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TourenTipps

Dachsteinklassiker Edelgrieß und Schwadrinn

Edelgrießkar und Schwadrinn | Zwei Dachstein-Klassiker im Portrait

von Georg Hattwich 28.01.2009
Zahlreiche Steilabfahrten lockten Anfang Januar mit ausreichend Schnee und sicheren Verhältnissen ambitionierte Freerider mit entsprechenden Vorlieben. Zwei Wochen ohne nennenswerte Neuschneefall im gesamten Alpenraum. Dazu die Silvesterwoche mit ihren Menschenmassen. Nicht gerade die Zutaten aus denen Freeride-Träume gestrickt sind. Doch was des einen Leid, ist des anderen Freud. Was gibt es da passenderes als einen Tag vom Skilehrern in der Skiwelt Amade frei zu nehmen und zwei Ostalpenklassiker am Dachstein anzusteuern: die gemütliche Edelgrießkar-Variante und die Schwadrinn-Steilabfahrt.


                        Die luftige Querung zum Einstieg der beiden Varianten Edelgrieß und Schwadrinn.

Zahlreiche Steilabfahrten lockten Anfang Januar mit ausreichend Schnee und sicheren Verhältnissen ambitionierte Freerider mit entsprechenden Vorlieben. Zwei Wochen ohne nennenswerte Neuschneefall im gesamten Alpenraum. Dazu die Silvesterwoche mit ihren Menschenmassen. Nicht gerade die Zutaten aus denen Freeride-Träume gestrickt sind. Doch was des einen Leid, ist des anderen Freud. Was gibt es da passenderes als einen Tag vom Skilehrern in der Skiwelt Amade frei zu nehmen und zwei Ostalpenklassiker am Dachstein anzusteuern: die gemütliche Edelgrießkar-Variante und die Schwadrinn-Steilabfahrt.

 

Der 2995 m hohe Dachstein in den Nördlichen Kalkalpen bietet mit seinen gut 1000 Meter steil abfallenden Südwänden nicht nur dem Hobby-Seilbahnfahrer ein einmaliges Erlebnis. Nein, auch ambitionierte Freerider und Steilwandfahrer kommen hier voll auf ihre Kosten. Schon die Hinfahrt auf der (kostenpflichtigen) Mautstrasse lässt die Blicke auf das eindrucksvolle Massiv mit seinen zahlreichen möglichen und unmöglichen Abfahrtsmöglichkeiten schweifen.

Neben der allseits bekannten und viel befahrenen Edelgrieß-Variante lächelt einem spätestens in der Gondel das breite Schneefeld direkt darunter an. Die Schwadrinn, eine mind. 45° steile und absturzgefährdete Variante mit sanftem Mittelteil direkt unterhalb der Gondel. Hier stellen wir euch beide Varianten im Portrait vor.

 


                        Fertigmachen nach der Querung zum Dropin ins Edelgrieß (im Hintergrund).

Edelgrieß

Das Edelgrieß ist eine der bekanntesten Variantenabfahrt der österreichische Ostalpen. Von der Bergstation der Dachsteinseilbahn am Hunerkogel geht es zunächst über die Gletscherpiste zum kurzen Austriaschartenlift. Diesen hinauf und von der Bergstation mit wenigen Metern Aufstieg zur Leiter, die über eine kleine Felswand zum nördlichen Eingang des Rosmarie-Stollens führt. Durch diesen Stollen (bei ungeeigneten Bedingungen ist dieser Stollen mit einer Tür verschlossen) hindurch gelangt man auf die Südseite der Austriascharte. Von dort kann man direkt den herrlichen Ausblick auf die Berge der Niederen Tauern genießen oder bei innerer Unruhe zu Fuss auf einer freigeschaufelten Trasse (Sicherungsseile montiert) entlang einer steilen Schneeflanke (Vorsicht unterhalb Felsabbrüche) zu einer Scharte bis zum Ende des Sicherungsseils entlangschreiten. Von dort kann je nach Belieben (teilweise Wechten!) linkerhand in das Steilkar des Edelgrießfirns eingefahren werden. (An dieser Scharte befindet sich ebenso der Einstieg zur Schwadrinn-Variante rechterhand.) Man folgt den Hängen dieses Kares (zunächst östliche Exposition) in südliche Richtung bis man sich bei ca. 2000 m an den östlichen felsigen Begrenzungswänden orientiert (Vorsicht: unterhalb teilweise felsige Abbrüche). Unterhalb dieser Felswände erreicht man einen Westhang.

