Juhuu! Endlich ein Winter mit mächtiger Schneedecke und vor allem einem großflächig kompakten Schneedeckenaufbau in den Alpen. Zuletzt wurden wir dieser Ehre im Winter 2011/12 und 2005/06 zuteil. Stabile Verhältnisse gab es allerdings auch in den Wintern dazwischen oft genug. Denn „stabil“ heißt nicht „kompakt“, umgekehrt allerdings heißt „kompakt“ meist „stabil“. Im Folgenden klären wir, warum.
Definition kompakt & stabil
Wenn wir von einer „kompakten Schneedecke“ sprechen, meinen wir immer eine Schneedecke die durchgehend relativ hart ist (außer den Schichten an der Oberfläche). „Hart“ bedeutet in diesem Fall immer härter als Härtegrad 2-3. Das bedeutet, dass keine Schicht mehr mit vier gleichzeitig drückenden Fingern einer Hand durchdringbar ist. Erst wenn man einen Finger oder gar einen Bleistift oder ein Messer verwenden muss, um durch alle einzelnen Schneeschichten durchzukommen, kann man von einer „kompakten“ Schneedecke sprechen.
Das heißt nicht, dass es in einer kompakten Schneedecke keine alten Schwachschichten geben kann. Diese können vorhanden sein, sind allerdings durch Druck der oberen Schneemassen und abbauende Umwandlung wieder derart versintert, dass sie härter werden und sich in ihnen keine Brüche mehr fortpflanzen können. Sehr wohl besteht die Möglichkeit, Teilbrüche bei Stabilitätstests in einer kompakten Schneedecke zu erzeugen, allerdings eher selten und nur bei größerer Belastung. Eine kompakte Schneedecke besteht immer zum Großteil aus rundkörnigen Kristallen, eventuell in Kombination mit Schmelzkrusten oder kantig-abgerundeten Formen. Nur direkt an der Oberfläche können sich andere, also weichere Kristallformen befinden.