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Materialtests

Materialtest | Praxis GPO

von Zach Paley 09.10.2015
Die Geschichte des GPO (kurz für Giant Pacific Octopus) begann im Herbst 2012, als Drew Tabke einen Ski designte, mit dem er auch später die Freeride World Tour gewinnen sollte. Und obgleich der GPO damit bewiesenermaßen über Big Mountain Qualitäten verfügt, ist er doch ein allroundtauglicher Freerideski für (fast) jedermann.

Die Geschichte des GPO (kurz für Giant Pacific Octopus) begann im Herbst 2012, als Drew Tabke einen Ski designte, mit dem er auch später die Freeride World Tour gewinnen sollte. Und obgleich der GPO damit bewiesenermaßen über Big Mountain Qualitäten verfügt, ist er doch ein allroundtauglicher Freerideski für (fast) jedermann.

Zum Tester

Ich bin 178cm groß und wiege 75kg. Ich bin praktisch mit Skirennen aufgewachsen, allerdings seit ich 8 Jahre alt bin auch abseits gefahren.

Ich stehe etwa 120 Tage im Jahr auf Ski und versuche dabei stets den bestmöglichen Schnee zu finden, was allerdings häufig auch mit längeren Zustiegen und Abfahrten in mäßigem Schnee erkauft wird.

Testbedingungen

Die Ski wurden im Sommer in Las Lenas bei praktisch allen Bedingungen getestet, von unverspurtem Powder über Firn bis zu komplett zerfahrenem Matsch oder Windharsch. Ich war an Stellen die schmaler waren als die Ski lang, habe Sprünge, Carvingschwünge und Spitzkehren vollführt, bin aber ebenso auch seitlich abgerutscht. In den 25 Tagen an denen ich die Ski bisher genutzt habe, war praktisch jeden Tag auch mindestens eine Stelle mit anspruchsvollem Schnee dabei.

Erster Eindruck

Ich bin bereits Ski mit ähnlichem Shape gefahren und war mir daher recht sicher, dass es seine gute Entscheidung sein würde, den GPO als einzigen Ski für drei Monate mit nach Argentinien zu nehmen. Mit der bekannten hohen Haltbarkeit von Praxis bin ich von meinen Powderboards vertraut, was mich im doch eher steinigen Gelände von Las Lenas auch etwas beruhigte.
Die Ski sind auf dem empfohlenen Punkt montiert, obwohl dieser relativ weit vorne markiert ist. Mich stört das nicht, da ich lange Tails mag, zudem haben die Empfehlungen von Praxis in der Vergangenheit stets gut für mich funktioniert.

Meinen ersten Tag auf dem GPO verbrachte ich bei einem kurzen Ausflug im Skigebiet von Bariloche. Feuchter Schnee war mit viel Wind gefallen, eine Kombination die der GPO bestens meisterte. Die Verspieltheit und der hohe Pop des Ski kamen mir im kupierten Gelände von Bariloche entgegen, das lange Tail ist sehr stabil in der Luft (bzw. bei Landungen) aber natürlich auch im Schnee, wobei auch klar ist, dass der Ski am liebsten gefahren und nicht gedriftet wird. Das kam meinem inneren Rennfahrer natürlich entgegen und auch als das Gelände schnell verspurt war, zeigte der Ski keine Schwächen.
Ich habe mich sehr schnell an den Ski gewöhnt, wobei ebenso schnell klar war, das der GPO aktiv gefahren werden möchte, „einfach draufstehen" funktioniert schlecht.