 

Von hier gibt es dann zwei Möglichkeiten:

1. Diesen Westhang zunächst steil hinunter (Richtung Westen) in das Brandkar und dann die Südhänge des Niederen Türlspitzs (2352 m) queren bis man in den Bereich der Talstation der Seilbahn kommt.

2. Den Westhang möglichst hoch queren bis man auf einen Grat (ca. 1900 m) kommt, der das Brandkar vom Riesenhang der Kramllahn trennt. Von dort Einfahrt (u.U. überwechtet) in die Kramllahn und diesen 500 Höhenmeter-Hang hinunter nach Süden. Auf ca. 1400 m erreicht man - nun deutlich flacher - die Waldzone. Durch diese hindurch zu den flachen Übungshängen (Schlepplifte) beim Wirtshaus Karlwirt an der Straße im Bereich von Ramsau-Ort (ca. 1200 m). Zurück zur Talstation der Seilbahn mit dem Skibus.

 

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edelgrieß from Georg H. on Vimeo.

 


                        Blick von der Bergstation zur Querung und zu den Schwadrinn-Einstiegsmöglichkeiten: 1a) klassische Rinne, 1b) Variation, 1c) "Highway to Hell"

Schwadrinn

Wer auf pulbikumswirksames Steilwandfahren aus ist, ist hier genau richtig. Ausgangspunkt ist die Scharte nach dem Koppentollen, die auch das Tor zur Edelgriess-Abfahrt bildet. Statt linker Hand geht?s hier nun deutlich steiler rechter Hand in das Feld unterhalb der Seilbahn. Die am geringsten geneigte Einfahrt (45°) kann direkt rechts in eine Rinne erfolgen. Weiter den Grat entlang kann vor einem Felsband ebenso eine mind. 48° steile Einfahrt gefunden werden. Quert man den Grat leicht aufsteigend noch weiter sollte man seine Linie vorher genau ausgekundschaftet haben – dies geht wunderbar aus der Gondel oder von der Panoramaterrasse der Bergstation – denn hier spielt sich alles teilweise weit jenseits der 45° Marke ab. Nach diesem Steilstück gelangt man in das südlich ausgerichtete Cruising-Kar direkt unterhalb der Seilbahn. Doch Vorsicht, es warten noch zwei Felsabbrüche vor der sicheren Rückkehr zur Seilbahnstation. Wer nicht auf 10m Cliffs steht, sollte das erste Felsband je nach Schneebedingungen rechts oder mittig durchfahren. Danach rechts hochqueren (Vorsicht: Absturzgefahr) auf eine markante Scharte. Hier weiter nach rechts queren (Schieblingstein) Richtung Südwandhütte, und nach kurzer Abfahrt wieder unterhalb des Felsbandes zurück entlang des Südwandhüttenweges das Steinfeld Richtung Talstation.

 

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Schwadring from Georg H. on Vimeo.

 

Infos zum Nachfahren

 

Mehr Infos zu Edelgries, Schwadrinn und zwei weiteren lohnenswerten Varianten (Fluderrinn und Gamsfeld) findet ihr hier.

  

Exposition: Hauptsächlich Südorientierung mit Ausnahme des obersten Hangs der jeweils östlich Edelgries) bzw. westlich (Schwadrinn) ausgerichtet ist. Bei der Edelgries-Variante direkt zur Talstation der Dachsteinseilbahn im unteren Bereich Westhang.

  

Schwierigkeit: Schwindelfreiheit bzw. Trittsicherheit für die Leiter und Querung. Anfänger sollte sich hierbei mit Klettergurt sichern. Für die Schwadrinn ist zusätzlich absolute Beherrschung des Sportgeräts nötig wegen des steilen Einstiegs und der beiden Felsbänder im unteren Teil.

  

Unterkunft: Gasthöfe und Restaurants an der Bergstation und Talstation der Dachsteinseilbahn sowie in Ramsau.

  

Karte: ÖAV Karte Dachstein. ISBN: 3928777270 Zum Kauf

  

Preise: 40.- Euro Tageskarte, 18.- Euro Bergfahrt

  

weitere aktuelle Infos unter:

 

Dachstein Gletscherbahn Ramsau

 

A-8972 Ramsau am Dachstein 79

 

www.dachsteingletscher.at/ und dachstein@planai.at

 

Tel: +43 (0) 3687-22042-810

   

Freie Zusammenstellung von Edelgries, Schwadrin und sonstigen Gegebenheiten am Dachstein:

 

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Dachstein Jänner 2009 from Georg H. on Vimeo.

   

Text, Bilder und Videos: Georg H./ Marius Schwager

 

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