Ein Freeride-Wochenende mit Hüttenübernachtung in einem uns unbekannten Gebiet sollte es für einen Ausflug im letzten Frühjahr sein; und wenig Aufstiegsmeter für viel Abfahrtsspaß. Nach schneearmen Wintern in den Ostalpen hatte es dieses Jahr endlich überall Unmengen an Schnee, eben auch in Nordkärnten auf der Südseite der Hohen Tauern. Hier steht in Mitten eines kleinen Skigebiets das Hannoverhaus des Deutschen Alpenvereins: auf 2.500 m, hoch droben über Mallnitz, ist man am ersten Tag der Letzte der den Powder ruhen lässt und am nächsten Tag der Erste auf dem Weg zum Ankogel.
Etwas ungewöhnlich startet unsere Tour: Von der schattigen Nordseite der Hohen Tauern unweit des mondänen Skiorts Bad Gastein rauschen wir per Zug durch einen dunklen Tunnel („die Tauernschleuse“) von Böckstein einmal quer unter dem Alpenhauptkamm hindurch auf die Südseite – vom Salzburger Land nach Kärnten. Im Personenabteil des Autozugs schwirrt schon die Vorfreude auf einen Powdertag in der Luft. „An super Pulver hat’s nordseitig, wird a feines Dagerl heit“ stimmt eine junge Bad Gasteiner Freeriderin ihre Gruppe auf halber Strecke im Tunnel ein. Hellhörig lauschen wir ihrer Erlebniserzählung ihres gestrigen Ausflugs. Etwas bange wird uns aber beim Anblick der gut 20 Paar Freeridelatten und dazugehörigen Piloten dann doch.