Wählt man die 112, erreicht man eine Leitstelle, die je nach Notfall das weitere Vorgehen bestimmt und die zuständigen Organisationen alarmiert, also zum Beispiel die Bergrettung. Anrufe bei der 112 sind kostenlos, funktionieren auch mit ausländischen SIM Karten und sind auf Grund entsprechender GSM Standards über alle Netze möglich. Wenn man also einen Handyvertrag bei Betreiber X hat, aber gerade nur das Netz von Betreiber Y verfügbar ist, funktioniert der Euronotruf trotzdem (Handy ausschalten, einschalten und vor der Eingabe des PINs die Notruffunktion nutzen oder statt dem PIN 112 eingeben). Der Euronotruf hat in allen Netzen Priorität. Das heißt, andere Anrufe werden für den Euronotruf aus der Leitung geworfen, wenn nicht genügend freie Leitungen vorhanden sind. Weitere Informationen zum Euronotruf, sowie nationale Notrufnummern der EU Länder.
Manche Länder haben integrierte Leitstellen, wo alle Notrufnummern sowieso zusammenlaufen. Andere hingegen betreiben verschiedene Leitstellen für verschiedene Organisationen. Je nach dem gibt es zusätzlich zum Euronotruf nationale Notrufnummern, die unter Umständen direkter zum benötigten Rettungsdienst führen, weswegen teilweise der Anruf bei den nationalen Nummern empfohlen wird, obwohl auch die 112 funktioniert.
Notruf in Südtirol
Letzteres war bis zum 1. Oktober in Südtirol der Fall. Ein Anruf bei der 118 führte direkt zur Leitstelle der Südtiroler Rettungs- und Bergrettungsdienste. Für die 118 galten aber die erwähnten Sonderregelungen für Handys nicht, bei Anruf mit ausländischer SIM Karte musste man also in der Regel mit Vorwahl anrufen und auch die Eingabe über das PIN Feld war nicht möglich. Mit der 112 kam man zur nächstgelegenen Leitselle der Carabinieri und wurde, etwa bei einem Apinnotfall, dann entsprechend weiter geleitet, was zu geringfügigen Verzögerungen führte.
Mit erstem Oktober wurde das System in Südtirol und Trentino nun umgestellt und alle Notrufe laufen in zwei zentralen, technisch hoch gerüsteten Leitstellen in Bozen und Trient zusammen. Neben der 112 und der 118 (Rettungs-/Bergrettungsdienste) betrifft das auch die 113 (Polizei) und die 115 (Feuerwehr).
Die nationalen Nummern bieten somit in Südtirol keinen potentiellen Zeitvorteil gegenüber der 112 mehr und die offiziellen Stellen kommunizieren nur noch die 112 als zentrale Notrufnummer für alle Arten von Notfällen. Neu ist ebenfalls die kostenlose App "112 Where are you", mit der man in Südtirol Notrufe absetzen und die eigene Position als GPS Koordinaten übermitteln kann.
Weitere Informationen zur Geschichte und der Organisation der Notrufnummern in Südtirol