Tester und Testbedingungen
Ich bin 184cm groß und der Rucksack passt sehr gut. Ich habe ihn im vergangenen Winter von Februar bis April vor allem auf Skitouren getestet, aber er war auch den ein oder anderen Tag im Skigebiet im Einsatz.
Testbericht
Obwohl der Rucksack sehr kompakt ist, genügt das Packvolumen auch für materialintensive Tagestouren. Neben dem üblichen Kleinkram habe ich auch eine Spiegelreflexkamera mit zwei großen Objektiven problemlos in den Rucksack packen können. Es ist dann auch immer noch Platz für ein extra Shirt, die warme Daunenjacke oder die Steigeisen. Etwas knapp wird es allerdings bei Skihochtouren. Neben der Tatsache, dass ein Pickel nur als Bastellösung mit den Skistraps befestigt werden kann, wird der Platz gerade im Aufstieg, wenn neben der üblichen Skitourenausrüstung auch Steigeisen, ein Großteil der Bekleidung, Helm sowie ggf. Seil und Gurt zu verstauen sind, doch knapp. Durch die wenig ausgeprägten Möglichkeiten zur Materialbefestigung außen am Rucksack kann er auch schlecht „überladen“ werden. Dadurch empfehle ich ihn vor allem für den „normalen“ Gebrauch auf Skitouren und beim Freeriden. Auch das Tragesystem ist nicht auf allzu große Lasten ausgelegt, für den schwerpunktmäßigen Einsatzzweck des Rucksacks allerdings leicht ausreichend. Bezüglich des ungepolsterten Hüftgurtes hatte ich eingangs etwas Bedenken, in der Praxis ist dieser aber selbst für den vollgepackten Rucksack leicht ausreichend. Durch die gepolsterten Schultergurte und die steife Rückenplatte wird das Gewicht nicht nur gut verteilt, sondern der Rucksack sitzt auch in jeder Situation nahe am Körper, was gerade bei der Abfahrt oder bei Sprüngen wirklich top ist.
Gut gefällt mir auch wie „aufgeräumt“ der Rucksack außen ist. Entfernt man die Straps, so hängt wirklich nichts herum und der Alpha SK wirkt eher wie ein Business-Rucksack als ein Outdoor-Modell. So kann man ihn beispielsweise auch sehr gut im Sessellift anlassen, da der Rucksack durch die schmale Form kaum aufträgt. Möchte man Ski, ein Snowboard oder etwas anderes befestigen, braucht man die Straps natürlich. Die Befestigung funktioniert gut und geht dank der Straps auch sehr schnell, allerdings sitzen die Ski minimal wackliger am Rucksack als bei anderen Befestigungssystemen, was ich darauf zurückführe, dass die Straps eben rundherum laufen und dadurch teilweise ein gewisser Abstand zwischen Ski und Rucksack entsteht. Ich habe mir angewöhnt, die Straps bei Nichtgebrauch im Fach für die Notfallausrüstung zu verstauen, leer öffnen sie sich nämlich auf Dauer und hängen dann relativ lose am Rucksack herum.
Der Zugriff auf das Hauptfach über den Deckel funktioniert gut, auch mit Handschuhen. Im normalen Gebrauch habe ich aber so gut wie immer den Seitenreißverschluss verwendet, da ich damit auch auf weiter unten im Rucksack verpackte Gegenstände (bei mir vor allem die Kamera) schnell und einfach zugreifen kann. Aber auch der Deckel lässt sich schnell und einfach öffnen.
Beim Schließen des Deckelfaches muss man ein wenig aufpassen, dass man es wirklich optimal verschließt, sonst kann, gerade bei tiefem Schnee, doch etwas ins Innere des Rucksacks kommen. Hat man das aber mal heraus, ist der Inhalt sehr gut vor Feuchtigkeit geschützt, was natürlich auch am wasserdichten Material liegt.
Das AC² Material, welches von verschiedenen Arc’teryx Rucksäcken ja bereits bekannt ist, erweist sich auch im Dauereinsatz als sehr robust. Äste, Fels oder Skikanten hinterlassen praktisch keine Spuren am Rucksack, man sollte also durchaus eine lange Zeit Freude an ihm haben (meinen Arc’teryx Arrakis, der aus demselben Material gefertigt ist, nutze ich noch immer gerne).