Der Noppenpulver
Der Name stammt von seiner charakteristischen Oberflächenstruktur: Der lockere, meist sehr kalte Pulverschnee ist dabei mit Noppen und/oder Wellen versehen. Diese entstehen durch konstante, schwache Winde. Diese liegen ganz, ganz knapp oberhalb der Verfrachtungsstärke, verfrachten demnach nur geringe Mengen der Schneekristalle. Daraus entsteht das Muster an der Oberfläche von Noppenpulver. Lockerer, leichter (= Schnee mit geringer Dichte) Pulverschnee – Kristallformen: Neuschnee, Filz oder eben kleine, kantige Formen – wird also in geringem Ausmaß verfrachtet, bleibt aber locker und ungebunden. Zur Triebschneebildung ist der Windeinfluss zu gering. Zumeist findet man diese Schneeart in höher gelegenen, schattigen Karen. Noppenpulver eignet sich besonders gut zum Skifahren, da er häufig schwach aufbauend umgewandelt ist, der Schnee also lockerer wird und sich luftig-weich bei der Abfahrt anfühlt.
Katabatische Fallwinde sind meist die Ursache von Noppenpulver. Diese Art von Wind lässt sich gedanklich als das Gegenteil von „Thermik“ einordnen. Luftpakete, die an höher gelegenen Orten (eben schattige Kare und Gebirgskessel oder Gletscherflächen) abkühlen und durch die Dichtezunahme und den dadurch entstehenden Druckgradienten gegen Tal fließen. Im Hochwinter trifft man Noppenpulver in weitaus größerem Ausmaß an als im Frühling: Die tiefstehende Sonne erreicht im Dezember, Jänner, Feber nur wenige Bereiche des Geländes. Somit kann die Luft an wesentlich größeren Bereichen abkühlen und in weiterer Folge absinken. Im Frühjahr trifft man Noppenpulver dann meist nur mehr in höher gelegenen, sehr steilen Schattenhängen an.