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Materialtests

Kurztest | Atomic Shift MNC 13

Die neue Freeride Bindung von Atomic und Salomon

von Johannes Wolf 10.03.2018
Vergangene Woche hatten wir in Obertauern die Möglichkeit, einige neue Ski und Bindungen von Atomic zu testen, darunter auch die Shift MNC 13. Mit dieser Bindung gewann Atomic bei der diesjährigen ISPO einen Gold Award in der Kategorie Ski Touren Bindungen.

Die Shift MNC 13 soll die Vorteile einer klassischen Alpin-Bindung mit den Vorteilen einer Pin-Bindung verbinden. Grund genug, sich das neue Konzept der Skitourenbindung einmal genauer anzuschauen. Die Hauptzielgruppe der Atomic Shift MNC 13 dürften vor allem abfahrtsorientierte Freerider sein, deren Hauptaugenmerk eine gute Kraftübertragung in der Abfahrt ist. Aber auch für Tourengeher, die bisher eine Rahmenbindung bevorzugt haben, könnte die Bindung interessant sein. Denn ähnliche Modelle, die ein ähnliches Konzept haben, gibt es bis jetzt auf dem Markt kaum. Neben Atomic vertreibt auch Salomon die Shift, allerdings mit einer anderen Produkt Bezeichnung.

Die Shift MNC 13 im Praxistest

Einen halben Tag lang hatte ich die Möglichkeit, die Atomic Shift MNC 13 zu testen. Zuallererst fällt einem auf, dass die Bindung leichter ist als die meisten Rahmenbindungen. Der Einstieg in die Bindung im Abfahrtsmodus klappt ohne Probleme, es ist eben wie bei einer Alpinbindung. Was neben dem geringen Gewicht ebenfalls auffällt, ist die geringe Standhöhe im Vergleich zu einer Rahmenbindung wie zum Beispiel bei der Duke. Dies sorgt für eine sehr gute Kraftübertragung auf den Ski. Durch die höhenverstellbare Gleitplatte und einen Z-Wert von 6-13 sollte auch das Auslöseverhalten passen, dies musste ich jedoch aufgrund fehlender Stürze dankenswerterweise nicht testen. Die Bindung funktioniert dank der höhenverstellbaren Gleitplatte mit allen ISO-genormten Skischuhen und wurde vom TÜV zertifiziert. Sie erfüllt damit die MNC-Norm (Multi-Norn).

Als es dann galt, das erste Mal einige Höhenmeter aufzusteigen, stand ich erst einmal vor der Frage: “Wie ging das alles noch einmal?“. Nach einer kurzen Erklärung klappte die Umstellung dann aber ohne Probleme, man muss sich an den neuen Ablauf einfach ein wenig gewöhnen. Wichtig ist, dass beim Herunterklappen des Hebels am Vorderbacken kein Eis darunter liegt, dies sollte man im Hinterkopf haben, falls man trotz Umlegen des Hebels nicht in die Bindung kommen sollte. Die Steighilfe lässt sich im Vergleich zu einer klassischen Tourenbindung nur um eine Stufe verstellen, von zwei auf zehn Grad. Dies dürfte meiner Meinung nach für die meisten Touren jedoch völlig ausreichend sein. Beim Touren selbst hat man dann den gewohnten Komfort einer Pin-Bindung. Nach einigen Höhenmetern klappte mir dann allerdings an einem Ski der Skistopper nach unten. Die Konstruktion der Bremse ist dieselbe wie auch bei der leichten Backland Tour-Bindung. Vermutlich bin ich mit meinem anderen Ski an den Skistopper gekommen und habe diesen dadurch runter gedrückt. Die Skistopper können nämlich einfach durch Herunterdrücken wieder in den Abfahrtsmodus gebracht werden. Bringt man also etwas Druck auf den nach oben geklappten Stopper, kann es passieren, dass dieser nach unten klappt. Das könnte auf Dauer nerven, mir persönlich ist es an diesem Tag allerdings lediglich einmal passiert.

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die Bedienung im Detail

Im Abfahrtsmodus verhält sich die Bindung wie eine klassische Alpinbindung: vorne wird der Skischuh über einen klassischen Sohlenhalter (zwei Backen) fixiert, hinten über einen Fersenautomaten. Für den Aufstieg lässt sich der Vorderbacken so arretieren, dass man nun die Pins verwenden kann. Um in den oben beschriebenen Tourenmodus zu wechseln, muss der weiße Hebel in der Mitte, welcher sich zwischen den beiden Backen befindet, nach unten gedrückt werden, dadurch wird der Hebel zum Verriegeln der Bindung nach oben gedrückt. Nun drückt man mit dem Stecken den Hebel zum Verriegeln wieder nach unten und kann theoretisch in die Bindung einsteigen.

Theoretisch deshalb, weil der Hinterbacken noch in den Walk-Modus gebracht werden muss. Dafür gibt es ebenfalls einen Hebel. Ist dies geschehen, kann man - wie von einer Pin-Bindung gewohnt - einsteigen. Zum Gehen sollte die Bindung verriegelt werden. Die Steighilfe befindet sich direkt am Hinterbacken. Möchte man zurück in den Abfahrtsmodus wechseln, muss man wie bei fast allen Bindungen erst einmal aussteigen. Dafür die Verriegelung lösen und den Skischuh seitlich rausdrehen.



Nun drückt man ganz einfach mit einer Hand die beiden Vorderbacken zusammen und kann mit dem Zeigefinger den Hebel zwischen den Backen wieder nach oben drücken. Dadurch wird die Bindung wieder in den Abfahrtsmodus gebracht. Nun muss noch der Hinterbacken zurück in den Abfahrtsmodus arretiert werden. Dafür einfach wieder den Hebel am Hinterbacken zurück stellen. Der ganze Vorgang wirkt auf den ersten Blick etwas kompliziert und zeitaufwendig. Mit ein bisschen Routine gewöhnt man sich aber schnell daran. Die Handhabung variiert ein wenig, je nach Geschmack. Hier findet Ihr das offiziele Video zur Bedienung.

Fazit des Shift MNC 13-Tests

Mit der Shift bringen Atomic und Salomon ein durchaus interessantes Konzept auf den Markt. Die Bindung fährt sich wirklich wie eine Alpin-Bindung und erfüllt zugleich den Gehkomfort einer Pin-Bindung. Nachdem man ein paar Mal zwischen Touren- und Abfahrtsmodus gewechselt hat, klappt auch die Umstellung reibungslos. Inwieweit die Bindung auch auf Dauer dem harten Freeride-Alltag standhält, muss allerdings erst noch getestet werden. Der erste Eindruck war jedoch durchaus positiv.
 

Details:

Gewicht (Paar): 1700 Gramm
Z-Wert: 6-13
Verstellbereich: 30mm
Bremsengrößen: 90/100/110/120mm
Harscheisenbreite: 100/120mm
Steighilfen: 2 Grad & 10 Grad

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