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Schnee von morgen

Schnee von Morgen | Leihen versus Kaufen

Ausrüstungsverleih beim Alpenverein

von Klaus Plattner 11.11.2024
Ob im Bergsport, Camping oder Wintersport – die richtige Ausrüstung ist entscheidend für ein sicheres und angenehmes Erlebnis in der Natur. Doch hochwertige Outdoor-Ausrüstung kann teuer sein und wer sie nur gelegentlich nutzt, sollte sich die Frage stellen: Kaufen oder leihen? Der Alpenverein bietet ein umfangreiches Leihangebot, das von Kletter- und Skitourenführern über Ausrüstung bis hin zu Drei-Tages-Öffi-Ticket (Sektion Innsbruck) reicht.

Sowohl Kaufen als auch Leihen haben ihre Vor- und Nachteile, und die Entscheidung hängt von individuellen Bedürfnissen ab. Hier geben wir einen Einblick, wie der Verleih beim Alpenverein funktioniert.

Leihen – Flexibilität und Kostenersparnis

Das Mieten von Ausrüstung wird immer beliebter, da es zahlreiche Vorteile bietet. Zum einen spart man erhebliche Kosten, da hochwertige Ausrüstung oft teuer ist. Für Anfänger, Gelegenheitsnutzer oder Menschen, die eine neue Sportart ausprobieren möchten, ist es daher eine sinnvolle Alternative. Ein weiterer Vorteil ist die Qualität, denn Verleiher, wie der Alpenverein, bieten in der Regel moderne und gut gewartete Ausrüstung an. Wer dort leiht, kann sicher sein, optimal ausgestattet zu sein, ohne sich um Wartung, Pflege oder Ersatz kümmern zu müssen.

Leihen bietet außerdem Flexibilität. Je nach Sportart oder Bedingungen – etwa Wetter oder Gelände – kann die Ausrüstung leicht angepasst werden. Für eine Winterwanderung lassen sich beispielsweise andere Schuhe oder Stöcke mieten als für eine Sommerwanderung. Wer für jede Situation eigene Ausrüstung anschafft, stößt schnell auf Platzprobleme. Gerade sperrige Gegenstände wie Zelte, Skier oder Kletterausrüstung benötigen zudem viel Stauraum. Das Mieten ist hier eine ideale Lösung, um Platz zu sparen und dennoch immer die passende Ausrüstung griffbereit zu haben.

Das Leihen von Outdoor-Ausrüstung hat jedoch auch einige Nachteile. Einer davon sind die wiederholten Kosten: Wer regelmäßig unterwegs ist, stellt schnell fest, dass sich die Mietgebühren summieren können. Auf lange Sicht kann es daher wirtschaftlicher sein, bestimmte Ausrüstungsgegenstände zu kaufen, vor allem, wenn man sie häufiger benötigt. Ein weiteres Problem ist die Verfügbarkeit. Besonders in der Hochsaison kann es schwierig sein, die gewünschte Ausrüstung zu bekommen. Zudem besteht immer das Risiko, dass man nicht genau die Ausrüstung erhält, mit der man sich wohlfühlt oder die den eigenen Ansprüchen entspricht.

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Kaufen – Langfristige Investition und Personalisierung

Für Menschen, die regelmäßig Outdoor-Aktivitäten nachgehen, ist der Kauf von Ausrüstung oft eine langfristig kluge Entscheidung. Wer regelmäßig wandert, klettert oder Ski fährt, wird von der Flexibilität und den Vorteilen eines eigenen Equipments profitieren. Eigene Ausrüstung lässt sich perfekt an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Sei es der Rucksack, der bequem sitzen muss, oder die Skischuhe, die perfekt passen – wer die richtige Ausrüstung gefunden hat, wird diese schätzen, ebenso wie die ständige Verfügbarkeit bei spontanen Unternehmungen.

Der größte Nachteil des Kaufens sind mit Sicherheit die hohen Anschaffungskosten. Besonders qualitativ hochwertige Outdoor-Ausrüstung kann schnell mehrere Hundert Euro kosten. Für Einsteiger, die noch nicht wissen, ob sie die Aktivität regelmäßig ausüben möchten, ist dies eine große Hürde. Mit dem Kauf geht aber auch einher, dass man selbst für die Pflege und Erneuerung des Materials verantwortlich ist. Skier müssen gewachst, Kletterseile kontrolliert und Zelte getrocknet werden. Dies erfordert Zeit und Wissen und gegebenenfalls zusätzliche Kosten für Wartung oder Reparaturen. Ebenso müssen Teile ersetzt werden. Besonders technische Ausrüstung wie GPS-Geräte oder Lawinenpiepser veraltet schnell. Neue Innovationen machen die gekaufte Ausrüstung manchmal nach wenigen Jahren überholt.

