Natürlich könnte man das Ganze auch zur Ötztaler Runde ausbauen, aber aufgrund der unsicheren Wettervorhersage und der skifahrerisch schöneren Teile haben wir uns auf den östlichen Teil der Ötztaler fokussiert.
Nachdem wir also bereits frühzeitig (Ende Januar) Hütten gebucht haben – dies ist aufgrund des Andrangs sehr zu empfehlen – freuen wir uns Anfang April auf unsere kleine Durchquerung; ein Blick auf die Wettervorhersage mindert aber etwas die Motivation. "Egal", sagten wir uns, als am Starttag (10.04.2022) nur zwei Stunden Sonne für den Tag angekündigt waren. Der nächste Tag sollte zumindest schön werden.
Tag 1: Entspannter Start mit cooler Abfahrt
Und so starten wir gegen ca. 7:30 Uhr in Innsbruck und kommen etwa um 9:00 Uhr in Obergurgl an. Wir stellen hier das Auto am letzten öffentlichen Parkplatz bei der Pfarrkirche ab und zahlen 8 € pro Tag, was angesichts der horrenden Preise im Parkhaus (16 € pro Tag) vertretbar ist.
Los geht es über die leeren Pisten Richtung Schönwieshütte und wir fragen uns angesichts der stehenden Gondeln und ausbleibenden Skimassen auf den Pisten, ob wirklich schon Osterferien in diversen deutschen Bundesländern sind. Der Weg zur Schönwieshütte ist recht kurzweilig und dauert trotz schweren Gepäcks nur ca. eine Stunde (350 hm, 3 km). Hier bieten sich nun zwei Möglichkeiten für den weiteren Weg zur Langtalereckhütte, unserem Tagesziel für heute. Entweder direkt auf dem gespurten Weg zur Hütte (200 hm zusätzlich und 3 km) oder einen der Gipfel, die das Rotmoostal westlich begrenzen, besteigen und von oben zur Hütte abfahren.
Wir entscheiden uns aufgrund der sich bessernden Wettersituation und weil wir es nicht eilig hatten für die zweite Variante. Unser Zwischenziel soll das 3.228 m hohe Eiskögele, einer der ersten Gipfel im Rotmoostal, sein.
Wir gehen ca. 1 km in das Rotmoostal hinein und gelangen über eine kurze Steilstufe (ca. 200 hm) in wieder flacher werdendes Gelände. Wir folgen der bereits angelegten Spur bis auf eine Höhe von ca. 2.800 m. Hier können wir uns erneut entscheiden, Richtung Eiskögele weiterzugehen oder Richtung Süden einen Felsvorsprung zu umgehen und zum vorderen Seelenkogel aufzusteigen. Das Gelände Richtung Eiskögele schaut entspannt zum Gehen aus und wir entscheiden uns, bei unserem ursprünglichen Plan zu bleiben. Der Schnee wirkt hier noch sehr gut pulvrig und ungebunden und wir fragen uns, ob dies auch im westlich exponierten Hochebenkar (unserer Abfahrtsweg zur Langtalereckhütte) der Fall sein wird.