Tester und Testbedingungen
Ich bin 1,73 Meter groß und wiege ca. 70 Kilo. In der Regel ist die Kleidergröße M ein typischer "no-brainer" für mich. Der Schnitt der Kanadier fällt im Vergleich zu europäischen Marken meistens etwas größer aus, so dass mir die Größe M bei dieser Jacke gut passt und ich noch genug zusätzliche Schichten als Base- und Midlayer darunter anziehen kann. Meist war dies in Form von Merinounterwäsche und dünnem Midlayers der Fall. Auf Skitour trage ich die Hardshell meist nur bei der Abfahrt oder an wirklich kalten, ungemütlichen Tagen im Aufstieg. Selbst bei sehr kalten Temperaturen wärmte mich die Jacke zuverlässig und sorgte mit den Belüftungsmöglichkeiten auch bei wärmeren Temperarturen für ein angenehmes Tragegefühl. Getestet wurde die Jacke letzte Saison sowohl beim Freeriden und Pistefahren im Skigebiet, als auch auf Skitour bei verschiedensten Bedingungen in Tirol.
Testbericht
Der erste Eindruck der Jacke bestätigt sich direkt beim Anziehen: Das aufgeraute, weiche Flanellfutter ist selbst direkt auf der Haut angenehm zu tragen und aufgrund des etwas festeren Materials „fühlt“ man förmlich die Robustheit der Jacke. Selbst nach zahlreichen Tagen intensivster Nutzung im Schnee, Fels und Eis zeigt sie keinerlei Abnutzungen. Das robuste Gore Tex Pro Laminat steckt auch Felskontakt relativ problemlos weg und sieht nach einem Waschgang in der Waschmaschine wieder neuwertig aus.
Die Anordnung der Taschen erfüllt ihren Zweck und ermöglicht auch mit Rucksack das Benutzen der seitlichen Einschubtaschen. Die Netztasche im Inneren kam bei mir nur sehr selten zum Einsatz, diese eignet sich beispielsweise perfekt, um eine Landkarte oder ähnliches zu verstauen und schnell griffbereit zu haben. Ein kleiner Kritikpunkt hinsichtlich der Taschen fiel mir nach ein paar Tagen in verschiedenen Skigebieten auf: Die Tasche für das Liftticket befindet sich fast auf Schulterhöhe am Oberarm, sodass es in vielen Skigebieten nötig ist, etwas in die Knie zu gehen, damit das Ticket vom Automaten gescannt werden kann.
Die Reißverschlüsse laufen alle recht flüssig und lassen sich auch mit Skihandschuhen gut öffnen und schließen. Die extra große Belüftungsöffnung unter den Achseln gefällt mir sehr gut, da diese eine ausreichende Belüftung bei wärmeren Temperaturen oder auf Skitouren gewährleistet. Als reine Skitourenjacke bzw. Frühjahrsjacke würde ich die Sabre AR jedoch nicht empfehlen, da sie aufgrund des wärmenden Futters bei Plusgraden schnell etwas zu warm wird. Zum Variantenfahren im Skigebiet bzw. Skitouren im Hochwinter eignet sie sich allerdings bestens.
Da ich den Schneefang meiner Jacke so gut wie nie schließe, wurde dieser kaum von mir benutzt. Hier wäre mir ein abtrennbarer Schneefang lieber gewesen, da er jedoch kaum aufträgt, wenn man ihn nicht schließt, stört er auch nicht wirklich. An den Tagen, an denen ich ihn verwendete, verrutschte er kaum und verhinderte zuverlässig das ungewollte Eindringen von Schnee. Auch nach ein paar (ungewollten) Umdrehungen im Tiefschnee hatte ich keinen Schnee unter der Jacke.
Die Gummizüge zum Verstellen der Kapuze und der Weite der Jacke lassen sich gut mit Handschuhe bedienen und funktionieren einwandfrei. Die helmtaugliche Kapuze ist in der Tat großzügig geschnitten und erlaubt das Tragen über dem Helm. Ohne Helm hingegen fühlt sie sich trotz Anpassungsmöglichkeit etwas klobig und unförmig an. Dieses Gefühl empfinde ich jedoch bei fast allen meiner Skijacken mit helmtauglicher Kapuze und das ist somit nicht unbedingt auf die Sabre AR zu schieben.
Der Ärmelabschluss lässt sich durch den Klettverschluss in der Weite einstellen und ermöglicht ein bündiges Abschließen sowohl unter als auch über den Handschuhen. Der Klettverschluss fängt auch nach intensivem Gebrauch noch nicht an, auszufransen und schließt zuverlässig.