Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
TourenTipps

Freeridetour der Woche | Madrisa-Runde

Grenzüberschreitender Klassiker

von Totti Lingott 13.03.2016
Seit über 50 Jahren ist die Madrisa-Rundtour der Inbegriff der liftunterstützten Freeride-Tour schlechthin. Von Österreich in die Schweiz und zurück oder so wie in unserem Fall von der Schweiz nach Österreich und zurück. Nachdem sie 1972 als ‚kühnes Abenteuer' erstmals auf PowderGuide.com veröffentlicht wurde, hier nun endlich auch als aktuelle und moderne Freeride-Tour der Woche.

‚Ein grenzüberschreitendes und verbindendes Gemeinschaftswerk, das die langjährige Freundschaft dokumentiert!' so wird die Madrisa-Runde auf den Grenzschildern beschrieben und wir wissen nicht genau, ob damit unsere Freundschaft oder die der beiden Länder gemeint ist. Wobei wir diesmal nicht die grenzüberschreitenden Varianten gewählt haben, da die Lawinensituation nicht zu besonders steilen Abenteuern einlädt. Aber auch so lohnt die Runde, vor allem bei solch perfektem Wetter! Für Nachmittag sind Wolken und Wind vorhergesagt und wir machen erstmal ein paar Variantenabfahrten im Madrisa-Gebiet (Klosters). Es gibt zwar auch ein Tourenticket (eine Bergfahrt), in dem die Gargellenlifte inbegriffen sind; wenn jedoch noch etwas Zeit und so guter Schnee vorhanden ist, dann lohnt es sich trotz des stolzen Preises das Tagesticket zu kaufen, um noch ein paar Abfahrten im Madrisa-Gebiet zu genießen. An der Station wird man aufgefordert, die obligaten Tourenzettel auszufüllen. Die stolzen Ticketpreise holen wir dann später beim leckeren Mittagessen im Schafberghüsli in Gargellen wieder rein. Überhaupt wird den ganzen Tag viel darüber diskutiert, ob die Madrisa-Runde nun von Österreich oder von der Schweiz aus günstiger zu bewerkstelligen ist!?

TourenTipps
presented by

Tourenbeschreibung

Egal von wo man die Tour anfängt, man sollte wieder am Ausgangspunkt aufhören, denn sonst zählt es offiziell nicht als Madrisa-Runde! Wir begingen, wie erwähnt, im Madrisa-Gebiet und nach den lohnenswerten Powder-Schwüngen machen wir uns am späten Vormittag bereit für den Aufstieg zum Schlappiner Joch. Wir starten auf knapp 2100 m und die 100 Hm bis zum Joch sind schnell vergangen. Bei heiklen Bedingungen sollte man auf die steilen Hänge unterhalb der Madrisa achten und sich nicht zu lange in der Traverse aufhalten. Eine lohnenswerte Verlängerung der Tour ist der Aufstieg auf die Schlappiner Spitze, die wir aber aufgrund der Lawinensituation weglassen. Außerdem ist es hier am Joch schon recht ungemütlich und wir reißen im starken Wind und verfrachtetem Schnee nur schnell die Felle von den Skiern, um nachfolgend die 400 Hm hinunter ins Valzifenztal zu genießen. Auch dieser Hang ist nicht ungefährlich, kann aber Skiers left recht sicher befahren werden. Dann folgt das Sahnestück der Tour: Bei wenig Gefälle muss man bis zur Piste auf ca. 1700 m Höhe hinausschieben bzw. Skaten. Wir sind uns allerdings einig: Die Schwünge davor haben sich trotzdem sehr gelohnt.

Nun kommt der gemütliche Teil: Mit der Gondel hinauf und zum Mittagessen ins Schafberghüsli! Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen und sich die leckere Schmugglerpfanne (Woher wissen die Bescheid???) oder einen vollwertigen Leberkäs mit Pommes leisten. Von dem guten Nachtisch ganz zu schweigen (Nougat-Klöße mit Vanille-Eis sind empfehlenswert!). Vermutlich geht es euch dann wie uns: Was?? Schon so spät? Wir müssen doch noch hoch zum St. Antönier Joch! Also ab in den Lift, runter ins Tälli und mit Fellen Richtung Joch (2379 m). Die knapp 300 Hm dauern - vermutlich wegen dem starken Gegenwind und nicht wegen den Nougat-Klößen - etwas länger als sonst. Auch am nächsten Grenzübergang oben am St. Antönier Joch müssen wir nicht mit langen Abfertigungsschlangen rechnen; zum Glück, denn auch hier bläst ein kräftiger Wind und wir sind froh schnell weiter zu kommen. Deswegen schlagen wir auch das Verlängerungsangebot mit kurzem Aufstieg zum Riedchopf aus und machen uns direkt auf den Weg hinunter nach St. Antönien. Zeitlich einplanen sollte man natürlich das obligate Calanda im Cafe gegenüber der Bushaltestelle bevor man in den Bus nach Küblis einsteigt, von wo aus es mit dem Zug dann wieder zurück nach Klosters geht.

Fazit

Immer wieder lohnenswert und wer die Madrisa-Runde noch nicht gemacht hat, sollte dies baldmöglichst erledigen bevor die Grenzen zur Schweiz wieder dicht gemacht werden! Nach langem Nachrechnen sind wir der Meinung: Von Österreich in die Schweiz ist die Marisa-Runde günstiger durchführbar. Aber nur, wenn man die Schmugglerpfanne selbst über die Grenze schmuggelt! Zwei wichtige Hinweise noch: Im Frühjahr und an Wochenenden muss man mit langen Warteschlangen an den Grenzjöchern rechnen! Und, der Aufenthalt von Bus zu Bahn in Küblis reicht mit neuem Fahrplan nicht mehr aus, um zum Kiosk zu rennen und Verpflegung zu besorgen!

Informationen

Schwierigkeit (5-stufige Skala): **
Dauer: 5-6 Stunden
Exposition: SW, N, E, W
Beste Jahreszeit: Jänner bis April
Anfahrt: Je nach Startpunkt entweder in der Schweiz über das Rheintal und in Landquart ab nach Klosters, oder in Österreich durch das Montafon bis nach Gargellen.

Fotogalerie

Kommentare

TourenTipps
presented by