Start dieser etwas ungewöhnlich Ski- und Berg-Tour ist die Bergstation der Alpspitzbahn, die man entweder aus Garmisch-Partenkirchen mittels Alpspitzbahn oder aus dem Kreuzeck-Skigebiet mit der Hochalmbahn erreicht. Als sportliche Alternative bleibt der Aufstieg der ersten 1250 Höhenmeter mit Ski oder Schneeschuhen über das Kreuzeck (1650 m) zur Bergstation, wobei man sich noch einige Kräfte für die Alpspitz-Ferrata (Klettersteig) aufbewahren sollte. Unterhalb des Osterfelderkopfgipfels hat man einen herrlichen Blick auf die restlichen rund 650 Höhenmeter, die noch bevorstehen: Der steile Aufstieg durch die Nordwand bis zum 2628 m hohen Alpspitzgipfel.
Die Klettersteig-Tour beginnt recht entspannt, und man quert ca. 20 min bis zum eigentlichen Einstieg des Klettersteigs der "Alpspitz-Ferrata". Hierfür empfehlen sich allerdings Tourenski oder Schneeschuhe, da man sonst sehr langsam vorankommt. Als Ausrüstung braucht man zur Standardausrüstng ein Klettersteigset (Gurt & Karabinerset). Der Klettersteig ist mit der Stufe zwei kategorisiert, allerdings ist er im Winter wesentlich schwieriger zu begehen. Bei der Alpspitz-Ferrata sind von unten bis oben sehr viele Steigbügel, Drahtseile und Trittstangen vorhanden. Im Winter kann jedoch ein großer Teil der Sicherungs- und Aufstieghilfen vom Schnee verdeckt sein. Man sollte auf jeden Fall Trittsicherheit mitbringen. Wir hatten Glück, denn eine andere Gruppe hatte uns den mühsamen Weg schon vorgespurt.
Einige Passagen, die sehr steil sind, sollten einzeln durchstiegen werden, um das Risiko, dass eines der Schneefelder abrutscht, zu reduzieren. Nachdem wir den Einstieg gemeistert haben, steigen wir rund eineinhalb Stunden den steilen Osthang der Alpspitze hinauf. Es ist nicht immer einfach zu erkennen, wo der Klettersteig entlang geht, da er immer wieder vom Schnee bedeckt ist. ?Endlich erreichen wir den Nordgrat und kommen auch wieder in die Sonne, worüber sich die Hände doch sehr freuen. Von hier aus sieht man auch zum ersten mal auf die andere Seite der Albspitze ins so genannte "Höllental". ?Jetzt benötigen wir nochmals rund 45 Minuten, bis wir endlich das Gipfelkreuz erreichen. Der Aufstieg wird ab hier noch beschwerlicher, da man mehr klettern muss und das Gelände noch steiler wird.?Wir haben den Alpspitzgipfel erreicht und freuen uns wie die Schneekönige. Und das grandiose Panorama gibt?s umsonst – von der Zugspitze über Garmisch und das gesamte Wettersteingebirge.
Die Abfahrt??
Nach der obligatorischen Brotzeit fahren wir durch die Nordostflanke Richtung Stuibenhütte ab. Hier tun sich weite Schneefelder auf, die später in Nadelwälder übergehen. ?Die Abfahrt endet im Skigebiet (Bernadeinlift) und schnell erreichen wir wieder die Alpspitzbahn. ?Die Kombination von Klettersteig und Skitour ist immer eine große Erfahrung und eine der feinsten Skitouren, die wir bisher gegangen sind.
Text: Totti Lingott, Fotos: Baschi Bender