Ganz ohne Schwitzen und Arbeit kommst du nicht hoch, aber zwei Platten an den Füßen können dir das Leben so schnell einfacher machen!
Der erster Eindruck
Für den Test in Nordnorwegen (Tromsø) wähle ich die Saucer Version von Auftriib als Aufstiegshilfe. Sie wird als "Powder Adaptor" für Steigeisen bezeichnet uns besteht (so wie alle Auftriib Produkte) aus Thermoplastik. Es handelt sich somit um Add-ons für deine Skischuhe mit Steigeisen. Die Platten kommen im Jutebeutel und Bedienungsanleitung, welche die Funktionen und Anwendungsweise nochmals erklärt.
Die Saucer haben eine vordere Aussparung für die Frontzacken der Steigeisen und ein hinteres Loch für die Hinterzacken. Zwei Dyneema Schlingen an beiden Längsseiten sind durch einen Skistrap aus stabiler Gummimischung verbunden. Dadurch wird der Skischuh samt montierten Steigeisen am Saucer befestigt. Der erster Eindruck ist somit optisch ansprechend, Carbon-Look trotz Thermoplastik, leicht, druckstabil und minimalistisch im Design. Nicht viel Schnickschnack, soll ja schließlich leicht zu montieren sein und da helfen, wo man sonst fast nicht weiter kommt: im steilen (teilweise ausgesetzten) tief verschneiten Gelände.
Gewicht des Paares in Größe S inklusive Skistraps und Dyneema Bändels, nachgemessen auf der hauseigenen Waage, kommt auf exakt 400g.
Das Packmaß ist so praktisch, dass ich tatsächlich den ganzen Winter in Norwegen gar nicht drüber nachdenke, sie nicht mitzunehmen. Man weiß ja nie, was einen erwartet, ob man nicht doch noch ein Couloir irgendwo drinnen im Tal findet. Fest verstaut im Rückenteil des Rucksacks, da wo sonst viele Hersteller eine "Trinkblasenaufbewahrung" vorsehen, sind sie einfach immer mit dabei. Man muss jedoch zugeben, dass ich aufgrund der gewählten Größe S (Sohlenlänge: 275-300mm) ein geringeres Packmaß habe. Ausgemessen 31cm lang und 25cm breit.
Die Testerin
Ich bin 1,80m groß, wiege mit Ausrüstung 70kg (mit Ski auf dem Rücken schnell auch mal 75kg) und habe eine extrem kleine Standfläche mit Schuhgröße 38 oder Mondopoint 24. Das bedeutet schonmal generell: bei mir ist rein anatomisch schon nicht viel "Auftrieb" da, wenn ich die großen Ski ausziehe und sie auf den Rücken schnalle.
Meistens lief immer jemand im Bootpack vor - und selbst da hatte ich, trotz recht guter Grundkondition, meine Schwierigkeiten. Ich sackte nicht selten tiefer ein, als die Spur, die schon gelegt war und hatte meine Mühen voran zu kommen.
Nun wohne ich seit Winter 2022 in Norwegen und da nimmt das Rinnenspiel nochmal andere Dimensionen an. Ehrlich gesagt: man versucht so gut wie immer, eine Rinne irgendwo zu finden. Sei es aufgrund von Sichtverhältnissen, aufgrund von windgeschütztem Schnee oder aufgrund von Dunkelheit - da hat man nämlich so einen tollen Scheinwerfereffekt, wenn man im Dunkel runtersaust und die Wände einem "Sicherheit" geben.
Skifahrerisch mag ich es an meine Grenzen zu kommen, wähle jedoch auch häufig die Umkehr, denn gesund und fröhlich heim kommen ist mindestens so schön wie Puder im Gesicht.