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SNOWGRID bei PowderGuide

Schneehöhen und Schneehöhenänderung für Österreich

von PowderGuide 01.01.2017
Ab heute stehen auf PowderGuide SNOWGRID Karten der ZAMG für Österreich und einige angrenzende Teile der Ostalpen zur Verfügung. SNOWGRID ist ein hoch aufgelöstes Schneedeckenmodell, dass die räumliche Verteilung der Schneedecke im Gelände sehr gut wieder gibt. Wir haben die aktuelle Schneehöhe und die Änderung der Schneehöhe während der letzten 24 Stunden nun als eigene Unterrubrik im Bereich Wetter/Schnee und freuen uns, diesen Service gemeinsam mit der ZAMG anbieten zu können.

Was ist SnowGrid?

SNOWGRID ist ein Schneedeckenmodell, also ein Programm, das anhand von gemessenen Daten zu Schnee und Wetter und den Gesetzen der Physik berechnet wie sich die Schneedecke verändert. Es gibt komplexe Modelle, die den Schichtaufbau der Schneedecke - inklusive Dichte, Schneetemperatur, Mikrostruktur der Schichten, usw. - für einen bestimmten Punkt genau wiedergeben. Das ist aber sehr rechenaufwendig und man braucht viele verschiedene Inputparameter, die nicht an allen Wetterstationen gemessen werden und daher nur für bestimmte Standorte zur Verfügung stehen.

SNOWGRID ist ein vergleichsweise simples Modell, das nur zwei Schichten kennt: die oberste, neueste und die Altschneedecke darunter. Dafür ist der Rechenaufwand deutlich geringer und man muss nicht so viele verschiedene Parameter messen. SNOWGRID kann daher flächig angewendet werden, beziehungsweise für so viele verschiedene Punkte, dass eine Karte entsteht.

Die SNOWGRID Domain (der abgedeckte räumliche Ausschnitt) umfasst ein Rechteck, das in etwa die Ausdehnung Zürich-Bratislava und Nürnberg-Triest umfasst, beziehungsweise circa 28 Millionen Datenpunkte. Die räumliche Auflösung beträgt damit 100m.

Hier geht es zu den PowderGuide SNOWGRID Karten: http://www.powderguide.com/wetter/snowgrid.html

Was kann SnowGrid und wo sind die Grenzen?

SNOWGRID berechnet neben der Gesamtschneehöhe auch den Wasserwert der Schneedecke, die mittlere Schneetemperatur und den Neuschneezuwachs. Dafür braucht das Modell die Niederschlagsmenge, die Schneefallgrenze und die Neuschneedichte. Für den Niederschlag kommt eine Kombination aus Bodenmessungen und Radardaten zum Einsatz. Bei der Berechnung der Schneefallgrenze wird auch ein Absinken durch Niederschlagsabkühlung in den Tälern berücksichtigt – dadurch liegt das erzielte Ergebnis oft deutlich näher an der Realität. Die Neuschneedichte wird als eine Funktion der Temperatur angenähert. Auch die Abnahme der Schneedecke durch Setzung oder Schmelzen wird natürlich simuliert.

Wie gut das Modell funktioniert, wird durch Messdaten (= raus gehen und nach schauen, automatische Wetterstationen,...) und Satellitenbilder verifiziert. Einzelne Niederschlagsereignisse werden sehr gut erfasst. Bei der Schneehöhe und dem Wasserwert gibt es immer wieder ein paar Ausreißer, aber auch das funktioniert allgemein recht gut. SNOWGRID liefert wertvolle Informationen, um die regionale, flächige Verteilung der Schneedecke zu beurteilen, ersetzt aber natürlich keine Messungen im Gelände. Auch wird in SNOWGRID derzeit nicht berücksichtigt, ob und wie der Wind den Schnee umverteilen kann.

So sah der Winter 2014/15 bei SNOWGRID aus:
Grafik anklicken, falls sich das GIF nicht bewegt. 

Wie kann ich SNOWGRID sinnvoll nutzen? 

Die SNOWGRID Karten geben einen schnellen Überblick über die allgemeine Schneelage: die Karte der Gesamtschneehöhe lässt Rückschlüsse über die vorhandene Grundlage zu, jene der 24 Stunden Schneehöhendifferenz zeigt wo es wieviel geschneit hat. Natürlich zeigt das Modell nicht jeden hervor schauenden Shark und jede gefallene Schneeflocke, als Planungstool ist es aber dennoch sehr hilfreich. Derzeit sieht man in der Karte der Gesamtschneehöhe beispielsweise schön das Ergebnis des jüngsten, flächigen Schneefalls weit im Osten und dass die Tauern grundlagentechnisch etwas besser versorgt sind als etwa das Tiroler Oberland. In Kombination mit anderen Hilfsmitteln wie Webcams, Wetterstationen u.ä. ist SNOWGRID ein wertvolles Tool für die Tourenplanung.

Die Vorhersage für die kommende Woche ist durchaus spannend und wir freuen uns darauf, sowohl die Entwicklung der Gesamtschneehöhe, als auch die 24h Differenzen auf SNOWGRID zu verfolgen und dann natürlich gewissenhaft auf Ski zu verifizieren!

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