natürlich am liebsten die ganz breiten Latten - irgendwas mit 125 mm unter der Bindung. Ansonsten ist mir das Material und Marke nicht so wichtig - Hauptsache es ist stabil und es funktioniert zuverlässig.
Welches Gadget aus deiner Freerideausrüstung würdest du der PowderGuide Community ans Herz legen?
Unverzichtbar sind nahrhafte und proteinreiche Powerriegel. Man hat soviel tote Zeit in der Bahn, da mag ich nicht auch noch Zeit in der Berghütte verbringen - zumindest am Mittag. Da kann man sich gut auch in der Bahn verpflegen. Und anstatt ein ganzes Lunchpaket mitzuschleppen und die anderen Passagiere in der Bahn mit stinkenden Wurstbroten zu belästigen, geniesse ich jeweils einen solchen Powerriegel, wenn der kleine Hunger kommt.
Wie sieht dein Risikomanagement beim Freeriden aus?
Mein Motto lautet: Lieber auf einen Tag verzichten und dafür noch viele Jahre fahren. Informationen beziehe ich vom Lawineninstitut in Davos, welches auf Homepage und Whiterisk-App detaillierte Angaben zu Lawinensituation, Schnee und Wetter macht. Neben Lawinenkursen, die ich gemacht habe, trainiere ich auf dem Titlis regelmässig im Avalanche-Trainingcenter, wo man unter relativ realitätsnahen Bedingungen den Umgang mit Verschüttetengerät und Sonde trainieren kann. Ich und mein Freeride-Buddy haben den Piepser aber auch schon im Wald unter Laub versteckt und der Andere musste ihn suchen.
Was war deine beste Freeridereise bisher und welches Traumziel hast du noch?
Warum in die Ferne schweifen, wenn man den perfekten Spot vor der Haustüre hat - den Titlis mit den weltbekannten Freeriderouten wie Laub, Steinberg, Galtiberg usw. Halb Schweden und ganze Horden von Freeridejunkies aus x anderen Ländern kommen nach Engelberg, um diese Abfahrten zu erleben. Gut, auch ich träume von Japan, Kirgistan, Georgien, Kanada. Aber viel besser kann es dort auch nicht sein als auf dem Titlis. Nur den Powderstress dort oben habe ich manchmal satt.
Was ist für dich das besondere am Freeriden und was unterscheidet es von anderen Sportarten?
Zehn Jahre lang war ich als Windsurfer auf der Welt unterwegs. Habe Freiheit gehabt, die Natur genossen und Adrenalin in Massen ausgeschüttet. Das Freeriden ist nun sozuagen die Ersatzdroge. Auch dort schwebt man durch das Wasser, ist dem Fliegen nahe. Nur, dass das Wasser in den Bergen halt gefroren ist.
Wie lange bist du schon ConditionsReporter bei PowderGuide und warum?
Es dürfte für mich das dritte oder vierte Jahr sein als Conditions-Reporter. Ja warum mache ich das überhaupt? Eigentlich bin ich ja blöd, dass ich mit den Reports noch mehr Freerider auf den Titlis locke. Aber was gibt es schöneres, als Erlebnisse zu teilen und anderen die grosse Leidenschaft näher zu bringen. Zudem bin auch ich froh, wenn ich weiss, was für Bedinungen ich am Berg antreffe. Das kann schon mal bei der Skiwahl helfen.