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Materialtests

Materialtest | Black Diamond Megawatt

(Fast) alltagstauglicher Powderski mit Tourenpotential

von Jonas Blum 26.03.2014
Black Diamond hat in den letzten Jahren keinen Aufwand gescheut, im Skibau zu den großen Namen aufzuschließen. Bekannterweise hat die amerikanische Firma 2012 eine eigene Skifabrik in China eröffnet. In der Fabrik wird versucht modernen Skibau mit den Ansprüchen der Nachhaltigkeit zu vereinen. So wird ein Großteil des verbrauchten Stroms durch Solar hergestellt. Zudem werden alle Skis mit Prepreg-Gewebe (mit Epoxidharz und Härter vorimprägnierte Glasfaserlagen, deren Aushärten durch tiefkühlen unterbunden wird) gepresst. Dadurch kann überflüssiges Kunstharz vermieden und gleichzeitig die Prozesssicherheit erhöht werden. Die meisten Skis werden neu auch mit einer ABS-Seitenwange versehen.

Black Diamond hat in den letzten Jahren keinen Aufwand gescheut, im Skibau zu den großen Namen aufzuschließen. Bekannterweise hat die amerikanische Firma 2012 eine eigene Skifabrik in China eröffnet. In der Fabrik wird versucht modernen Skibau mit den Ansprüchen der Nachhaltigkeit zu vereinen. So wird ein Großteil des verbrauchten Stroms durch Solar hergestellt. Zudem werden alle Skis mit Prepreg-Gewebe (mit Epoxidharz und Härter vorimprägnierte Glasfaserlagen, deren Aushärten durch tiefkühlen unterbunden wird) gepresst. Dadurch kann überflüssiges Kunstharz vermieden und gleichzeitig die Prozesssicherheit erhöht werden. Die meisten Skis werden neu auch mit einer ABS-Seitenwange versehen. 


                        Wechselnde Schneeverhältnisse sind kein Problem für den Ski

Die ersten Ski aus dieser Fabrik kamen diesen Winter auf dem Markt. Mit dabei war auch eine überarbeitete Version des Powder-Flaggschiffs „Megawatt". Der Ski erfuhr hauptsächlich Anpassungen in der Nose. Shape und Flex sollen so verändert worden sein, dass der neue Megawatt wesentlich flexibler und wendiger wird, aber immer noch Stabilität bei großen Turns vermittelt.

Tester und Testbedingungen

Zuerst zu mir: 175 cm groß und ca. 75 Kilogramm „Leergewicht", dazu kommen fast immer etwa 8 Kilogramm Fotoausrüstung an den Rücken. Ich bin ein eher aggressiver Fahrer, der gerne schnell fährt und wenn was im Weg steht auch runter- oder drüberspringt. Auf dem Ski wurde eine Marker Baron auf dem Standardmontagepunkt montiert. Skis die ich mag: alter Salomon Rocker, BD Amperage, Scott Scraper. Von bodenlosen Verhältnissen in den Südalpen bis zu den traurigen, harten Bedingungen im Norden war alles dabei. Auch Touren bis 1000 Höhenmeter waren im Programm.

Harte Verhältnisse und Piste

Natürlich braucht man nicht über Pistenqualität zu sprechen bei einem Ski dieser Dimensionen. Nichtsdestotrotz kommt man zwischendurch kaum darum herum den Ski auch bei harten Verhältnissen zu fahren. Für einen Ski mit 125 mm unter der Bindung fand ich den Ski überraschend gut. Sein Talent liegt natürlich in langen Radien – bei Kurzschwüngen fühlt er sich etwas störrisch an. Die neu verbaute 8mm-ABS-Sidewall verschafft hier mehr Grip gegenüber der früheren Cap-Version. Wenn es wirklich hart und steil wird kommt der Ski natürlich an seine Grenzen, aber dafür ist der Megawatt auch nicht gebaut.

Powder

Denn der Megawatt ist definitiv ein Ski für die tiefen Powdertage! Der konische Sidecut (hinten 2cm weniger Breite als vorne) wurde von Black Diamond gut ausgelegt. Der ausgeprägte Tiprocker, erzeugt gut Auftrieb. In Kombination mit dem Semirocker-Tail überzeugt der Megawatt in allen weichen Schneeverhältnissen. Es stellt sich schnell ein Surffeeling ein und im weichen Schnee zeigt sich der Ski sehr agil. Die Schwünge fallen überraschend leicht und lassen sich sowohl carven, als auch mit ein bisschen Gewichtsverlagerung und genügend Speed schön driften. Die Eignung fürs Treeskiing hat sich damit gegenüber dem Vorgänger erhöht.