Manchmal macht es also Sinn, eine Mischstrategie zu verfolgen. Häufig verwendete Gegenstände wie Wanderschuhe, Helme oder Rucksäcke kann man kaufen, während man sperrige oder saisonale Ausrüstung wie Schneeschuhe oder Klettersteigsets leiht.

Die Sektion Innsbruck

Wir von PowderGuide haben die Sektion Innsbruck besucht, um uns ein eigenes Bild von der Ausrüstung und dem Angebot zu machen. Außerdem hat uns interessiert, wie die Ausrüstung beim Alpenverein gewartet und gelagert wird.

Die Sektion verleiht allerhand Kletter- und Hochtourenausrüstung, Schneeschuhe, Führer und sogar Alpenvereinshüttenschlüssel. Eine genaue Auflistung findet ihr hier: Ausrüstungsverleih Alpenverein.

Wer mit den Kleinen und Kleinsten einen Ausflug in die Berge machen möchte, sich aber noch unsicher ist, ob sich der Kauf wirklich lohnt, ist beim Alpenverein gut aufgehoben. Denn viele Eltern kennen das Problem: Die Ausrüstung ist teuer und schnell wieder zu klein. In dieser Sektion kann man sich zum Beispiel eine Kinderkraxe, Helme, Klettergurte und vieles mehr ausleihen. Doch auch wer etwas Neues ausprobieren möchte, ist hier genau richtig. Wer hat zum Beispiel schon einmal vom „Fiegeln“ gehört? Die meisten besitzen dafür keine eigene Ausrüstung, doch hier gibt es genug der Firngleitern (kurzen skiähnlichen Brettern für frühlingshafte Schneebedingungen) zu leihen. Oder man möchte mit Skihochtourengehen beginnen, hat vielleicht schon einen Kurs gebucht, aber die passende Ausrüstung fehlt noch. Auch in diesem Fall kann der Alpenverein aushelfen: Von der Sicherheitsausrüstung – wie Schaufel, Sonde, LVS-Gerät – bis hin zu Pickel, Steigeisen, (Halb-)Seilen, Bussolen, modernen Navigationsgeräten und sogar Tourenadaptern für Alpinbindungen lässt sich hier alles ausleihen.

Ob man ein Abenteuer in Tirol, der Schweiz, den Anden oder in Pakistan plant – in der beeindruckenden Bibliothek des Innsbrucker Alpenvereins wird man fündig. Für Mitglieder beträgt die Leihgebühr nur 0,20 € pro Tag, und die Leihdauer ist auf drei Wochen begrenzt. Bei Fernreisen kann jedoch auch eine längere Ausleihzeit vereinbart werden. Grade für einmalige Urlaube lohnt es sich also für betreffende Regionen einen Führer auszuleihen, als ihn teuer zu erstehen.

Der Innsbrucker Alpenverein bietet zudem noch etwas ganz Besonderes: Er verleiht nicht nur das erwähnte Equipment an seine Mitglieder, sondern bietet auch an drei Tagen im Monat das Klimaticket zum Verleih an. Wer also z.B. eine Mehrtagestour mit den öffentlichen Verkehrsmitteln plant, kann sich eines der fünf Tickets bequem und kostengünstig sichern.

Die Mitgliedschaft in Innsbruck kostet im Jahr 2025 für Erwachsene (28 bis 64 Jahre) 70,50 € plus eine einmalige Aufnahmegebühr von 3 €. Junioren (€ 54,00), Senioren (€ 54,00), Kinder (26,50), Mensch mit Beeinträchtigung (€ 26,50) und Ehe- bzw. Lebenspartner*innen von Mitgliedern (€ 54,00), sowie Gastmitglied Mitglieder anderer Sektionen (AVS, SAC, DAV (€ 26,50)) zahlen weniger. Der Preis der Mitgliedschaft und Leihgebühren können von Sektion zu Sektion variieren (Mitgliedsbeitrag Alpenverein). Wir haben eine Preislist aus Innsbruck hier angehängt.

Die Wartung der Ausrüstung

Der Alpenverein legt großen Wert auf die Sicherheit und Qualität seiner verliehenen Ausrüstung, weshalb diese regelmäßig geprüft und bei Bedarf ersetzt wird. Das Equipment wird unter optimalen Bedingungen gelagert, um es vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, extremen Temperaturen oder UV-Strahlung zu schützen. Besonders empfindliche Gegenstände wie Kletterseile, Gurte oder Zelte werden in belüfteten, trockenen Räumen aufbewahrt, um Materialschäden zu vermeiden. Außerdem sorgt eine ordentliche Lagerung in Regalen und speziellen Behältern für eine sichere und langlebige Aufbewahrung der Ausrüstung, sodass sie jederzeit einsatzbereit bleibt.

