Im hintersten Tal Swanetiens und nach stundenlanger Fahrt über holprige Bergstraßen schlummert das Skigebiet Tetnuldi. Keine fünf Lifte und eine überschaubare Zahl an Pistenkilometern. Erst 2016 eröffnet und mit modernsten Liftanlagen ausgestattet.
Letztes Jahr dürfte jedem, der die Freeride World Tour verfolgt, der etwas unübliche Tourstopp aufgefallen sein. Tetnuldi war zum ersten Mal Austragungsort der FWT mit dem Gerogia Pro Event und hat uns überzeugt. Die FahrerInnen waren begeistert von dem verspielten Gelände und viele Fans fordern, dass der Tourstopp keine Eintagsfliege bleibt.
Wir waren wenige Wochen vor dem Event in Tetnuldi unterwegs und haben uns das Freeride Potential mal etwas genauer angeschaut.
Tetnuldi ist kein typischer Skiort. Skizirkus und Après-Ski muss man suchen und an der Talstation sind nur wenige Hütten, die bei unserem Aufenthalt fast alle geschlossen waren. Trotz moderner Liftanlagen und perfekt präparierten Pisten ist von Andrang hier wenig zu spüren. Das liegt mitunter auch daran, dass die Georgier recht gemütlich in den Tag starten. Das Skigebiet fährt erst gegen 10 Uhr die Sessel an. Zeitgleich werden noch Pfannen über die Piste getragen, um im einzigen geöffneten Café ein Frühstücksomelette vorzubereiten.
Ist man gestärkt und nicht zu verkatert vom georgischen Branntwein, kann man dann auch endlich in den Schnee starten. Denn das Gelände sieht traumhaft aus und das Wetter spielt mit. Also hoch hinaus, dort hinunter und einige Runs später hat man einen ziemlich guten Überblick über das Gebiet.