Gemischte Verhältnisse

Der asymmetrische Shape und das stramm abgestimmte Tail lassen den Megawatt mit viel Laufruhe fahren. Zudem kommt hier die lang nach hinten gezogene Spitze zum Zug. Dank dieser lässt sich der Megawatt mühelos durch zerhacktes Gelände fahren. Auch Harschdeckel bringen den Ski nicht so schnell aus der Ruhe. Hier vermittelt er sehr viel Sicherheit. Aber Achtung, man darf auf keinen Fall auf Autopilot umschalten. Der Ski verlangt in diesen Situationen aktives Fahren.

Auch Sprünge liegen dem Megawatt. Die Kombination von Auftrieb durch den Tiprocker und breite Schaufel mit dem strammen Tail, funktioniert beim Landen bestens. Die Spitze säuft nicht ab und das Tail verhindert Wheelies.

Touren


                        Bei diesen Verhältnissen lässt sich durchaus auch angenehm Touren mit dem Megawatt

Als einen reinen Tourenski wird den Megawatt kaum jemand hernehmen. Falls man ein Ski in diesen Dimensionen zum Touren sucht, ist man mit der Carbonversion des Megawatts sicher besser beraten. Trotzdem ist es keinesfalls unmöglich, den Megawatt ins Backcountry auszuführen. Durch die Breite werden Aufstiege in steilen, harten Hängen zwar zu einer Zitterpartie, da man kaum mehr genug Druck auf die Kante bringen kann. Ist der Aufstieg mehrheitlich in weichem, griffigem Schnee, lohnt es sich meiner Meinung nach, das Extragewicht auf sich zu nehmen, da der Ski bei der Abfahrt überzeugt. Für jemanden, der oft von Skigebieten aus Touren bis maximal 1000 Höhenmeter bei günstigen Verhältnissen macht, ist der Megawatt eine Überlegung wert. Als nettes Feature hat BD dem Megawatt ein Kunststoffteil ins Skiende eingebaut, das die Positionierung vom Fell erleichtert.

Fazit

"The epic continues with the third generation of our legendary powder slayer, and it just keeps getting better. With the addition of sidewalls, the Black Diamond Megawatt gets even quicker and more stable on firm snow, while retaining the premium powder high performance it has come to be known for." – Black Diamond

Da nimmt Black Diamond ordentlich den Mund voll. Aber ich muss ihnen zu großen Teilen Recht geben. Der Megawatt hat mich überzeugt. Er ist ein Ski der beinahe Allroundqualitäten aufweist. Im Gelände ist der Ski in seinem Element. Ordentlicher Auftrieb, fahrstabil, homogen abgestimmt. Eine super-easy-Powder-Maschine ist der Megawatt nicht, er will aktiv gefahren werden. Er besitzt einen relativ breiten Einsatzbereich, ist aber vor allem eins: eine Big-Mountain-Waffe.

Der Megawatt ist ein Ski für fortgeschrittene Fahrer, die gerne aufs Gas treten. Ich denke der Ski ist durch den strammen Flex auch für schwerere Fahrer geeignet. Ein guter Ski für die Tage im Skigebiet mit Neuschnee, aber auch weichem Altschnee sowie für Freerider die sich im „Slackcountry" kleinere Abfahrten per Fell erarbeiten.

PS: Noch was zur Verarbeitung des Megawatts. Ein Megawatt (nicht der Testski) hat auch einen Absturz über eine 50 Meter Felswand, in ein eher steiniges Feld mit wenig Schnee, beinahe unbeschadet überlebt. (Keine Sorge, am Ski befand sich kein Fahrer dran.)

Vor- & Nachteile

+ Deutlich agiler als das Vorgängermodell
+ Gut abgestimmte Härte ergibt viel Laufruhe
+ Langgezogene Skispitze ist fehlerverzeihend
+ Gut in gesetztem, aber weichem Schnee
+ Felleinhängung am Skiende
+ Leichter als das Vorgängermodell
- Eher dünner Belag

Details

Testlänge 188 cm

Abmessungen :
[178 cm] 150-125-131 Radius 33 m
[188 cm] 151-125-131 Radius 35 m

Gewicht pro Paar :
[178 cm] 4.1 kg
[188 cm] 4.8 kg

Konstruktion:
Formula One 3D Sandwich
Pappel 3D CNC Holzkern
Pre-Preg Composite
ABS 8 mm Sidewalls
Power Edge

Hier geht's zur Website des Herstellers mit mehr Informationen…

Fotogalerie

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