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Heftiger Streit in der Schweiz um Heliskiing

Heftiger Streit in der Schweiz übers Heli-Skiing

von Tobias Kurzeder 29.03.2009
Fast überall ist Heliskiing in den Alpen verboten oder stark eingeschränkt – nur nicht in der Schweiz: Dort gibt es 42 Landeplätze für Hubschrauber, auf denen über 20 000 mal im Jahr Heliski-Touristen landen. Die europäischen Alpen zählen zu den sensibelsten Landschaften und Lebensräumen. Doch gleichzeitig sind die Alpen dicht besiedelt und werden seit Jahrtausenden vielfältig vom Menschen genutzt, und das ist gut so.

Fast überall ist Heliskiing in den Alpen verboten oder stark eingeschränkt – nur nicht in der Schweiz: Dort gibt es 42 Landeplätze für Hubschrauber, auf denen über 20 000 mal im Jahr Heliski-Touristen landen. Die europäischen Alpen zählen zu den sensibelsten Landschaften und Lebensräumen. Doch gleichzeitig sind die Alpen dicht besiedelt und werden seit Jahrtausenden vielfältig vom Menschen genutzt, und das ist gut so.

Dank mehrerer Tausend Liftanlagen in hunderten Skigebieten könnte man eigentlich davon ausgehen, dass dies ausreicht, um alle Wintersportler zufrieden zu stellen, zumal es eine deutliche Überkapazität der Beförderungsanlagen gibt, und die meisten Bahnen nur an Wochenenden und in Ferienzeiten voll ausgelastet sind. Alle Alpenländer haben daher Heliskiing verboten oder zumindest stark eingeschränkt. Denn Heliskiing, bedeutet Spaß für Wenige, belastet aber einen großen Naturraum stark.

Naturschützer kämpfen gegen Heliskiing

Unter dem Motto „Stopp Heliskiing!“ kämpfen Naturschützer wie Mountain Wilderness für ein generelles Verbot von Helikopterlandungen zu touristischen Zwecken in den Schweizer Alpen. In Frankreich und Deutschland ist Heliskiing verboten, in Österreich stark eingeschränkt. In der Schweiz bestehen weiterhin 42 Gebirgslandeplätze, davon liegen über die Hälfte innerhalb oder unmittelbar an der Grenze zu geschützten Landschaften.

Seit fast 10 Jahren kämpfen Naturschützer gegen das Heliskiing und fordern ein Verbot des Heliskiing bis zum Jahr 2020 und die Landeplätze in besonders geschützten Weltnaturerbe- und Naturschutzgebieten sofort zu verbieten.

Neue Landeplätzen in unberührten Gebieten geplant

Im Sommer 2007 genehmigte der Bundesrat das Prinzip, dass zukünftig für das Heliskiing wenig interessante Landeplätze aufgehoben und durch attraktivere ersetzt werden können. So soll das bei Skitourengängern sehr beliebte Bedretto auf der Südseite des Gotthards künftig angeflogen werden dürfen. Würde dieses Unternehmen gelingen, wäre eines der schönsten Schweizer Skitourengebiete verloren. Bedingung für die Verlegung von Landeplätzen ist das wirtschaftliche Interesse, das heißt die Helifirmen können ihre Forderung nach einem neuen Gebirgslandeplatz anbringen. Sie dürfen auf offene Ohren beim BAZL hoffen; das Bundesamt für Zivilluftfahrt zeigt sich für die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes ziemlich taub. Die Tessiner Helifirmen möchten, mit Unterstützung der Kantone und des Bazls, das Heliskiing in der Schweiz optimieren. Zwei Gebirgslandeplätze sollen im Sopraceneri, dem nördlichen Tessin, neu bestimmt werden.

Heftiger Streit zwischen Naturschützern, Skitourengängen und dem BAZL sowie Heliunternehmen

Das Schweizerische Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl), verantwortlich für die Überprüfung der Landeplätze, unterstützt die Interessen der Helifirmen und hält an allen 42 Schweizer Gebirgslandeplätzen fest. In den Verhandlungen zum Sachplan Infrastruktur Luftfahrt, in dessen Rahmen das Heliskiing überprüft werden soll, verweigert das Bazl die Diskussion über eine Reduktion der Landeplätze. Dies, obwohl eine unabhängige Studie belegt, dass das Konfliktpotential mit dem Natur- und Landschaftsschutz bei über der Hälfte der Landeplätze sehr groß ist. Die Umweltorganisationen Pro Natura, VCS und Mountain Wilderness haben deshalb keine Chancen mehr gesehen, weiterhin mit den Helifirmen und dem sie unterstützenden Bazl zu verhandeln und haben sich unter Protest aus den Verhandlungen zurückgezogen.

Wachsende Anti-Heliski-Bewegung: Stop Heliskiing-Demos von Mountain Wilderness, Naturschützern und Tourengängern

Nicht nur engagierte Naturschützer und Öko-Taliban kämpfen gegen den wachsenden Heliskitourismus, auch immer mehr Skitourengänger und Bergsteiger schließen sich dem Widerstand gegen die Heli-Freerider an. Deshalb werden jedes Jahr Anti-Heliskiing-Demonstrationen veranstaltet: Dies sind Skitouren zu den Gebirgslandeplätzen der Heilunternehmen. Eine der nächsten Demonstrationen findet neben dem Gebirgslandeplatz auf der Ebnefluh 3860 m ü NN statt. Wer sich beteiligen will, ist herzlich eingeladen! Treffpunkt ist am Samstag den 4. April um 09.30 h in Lauterbrunnen im Bahnhof am Gleis zur Kleinen Scheidegg.

 

Mehr Informationen unterwww.mountainwilderness.ch

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