Test

GPO beim Umspringen

Der gute erste Eindruck bestätigte sich auch im weiteren Testbetrieb. Der Flex des GPO ist hart genug um durch jeglichen Schnee zu pflügen, obwohl ich die Variante mit mittlerer Steifigkeit getestet habe. Der Ski mag Geschwindigkeit. Er lässt sich zwar auch bei langsamerer Gangart gut steuern, sein Potential zeigt er aber erst mit etwas Speed.
Obwohl der Ski in eigentlich jeder Schneeart gut funktioniert, noch ein paar Worte zur Performance in verschiedenen Schneearten: Wie bereits erwähnt fährt der Ski im Verspurten problemlos und gibt viel Vertrauen. Die Schaufel liegt stabil, das Tail gibt zusätzlich Sicherheit. Auch hier möchte der Ski gern auf Zug gefahren werden, versucht man ihn zu driften reagiert das lange Tail ein wenig zickig, was allerdings auch teilweise am Montagepunkt liegen kann. In hartem Schnee fand ich den Ski zunächst seltsam da sowohl die Schaufeln als auch die Tails etwas unvorhersehbar gegriffen haben, das hatte sich allerdings nach einem ausgiebigen detuning der Kanten in diesen Bereichen erledigt. Der GPO fährt sich seither gut in hartem Schnee, vor allem wenn man die doch nicht ganz geringe Mittelbreite bedenkt. Ähnliches gilt auch für den Einsatz auf präparierten Pisten oder bei Frühjahrsfirn. Hier zeigt sich, dass sich der GPO recht gut carven lässt, was natürlich aufgrund der Breite ein gewisses Maß an Kraft erfordert.

Wirklich überzeugt haben mich die Ski auch im Powder. Selbst in tiefem Schnee möchten sie am liebsten noch carven, was natürlich bedeutet, dass man Geschwindigkeit braucht. Sie können natürlich gedriftet werden, aufgrund des Sidecuts geht das aber nicht so mühelos wie bei manch anderem Ski. Der Auftrieb hingegen stimmt, wobei ich auch gleich sagen kann, dass die Tails in windbeeinflusstem Schnee etwas hakelig sein können. Natürlich habe auch ich noch keinen Ski gefunden mit dem übler Bruchharsch wirklich Spaß macht. Der GPO schlägt sich hier wacker, aber man hat trotzdem viel zu tun. Gerade bei einem Deckel ist es nicht einfach die Balance auf dem Ski zu halten, ich habe eigentlich immer entweder zuviel Vorlage, woraufhin die Schaufeln abtauchen, oder zuviel Rücklage, was zum hängenbleiben der Tails führt...

Ein großer Vorteil für mich ist die hohe Haltbarkeit der Ski. Ich gehe nicht gerade schonend mit meinem Material um und muss es daher meist nach maximal einem Jahr ersetzen. Daher liebe ich Ski die robust sind und nehme dafür auch gerne ein etwas höheres Gewicht in Kauf. Trotz der berühmten Geröllfelder rund um Las Lenas sehen die GPOs bisher noch sehr gut aus und ich bin froh, mich für sie entschieden zu haben!

Fazit

Der GPO ist verspielter als ich erwartet hatte. Er hat definitiv ein Speed-Limit, auch wenn dieses nicht ganz niedrig ausfällt. Er möchte aktiv gefahren werden, am liebsten in großen Kurven. Dafür carvt er fast schon traumhaft und schlägt sich in praktisch allen Bedingungen gut. Einziges Problem für mich ist das etwas hakelige Tail in Bruchharsch.

Generell gesagt ist der GPO ein Ski für alle, die aggressiv am Ski stehen, ihre Kurven aktiv fahren und gerne auch mal Gas geben, dabei aber noch einen verhältnismäßig verspielten Ski gegenüber einer reinen Vollgaslatte bevorzugen.

Vor- & Nachteile

+lebendig und mit gutem Feedback beim fahren
+Die Schaufel powert duch praktisch alle Schneearten
+Wendig für die Breite
+Sehr Robust
+Langes Tail gibt Sicherheit bei Drops
-Langes Tail etwas schwierig zu driften
-Pintail taucht in wingepresstem, tiefem Schnee weg.

Informationen
UVP: $789.-
Taillierung: 140/116/128mm
Kontaktfläche: 92cm
Tip Rocker: 55cm
Tail Rocker: 35cm
Radius: 22m
Gewicht: 4.03kg
Verfügbare Längen: 155, 165, 175, 182, 187, 192

Hier geht es zur Website des Herstellers mit weiteren Informationen.

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