Die Wartung erfolgt regelmäßig und richtet sich nach der Nutzungsfrequenz und den spezifischen Anforderungen der Ausrüstung. Die allgemeine Regel lautet, dass sicherheitsrelevante Ausrüstung nach ca. 5 bis 10 Jahren, spätestens jedoch bei sichtbaren Mängeln, Ablauf der Herstellerangaben oder nach extremen Belastungen, ersetzt wird. Ausrüstung, die sichtbare Schäden aufweist, wie Risse, Verformungen oder Materialermüdung, wird sofort aus dem Verleih genommen und ersetzt. Bei jeder Rückgabe wird die Ausrüstung von Fachleuten auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft, um sicherzustellen, dass sie in einwandfreiem Zustand ist.

Verschleiß, Ersatz und Schäden

Kletterseile und Gurte

Seile werden auf Abnutzung, Kernschäden und Dehnbarkeit geprüft. Gurte werden auf Verschleiß an den Nähten, Schnallen und Materialschwächung kontrolliert. Für diese Produkte gibt es oft festgelegte Lebenszyklen, nach denen sie aus dem Verleih genommen werden, selbst wenn keine sichtbaren Schäden vorhanden sind.

Helme und Karabiner

Diese werden auf Risse oder Verformungen untersucht. Helme, die bei einem Sturz benutzt wurden, werden aus Sicherheitsgründen in der Regel sofort ersetzt, auch wenn äußerlich keine Schäden sichtbar sind.

Elektronische Geräte

Lawinenpiepser und GPS-Geräte werden regelmäßig auf Funktionsfähigkeit getestet und bei Bedarf mit neuen Batterien ausgestattet.

Technologische Entwicklungen

Wenn neue Technologien oder Materialien auf den Markt kommen, die sicherer oder effizienter sind, aktualisiert der Alpenverein sein Verleih-Equipment entsprechend. Dies stellt sicher, dass Mitglieder Zugang zu den modernsten und sichersten Geräten haben.

Und was ist, wenn Schäden bei Leihausrüstungen auftreten?

Grundsätzlich gibt es klare Regelungen, wann Mietende für Schäden aufkommen müssen. Die normale Abnutzung von Ausrüstung, die durch den sachgemäßen Gebrauch entsteht, wird in der Regel nicht in Rechnung gestellt. Kleine Kratzer oder Verschleißspuren, die sich bei normaler Nutzung nicht vermeiden lassen, gelten als Teil des Gebrauchs und führen nicht zum Verlust der Kaution. Bei Verlust der Ausrüstung oder Teilen davon ist der Mieter verpflichtet, den Wert der verlorenen Ausrüstungsgegenstände zu erstatten. Sollten größere Schäden entstehen, die nicht reparierbar sind (z. B. stark beschädigte Steigeisen), muss der Mieter oder die Mieterin in der Regel den vollen Ersatzwert oder einen festgelegten Anteil davon bezahlen.

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Gibt es große Unterschiede zwischen den Sektionen, was verliehen wird?

Ja, es gibt teilweise große Unterschiede zwischen den Sektionen des Alpenvereins, was den Umfang und die Art der verliehenen Ausrüstung betrifft. Diese Unterschiede hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa der Größe der Sektion, der lokalen Nachfrage, den verfügbaren finanziellen Mitteln und den regionalen Gegebenheiten. Größere Sektionen haben in der Regel ein breiteres Angebot an Ausrüstung. Sie verfügen oft über mehr Ressourcen und können sich eine größere Vielfalt und Anzahl an Ausrüstungsgegenständen leisten. Kleinere Sektionen bieten häufig nur grundlegende Ausrüstungsgegenstände wie Wanderstöcke, Klettersteigsets oder einfache Kletterausrüstung an.

Manche Sektionen sind auf bestimmte Sportarten spezialisiert. Eine Sektion in den Alpen könnte mehr Skitouren-, Lawinen- und Hochtourenausrüstung im Verleih haben, während eine Sektion in einem Mittelgebirge eher auf Wandern und Klettern fokussiert ist. In urbanen Sektionen wird oft mehr Kletterhallen- und Boulder-Ausrüstung verliehen, während alpine Sektionen oft auch Ausrüstung für mehrtägige Bergtouren oder Expeditionen anbieten.

Fazit

Ob man Outdoor-Ausrüstung leiht oder kauft, hängt von der individuellen Nutzung und den persönlichen Bedürfnissen ab. Das Leihen bietet Gelegenheitsnutzern Flexibilität und Kostenersparnis, während der Kauf für Vielnutzer langfristig eine lohnende Investition darstellt. Wer eigenes Equipment besitzt, muss es allerdings auch lagern und warten. Leiht man Ausrüstung hingegen beim Alpenverein, kann man sicher sein, dass sie in bestem Zustand und regelmäßig gewartet ist. Bei einer längeren Anreise in die Berge lässt sich zudem Gepäck sparen, indem man vor Ort leiht. In jedem Fall gilt es, Vor- und Nachteile abzuwägen und die richtige Balance zu finden, um das Beste aus der eigenen Outdoor-Erfahrung herauszuholen.

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