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Materialtests

Materialtest | Valhalla 115 Bamboo

Ein nachhaltiges Wohooo mit Bambuskern

20.12.2022 von Max Elias
In einer kleinen Manufaktur mitten im schönen Freiburg im Breisgau, stellt Frederic Andes edle Ski und Snowboards in Kleinserie von Hand und mit viel Liebe zum Detail her. Das Kerngeschäft von Valhalla Ski sind leichte, breite Powderski. Diese gibt es in unterschiedlichen Breiten mit je drei Längen sowie in unterschiedlichen Kernoptionen, von superleicht bis leicht. Allen Brettern gemeinsam ist der Anspruch an eine möglichst nachhaltige Produktion und größtmögliche Langlebigkeit.

In Zusammenarbeit mit Valhalla Skis aus Freiburg gibt es den Bamboo 115 jetzt im PowderGuide Design. Erhältlich ist der Ski exklusiv im PowderGuide Shop.

Erster Eindruck

Um ehrlich zu sein: es war der zweite Eindruck. Nachdem ich ja bereits Ende letzter Saison beim Gear of the Week den Ski kurz angeteasert hatte, durfte ich ihn noch etwas weiter testen und das Ganze sogar in der exklusiven PowderGuide Edition. In Kombination mit einer ATK Bindung eine wahre Augenweide und mit 2680 Gramm ein Leichtgewicht bei 190cm Länge.

Tester und Testbedingungen

Ich bin 187 cm groß und bringe mit Equipment gute 90 kg auf den Ski. Die letzten Jahre bin ich vor allem Down Ski und Armada gefahren. Gedanklich verglichen habe ich den Valhalla Ski die meiste Zeit mit meinem CountDown 114, den ich in 189 cm fahre. Hauptaugenmerk bei meinen Aktivitäten liegt meist auf spaßigem, gutmütigem alpinen Gelände mit einer ordentlichen Portion Pulverschnee.

Die Testbedingungen reichten von badischen Powdertagen, über schneearme Pistentage im Schwarzwald, schneereiche Pistentage in der Schweiz, bis hin zu alpinen Skitouren mit Überraschungsei-Charakter. 

Testbericht

Badische Tiefschneetage

Es ging gut los im Februar 2021, damals noch mit den „normalen“ Testski. Die Grenzen waren zu, doch im Schwarzwald häufte sich der Schnee bis in die Tallagen. Perfekt, um den Ski an meinem Lieblingsberg auf Herz und Nieren zu testen. Im Aufstieg konnte der Ski durch sein sehr leichtes Gewicht natürlich gleich gut punkten. In Kombination mit der ATK Bindung konnte ich locker mit den Kollegen und ihren deutlich schlankeren Modellen mithalten. Selbst das sonst eher anstrengende Spuren ist mit dem Ski gut machbar und hinterlässt den folgenden Tourenpartnern eine ordentlich breite Aufstiegsspur. Am Gipfel angekommen, wurde der Ski vom Schnee befreit, die Bindung auf Abfahrt gestellt und die Felle abgezogen.

Materialtests
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Ich hatte die Tage davor schon einige fantastische Abfahrten mit meinen Bestandsskiern und war nun gespannt, wie der Ski sich im kalten pulvrigen Schnee zwischen den engen Nadelhölzern schlägt.

Bereits nach den ersten Metern kam ein lang anhaltender Woohooo-Effekt! Selten bin ich im knietiefen Schnee so einfach, so schnell, so surfig um die Kurve gekommen.

Die Mittelbreite von 115mm, ein früh ansteigender Rocker und die 1950g pro Ski machen diesen Ski zu einer richtigen Powder-Waffe. Nachdem ich mich in Rekordzeit durch den Baumslalom bergab geschlängelt hatte, wurde die Bindung wieder auf Aufstieg gestellt und das Ganze noch ein paar Mal wiederholt. Was am Ende des ersten Tags übrig blieb, war ein fettes Grinsen im Gesicht und die Vorahnung, dass es richtig lustig weitergeht.

Post Corona Skikurse

Einige Monate später, die Grenzen waren zwar wieder offen, die Planungen für den Winter liefen und auch die ersten Flocken waren wieder da. Mit der ersten ordentlichen Ladung Schnee kam aber auch Corona zurück in unsere Köpfe und bei mir leider auch in den restlichen Körper.

