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TourenTipps

Freeridetour der Woche | Marchhorn – "Canalone Sudrelino"

Best of Bedretto

von Daniel Schweiss • 30.11.2014
Das Bedretto-Tal gleich hinter Airolo muss man der Touren-Community nicht mehr vorstellen. Verkehrstechnisch bestens erschlossen, bietet es auf beiden Talseiten ein riesiges Reservoir an Tourenmöglichkeiten. Und seit Südstaulagen zuverlässig zum Repertoir des Winterwetters gehören, wird dieses Tal alljährlich mit beeindruckenden Schneemengen gesegnet. Natürlich sorgen diese zwei Fakten für gehörig Betrieb im Bedretto, doch die Massen bewegen sich auch hier glücklicherweise entlang der roten Linien auf der Skitourenkarte. Verlässt man diese, wird es schnell ruhig und meistens auch eher steil...

Das Bedretto-Tal gleich hinter Airolo muss man der Touren-Community nicht mehr vorstellen. Verkehrstechnisch bestens erschlossen, bietet es auf beiden Talseiten ein riesiges Reservoir an Tourenmöglichkeiten. Und seit Südstaulagen zuverlässig zum Repertoir des Winterwetters gehören, wird dieses Tal alljährlich mit beeindruckenden Schneemengen gesegnet. Natürlich sorgen diese zwei Fakten für gehörig Betrieb im Bedretto, doch die Massen bewegen sich auch hier glücklicherweise entlang der roten Linien auf der Skitourenkarte. Verlässt man diese, wird es schnell ruhig und meistens auch eher steil... 

Tourenbeschreibung

All'Acqua, 1614 m, verwandelt sich an Winterwochenenden zum geschäftigen Ausgangspunkt für die meisten Touren im Bedretto. Selbst an Wochentagen startet man hier eher selten als Erster. Zu Beginn ist die Route zur Alpe San Giacomo, 2254 m, daher meist schon vorgespurt. Lichte Lärchenwälder leiten über auf die Hochebene von Sian Giacomo, die im Süden von der rund 700m hohen Steilflanke des Pizzo San Giacomo, 2924 m, begrenzt ist. Beim P. 2320 m kurz vor dem Passo Sian Giacomo verlässt man die Skiroute und hält links zum Auslauf des auf der 1:25'000 Karte gekennzeichneten Canalone del Marchhorn. Statt diesem zu folgen, zielt man nun auf ein ausgeprägtes, namenloses Couloir östlich des Canalone del Marchhorn. Auf rund 2540 m verengt sich dieses zusehends. Erlauben es Schnee und Können, kann noch so manche Spitzkehre gesetzt werden. Spätestens auf ca. 2660 m muss man auf Bootpack-Modus schalten. Steil und nicht selten in tiefem Schnee, wühlt man sich die verbleibenden 200 Höhenmeter zum flacheren Couloir-Ausstieg hoch. Der Blick öffnet sich nun gegen Süden, wo sich der Ghiacciaio del Cavagnöö eine flache Mulde geschliffen hat. In südlicher Richtung und ca. 500 m Luftliniendistanz erblickt man nun auch den wenig ausgeprägten Gipfel des Marchhorns, 2962 m. Eine unter Umständen etwas mühsame Traverse führt zum P. 2881 m, von wo aus man über einen kurzen Steilhang das Skidepot auf der Grenze zu Italien erreicht. In einfacher Kletterei (I) etwas exponiert auf den Gipfel, der ein fantastisches Panorama zu bieten hat und einen zu weiteren Couloir-Träumereien in der näheren Umgebung verleitet.

Abfahrt

Die ersten Abfahrtsmeter sind angenehm steil. Mit Vorteil nimmt man hier für den kurzen Gegenanstieg etwas Speed mit. Um wenige Meter Skitragen kommt man aber nie herum. Doch dann steht man oben an der Rinne und die Mühen des rund fünfstündigen, aber äußerst kurzweiligen Aufstiegs zahlen sich endlich aus: Der windexponierte Einstieg dürfte immer etwas ruppig sein, doch bald kommt man in den Genuss von windgeschütztem Pulver im durchschnittlich 40° steilen Canalone. Gegen das untere Ende öffnet sich dieser in weite Hänge. Mit garantiert hohen Stoke-Prozenten schaut man spätestens in der Ebene von San Giacomo auf die einsamen Spuren zurück. Doch noch ist nicht aller Tage Abend! Bei den Alphütten von San Giacomo zweigt man links ab und folgt dem Ri di San Giacomo, der einen in die weiten Hänge unter der Erhebung des All'Uomo leitet. Eher rechts haltend nähert man sich nun einem lichten Lärchenwald, der zum Schluss noch einmal Fahrspass der Extraklasse bietet.
Achtung, im Wald versteckt sich ein Felsband, das auf der Karte aber ersichtlich ist! Der Talboden ist zu schnell erreicht und mühelos gelangt man zurück zum Ausgangspunkt. Nach einem langen Tag geniesst man am besten eine währschafte Käseplatte mit einheimischen Spezialitäten in der Caseificio Airolo. Buon Appetito!

Informationen

Schwierigkeit: ****
Besondere Gefahren: Steile, lawinengefährdete Nordhänge, Eventuell Wechten am Couloir-Einstieg
Durchschnittliche/Maximale Steilheit: 35°/45°
Exposition: NW-N
Höhe Start und Ziel: 1614 m | 1614 m
Höhenmeter bergauf und bergab: 1400 m | 1400 m
Dauer: 7-8 Stunden
Beste Jahreszeit: Januar bis April

Fotogalerie

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