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PartnerNews | Valhalla Skis

Boutique Skimanufaktur aus Freiburg

von Olav Schmid 21.01.2021
Frederic Andes und das Team von Valhalla bauen in Handarbeit edle Ski, die komplett in Freiburg hergestellt werden. Die Shapes zielen auf den Freeride-Touren Bereich ab und sind dementsprechend leicht, wobei bei der Produktion auch besonders auf eine langlebige Bauweise geachtet wird. Ich habe mir ein Bild von Valhalla gemacht und Freddi ein paar Fragen gestellt. Einen Ski zum Testen habe ich auch gleich mitgenommen, meine Eindrücke dazu findet ihr im Anschluss an das Interview.

OS: Wofür steht Valhalla, in drei Schlagwörtern?

FA: Nachhaltigkeit. Leichtigkeit. Spaß. 

Wie würdest du die Marktnische beschreiben, die du mit deinen Ski bedienst? Der Markt git ja schon fast alles her… 

Generell erkenne ich in einem Teil der Gesellschaft den Trend Richtung: Weniger Besitzen und Konsumieren, dafür in entsprechend hoher Qualität. Entgegen kurzlebiger Massenprodukte legen die Leute mehr Wert auf Bestand und Nachhaltigkeit, gekoppelt mit einer Passion für das Produkt bzw. einer Leidenschaft für den eigenen Ski. Es geht um den persönlichen Wert, der damit verbunden wird. 

Schau doch mal in die Vergangenheit. Früher hat der Skiladen komplett neue Beläge auf deinen gebrauchten Ski gemacht. Jetzt lohnt sich das nicht mehr. Neue Ski sind günstiger als die Reparatur. Das ist nicht in meinem Sinne – ist doch auch irgendwie bescheuert, oder? Auch habe ich bei diversen Testivals gemerkt, dass es noch immer viele Menschen gibt, die keine leichten, breiten, tourentauglichen Powderski kennen.

Deine Ski sind also relativ teuer aber dafür auch besonders haltbar. Ist es nicht unwirtschaftlich für dich, Ski für die Ewigkeit zu bauen?

So eine kleine Firma braucht keine riesigen Massen an Kunden. Ich strebe eher an, Käufer zu erreichen und zu überzeugen, die meine Ski lange fahren wollen. Und sollte mal was kaputt gehen, kann man erstaunlich viel wieder reparieren. 

Und die Leute zahlen für die Qualität?

Tatsächlich bin ich anfangs vermehrt auf Verwunderung gestoßen, als ich bei den Testimonials interessierten Käufern den Preis genannt habe. Nachdem meine Ski nun seit einigen Jahren in den Bergen unterwegs sind, meine ich, dass der Mehrwert erkannt ist. Die Käufer unterstützen lokales Handwerk, Nachhaltigkeit, Stabilität und die Philosophie – all das steckt hinter Valhalla. Ich möchte sogar von einer gewissen Begeisterung bei den Kunden sprechen!

Was konkret macht deinen Freetouring Ski nun so besonders? 

Erst einmal ist das Shape besonders. Dieses gibt es so eher selten. Der Fokus liegt auf einem ‚surfigen‘ Fahrgefühl. Er ist super leicht und im Fahrverhalten trotzdem sehr stabil. Und eben auch haltbar. Im Aufstieg sollen die Skitourengeher und Skibergsteiger den Ski am besten gar nicht merken und in der Abfahrt unter allen Bedingungen Spaß haben.  

Du hast dich die letzten Jahre mit zwei Breiten in je drei Längen und unterschiedlichen Materialien voll auf ein Shape fokussiert. Nun entwickelst du dein Produktportfolio weiter. Was passiert da gerade?

Perspektivisch geht es darum, auch andere Vorlieben anzusprechen. Derzeit arbeite ich an drei weiteren Produkten. Ganz nach meiner Philosophie habe ich schon einen Prototyp des bestehenden Shapes fertig, der noch umweltfreundlicher hergestellt ist. Der hat einen recycelten Skibelag und einen maximal reduzierten primärproduzierten Kunststoffanteil. Ansonsten halt Holzfurnier und einen höherer Flachsanteil und Seitenwangen aus Bambus. Das Ganze ist aber ein bisschen spezieller als nur einen weiterer Ski mit Holzoptik. Der Ski ist grad im Dauertest, um die Haltbarkeit gewährleisten zu können.