Die Wiedereingliederung in den laufenden Winterbetrieb fand dann viel zu spät in Form von Pistentagen mit dem Nachwuchs statt. Die Bedingungen reichten von harten, frisch gewalzten Pisten am Morgen bis zu leicht sulzigen Hügellandschaften am Nachmittag. Spaßig und ein echter Gewinn für den geschwächten Körper war aber auch hier die Wendigkeit des Skis auf der Piste. So konnte ich fließend, ohne große Kraftanstrengung die Fahrtrichtungen ändern und den Nachwuchs immer gut im Auge behalten.

Endlich hoch hinaus mit der PowderGuide Edition

Gegen Ende der Saison 2021/2022 kam dann ein Anruf aus Freiburg: Eine PowderGuide Edition des Skis ist fertig, eine passende ATK Bindung ist auch da und das Paket kann weiter getestet werden.

Leider lagen die letzten Schneefälle im Berner Oberland zu dem Zeitpunkt auch schon einige Tage zurück, sodass sich für mich die Gelegenheit bot die letzte Paradedisziplin des Skis zu testen, mit der Freddy die Stärken des Ski bewirbt: „Zerhacktes“.

Im Ski sind hochkant verleimte Bambuslamellen verbaut, die hervorragende Flexeigenschaften hervorbringen sollen. Nach den ersten Abfahrten in schon gut durchfurchten Hängen kann ich klar bestätigen, was der Hersteller mit 10 von 10 Punkten bei zerhackten Bedingungen verspricht.  Mit dem für Bambus typischen Popp ist der Ski agil und verspielt, zieht aber bei Bedarf unbeirrt durch zerfahrenen Schnee wie auf Schienen. Für das ausgewogene Fahrverhalten und die gute Spurstabilität soll in der Schaufel eine Verstärkung, durch Flachsfasern sorgen. Vertraut man der Pin Bindung, kann man es mit dem Ski richtig krachen lassen und durch den Popp verspielte Ausflüge in die Vertikale starten.

Die Ü-Ei Tour

Als alpiner Endgegner für den Ski, gab es eine Skitour mit sehr heterogener Schneedecke.  Früh morgens war der Schnee von der kalten Nacht gut durchgefroren. Im Aufstieg war die harte Schneeoberfläche zunächst kein großes Problem. Nur bei einigen Traversen musste die Kante sehr genau gesetzt werden, damit ausreichend Halt da war.

In der Abfahrt gab es dann eine Mischung aus Powder, Bruchharsch, Eis und unten raus dann wieder vermehrt weicher Frühlingsschnee. Hier wurden dem Ski dann das erste Mal seine Grenzen aufgezeigt. Während er wie immer souverän durch die eher weichen Schneesektionen gecruist ist, ist dem Ski auf eisigen Stellen leider die Kantenstabilität abhandengekommen. Hier fehlt dem Ski ganz klar die Härte. In den eisigen Bereichen musste das Tempo muss raus genommen und das nächste weiche Schneefeld fixiert werden.

Fazit

Bei fast allen Touren und Resort-Tagen die ich mit dem Ski hatte, hat sich bewahrheitet, was man bereits am ersten Tag im Schwarzwald schon erahnt hat - der Ski ist durch und durch eine wahre Spaßmaschine! Egal ob frischer Tiefschnee oder Zerhacktes, egal ob enge Waldabfahrten oder weite Hänge, der Valhalla 115 Bamboo findet seinen Weg und macht dabei extrem viel Spaß. Höhenmeter kann man mit dem Ski sowohl in Form von vielen kurzen Schwarzwald-Anstiegen oder auch am Stück bei einer längeren alpinen Skitour sehr gut sammeln. Und als dickes fettes i-Tüpfelchen gibt’s aus meiner Sicht ein sehr ansprechendes Design und eine sympathische Firmenphilosophie.

Im Vergleich zu meinen bisherigen Ski ist er auf jeden Fall ein mehr als würdiger Nachfolger und steht in der Favoritenliste ganz vorn.

Vor- & Nachteile

+ Drehfreudig, Kraftsparend & Tempostabil

+ Optischer Leckerbissen

+ Handcrafted in Freiburg

+ Nachhaltige Produktion

- Preis

- Für eisige Verhältnisse fehlt dem Ski die Härte

Informationen

UVP 980,- €

Länge / Gewicht / Radius

190 cm – 1960gr +/- 20gr - Radius 19,8m

178 cm -1840gr +/- 20gr - Radius 17,5m

166 cm – 1500gr +/- 20gr - Radius 15,2m

Sidecut: Nose 139mm, Mid 115mm, Tail 125mm

Kern: Bambus

Hier geht es weiter zur Seite von Valhalla mit weiteren Informationen. Kaufen könnt ihr den Ski hier im PowderGuide Shop. Der Hersteller hat uns den Ski für den Test umsonst zur Verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt ihr in unserem Test-Statement.

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