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TourenTipps

TourenTipp | Bishorn

16.11.2008 von Olav Schmid
Das Bishorn ist dafür bekannt, dass ab und an ein Windchen den Gipfelhang streift. Es muss auch die letzten Tage hier oben extrem geblasen haben. Die Kanten unserer Skier finden nur schwer halt und wir gehen den größten Teil über Blankeis, sodass auch Harscheisen eher ungut sind. Wo kein Blankeis ist stehen überdimensionale Zastrugies, die uns immer wieder einbrechen lassen und jeder Schritt doppelt anstrengend wirkt.

Das Bishorn ist dafür bekannt, dass ab und an ein Windchen den Gipfelhang streift. Es muss auch die letzten Tage hier oben extrem geblasen haben. Die Kanten unserer Skier finden nur schwer halt und wir gehen den größten Teil über Blankeis, sodass auch Harscheisen eher ungut sind. Wo kein Blankeis ist stehen überdimensionale Zastrugies, die uns immer wieder einbrechen lassen und jeder Schritt doppelt anstrengend wirkt.

Wir haben keine Wahl: auf ca. 3900 m machen wir Skidepot und lassen dort auch den Großteil unseres Gepäcks zurück. Weiter geht es auf Steigeisen. Da wir direkt aus dem Flachland diese Tour angegangen und dementsprechend unakklimatisiert sind, macht uns die Höhenluft mächtig zu schaffen und die Strapazen von gestern sind noch nicht vergessen.

Dazu werden wir von Selbstvorwürfen geplagt. Trotzdem quälen wir uns weiter, denn der Stolz ist zu groß um umzudrehen.

Während sich bei mir wieder der Energiesparmodus eingeschaltet hat, ich nur noch in Trance weitermarschiere, die Gedanken bereits ausgeschaltet, geht es plötzlich nicht mehr weiter bergauf – wir haben es geschafft!

Der Gipfel entlohnt für alle Strapazen. In der näheren Umgebung sind nur eine handvoll Berge höher als das Bishorn. Es ist ein Hochgefühl über Allem zu stehen und doch fühlt man sich neben diesen Riesen klein und unbedeutend. Es ist einfach schön, dass wir hier sind und keine Ausrede fürs Umdrehen gefunden haben.

Der Abstieg bis zum Skidepot geht wie von alleine

Natürlich macht sich die dünne Luft bemerkbar und wir brauchen einige Pausen um den Muskeln Zeit zu geben, den geringen Sauerstoffanteil der Höhe zu verarbeiten.

Jetzt erwartet uns eine endlos lange Abfahrt: knapp 2500 HM bis nach Zinal. Jedoch haben wir uns auch hier wieder zu früh gefreut!

An der Hütte packen wir noch unser Material, das wir für den Gipfelanstieg nicht benötigten in den Rucksack. Noch ein Riegel zwischen die Beißer und dann kam die Ernüchterung. Der überschwere Rücksack den wir gestern hier hoch geschleppt haben muss wieder ins Tal gebracht werden.

Aber mit jedem Höhenmeter den wir abfahren, werden neue Kräfte mobilisiert. Und der Spaßfaktor, der bis jetzt bei NULL stehen geblieben war, steigt erstaunlich schnell in die Höhe.

Da ich selbst mit Telemarkski unterwegs bin, kündigen meine Oberschekel auf den letzten Metern Streik an. Überleg' mal bzw. zieh dir einen 15 Kilo schweren Rucksack auf und mache damit zweieinhalb Stunden Kniebeuge um Kniebeuge, die Zentrifugalkräfte dazu addiert. Dann frag deine Oberschenkel was sie davon halten? Einen dementsprechend merkwürdigen Gang hatte ich die folgenden Tage und dazu großen Streit mit meinen Quadrizeps, die sich für die Folter mit schwerem Muskelkater an mir rächten. Das Lächeln und die Zufriedenheit jedoch überwiegten.

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