Zudem ergänzt ein Snowboard das Produktportfolio mit einem ebenfalls sehr ausgefallenen Shape. Es lehnt sich an den Trend der direktionalen Powdershapes an: Lange nose – kurzes Tail. Jedoch ist es verhältnismäßig steif. Üblich ist es, den Auftrieb über eine weiche Vorspannung zu garantieren. Mein Tabula Rasa garantiert das über einen langen Rocker. Die Härte macht es zudem geschwindigkeitsstabil. Wie bei den Ski ist die Powdersurfigkeit erstes Kriterium. Nur hier eben anders bereitgestellt.

Bei den Ski kommt noch ein Freeride-Racecarver-Hybrid für richtig viel Spaß in und um die Skigebiete hinzu, um mit high-speed durch die Kurven zu hämmern. Und zuletzt noch ein 92er Shape in einer preisgünstigeren Ausführung, gedacht als verspielter, surfiger all mountain ski, den man auch mal durch den Park rocken kann.

Wie schaust du hinsichtlich er aktuellen Trends im Ski Markt und bezüglich der Coronaauswirkungennin die Zukunft?

Ich denke, dass die großen Player im Skibusiness sicher deutliche Einbrüche zu spüren bekommen. Die müssen über wahnsinnig hohe Stückzahlen wirtschaftlich bleiben. Natürlich gilt das auch für Valhalla - nur in viel geringerem Ausmaß. Wir sind ein kleiner Betrieb und demnach sehr anpassungsfähig. Ich glaube sogar, dass wir profitieren könnten. Unsere Kernprodukte passen sehr gut in diese Zeit des social distancing. Neben all den Herausforderungen, die da draußen gesellschaftlich einschlagen, zieht es die Leute raus. Sie wollen sich um die psychische Gesundheit kümmern und beim Skitourengehen Energie tanken. Genau dafür ist unser Ski das Richtige. 

Meinst du, dass du einen neuen Trend mitprägst?

Skitourengehen boomt, auch wenn die alpine Skiindustrie generell wahrscheinlich eher rückläufig ist. Viele haben keinen Bock mehr auf den ganzen Skizirkus. Immer mehr entdecken das Tourengehen für sich. Viele kommen dabei nicht aus dem Alpinismus, in dem der Gipfelbezug stark ist, sondern aus dem Freeriden. Sie wollen gerne möglichst entspannt hoch und dafür dann aber den perfekten Hang statt dem bekanntesten Gipfel. Außerdem gibt es meiner Meinung nach einen Trend, die kleinen lokalen Brands den großen Massenprodukten vorzuziehen.  Also ich glaube ja!

Was magst du persönlich besonders am Skifahren? Vermutlich passen deine Ski zu deinen Vorlieben?

Ich liebe es, draußen zu sein, mit Kumpels in der Natur umgeben von frischem Powder. Es gibt nichts geileres. Und dann noch eine perfekte Abfahrt… Ich komme also definitiv auch eher aus dem alpinen Skisport und mein Fokus liegt definitiv am Spaß bergab. Perfekt ist es, wenn man sich den auch selbst verdient hat. Was jetzt nicht heißt, dass ich nicht auch Freeriden gehe im Gebiet oder mal einen Gipfel mache. Da bin ich flexibel. Selbst wenn die Bedingungen nicht optimal sind, möchte ich trotzdem den bestmöglichen Ski dabeihaben, der mir Spaß garantiert. Das habe ich mit dem SMOC 104er perfekt  geschafft. Den kann ich jeden Tag anschnallen und bin mir sicher, dass ich den richtigen Ski unter den Füßen habe. Und da bin ich schon auch stolz drauf.

Im Video einige Impressionen aus der Valhalla Werkstatt:

Auf der nächsten Seite findet ihr meine Eindrücke zum SMOC 115 --->

Kurztest Valhalla SMOC 115

Mein erster Eindruck: Schon als Freddi mir den Ski in die Hand gedrückt hat, ist mir das für die nicht unerhebliche Breite geringe Gewicht aufgefallen. In 178cm Länge bringt ein Ski 1650g auf die Waage. Beim Hand-Flexen fühlt sich der Ski im Schaufelbereich eher weich an. Da er ja eine surfige, aufstiegsorientierte Powderwaffe sein soll, fühlt sich das stimmig für mich an. Mit einem Radius von 17,5m, einem früh startenden Rocker und einem leicht nach hinten versetzten Radiusmittelpunkt scheint der Ski auch für wendige Aktionen im dichten Wald gewappnet. Außerdem hat sich mein Bedürfnis nach high-speed Turns schon länger meinen alternden Knochen angepasst, so dass ich keinen Ski für Geschwindigkeitsrekorde brauche.

Los geht’s

Im Engadin ist Schnee angekündigt - wir starten gen Malojapass, Fornohütte! Was uns erwartet ist zwar nicht der Traum einer Plaisier-Skitour - zum Skitest kann es jedoch optimaler nicht sein. Wir haben den ersten Tag (Bruch-)Harsch, Eis, Sastrugiwüsten und zerfurchten Schnee. Dann kommt der Big Dump. Ein Tag feinster Powder. Wir verlassen den Talkessel ein paar Tage später und gehen ins Skigebiet Lenzerheide. Die Sonne und die hohen Temperaturen lassen den Schnee schnell zu schwerem Nassschnee werden. Mit wenigen Pistenmetern ist das Skitest-Schnee-Menü vollständig und ich konnte den oben beschriebenen Ski in so ziemlich allen Bedingungen testen: Von fetten Powderturns bis zu eisige Pisten war alles dabei. 

Das geringe Gewicht des Skis hat sich in den ersten Aufstiegen angefühlt wie Wandern mit schweren Schuhen – sehr, sehr leicht. Auch beim Aufkanten in eisiger Gipfelnähe - Absturzgefahr, No-Fall Gelände - und während der Wind mich aus dem Gleichgewicht bringen will, fühle ich mich wohl und sicher mit dem noch ungewohnten Ski. 

Dann geht es abwärts, ganz oft, ganz viel! Das Downhill-Fazit in aller Kürze: Leichtfüßig Samba Tanzen im Schnee! Auch wenn ich kein Samba oder Rumba kann: der Ski ist so verspielter als alles, was ich bislang fahren durfte. 

Okay - hier etwas detaillierter:

In verspurtem Schnee, Harsch und Eis dämpft die zusätzliche Flachsverstärkung in der Schaufel und sorgt für eine gute Stabilität. Der harmonische Flex (weiche Schaufel/straffer unter der Bindung) hält den Ski auch bei höheren Geschwindigkeiten und Unebenheiten stets stabil. Der Ski lässt sich mit wenig Kraftaufwand fahren. Er mag viel Druck nach vorne und verzeiht demnach auch zu viel Vorlage.

Auf der Piste muss man 115mm unter der Bindung erst einmal auf die Kante bekommen. Wenn er dann auf der Kante steht, hält der Ski bei (mittel-)großen Radien bombig. Er bleibt sehr gut in der Spur.  Auch wenn es kein 80mm Pistenski ist, gelingen mir kurze Schwünge ebenso flüssig wie mittlere und große Radien. Selbst bei hohen Geschwindigkeiten ist der SMOC recht stabil für einen Offpiste-/ Tourenski.

Im Powder gilt: Lean back and enjoy. Hier ist der Ski zu Hause und fährt seine Kernkompetenz aus. In entsprechender Breite bin ich keinen besseren Powderski gefahren – und das als Leichtbauski. Fett!!

Also: An all die Skitouren-, Powder- und Offpiste Freaks, die zügig und mit wenig Gewicht aufsteigen wollen und zugleich rassige, steile Abfahrten anpeilen. An all die, die sich jeden Winter aufs Neue verlieben und auch etwas ‚narrisch san‘ und Liebhaberstücke auch preislich zu schätzen wissen: Go for it!

Werbung // Dieser Beitrag ist Teil einer Werbepartnerschaft zwischen Valhalla und PowderGuide // Werbung

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