Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
TourenTipps

TourenTipp | Rimpfischorn I

Rimpfischhorn 4199m | Wallis

von Totti Lingott 20.10.2008

Ein grandioser Abschluss eines exzellenten Winters.

Kaum ein anderes Gebiet in den Alpen eignet sich so gut für hochalpine Skitouren wie die Zermatter Gipfelwelt des Monte Rosas und die Gipfel rund um das Saastal. Hier im Herzen der Walliser Alpen stehen sich die Viertausender näher als anderswo, und dank der starken Vergletscherung können viele Gipfel mit den Skiern begangen werden. Genauso wie letztes Jahr zieht es uns zum Saisonabschluss in die geniale Bergwelt des Oberwallis; diesmal entscheiden wir uns für den dritthöchsten Gipfel der Mischabelgruppe, das 4199 m hohe Rimpfischhorn.


                        Der Gipfel des 4199 m hohen Rimpfischorns in den Walliser Alpen.

Ein grandioser Abschluss eines exzellenten Winters.

Kaum ein anderes Gebiet in den Alpen eignet sich so gut für hochalpine Skitouren wie die Zermatter Gipfelwelt des Monte Rosas und die Gipfel rund um das Saastal. Hier im Herzen der Walliser Alpen stehen sich die Viertausender näher als anderswo, und dank der starken Vergletscherung können viele Gipfel mit den Skiern begangen werden. Genauso wie letztes Jahr zieht es uns zum Saisonabschluss in die geniale Bergwelt des Oberwallis; diesmal entscheiden wir uns für den dritthöchsten Gipfel der Mischabelgruppe, das 4199 m hohe Rimpfischhorn.

Das Rimpfischorn in den Walliser Alpen.

Von Dom (4545 m) und Alphubel (4206 m) muss sich das Rimpfischhorn knapp auf den dritten Höhenplatz verweisen lassen. Die konditionelle Herausforderung und der ausgesetzte Gipfelanstieg machen es für ambitionierte Skitourengeher allerdings zu lohnenswertesten Ziel der Mischabelgruppe. Bestiegen wird dieser im Normalfall auf dem Südwestgrat; der Nordgrat wird wegen seiner schwereren Kletterei und der permanenten Ausgesetztheit eher im Sommer begangen und das meist nur im Abstieg Richtung Gendarm und Allalinpass. Als Basis nutzt man im Winter entweder die Britanniahütte auf der Saastal-Seite oder die Täschhütte bzw. die Flue (Hotel Fluhalp) von der Zermatter Seite aus.

In Erwartung einer frühlingshaften, langen Abfahrt zurück ins Mattertal, fällt die Wahl auf den Aufstieg von Täsch (1435 m) mit einer Übernachtung auf der Täschhütte (2701 m). Nach einem Kletter-Zwischenstopp im Basler-Jura übernachten wir in der Nähe von Täsch im Angesicht des Breithornes. Die nächtlichen Temperaturen im Mattertal liegen zwar nahe an der Nullgradgrenze, am Morgen müssen wir aber entsetzt feststellen, dass weit und breit kein Schnee mehr vorhanden ist. War es vielleicht doch die falsche Entscheidung ins Wallis zu gehen, da es doch hier ein bei weitem nicht so schneereicher Winter war als anderswo?

Nach kurzer Suche im schönen Täsch finden wir versteckt zwischen den alten Stelzenhäusern die Straße Richtung Täschalp (2220 m), die im Sommer mit dem Auto befahrbar ist. Glücklicherweise ist die Straße nicht gesperrt und ist schon bis zum Eggenstadel (ca. 1900 m) zugänglich; just bis zum Beginn der ersten Schneereste. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Blick auf das Matterhorn, machen wir uns von dort aus auf den Weg zur Täschalp. Die frühlingshaften Temperaturen treiben uns die Schweißperlen auf die Stirn und zu unserem Leidwesen müssen wir feststellen, dass die Mai-Sonne bereits alle sonnenausgesetzten Aufstiegsmöglichkeiten vernichtet hat. So gestalten sich die ersten 150 Höhenmeter recht mühsam, bis wir nach etlichem An- und Abschnallen endlich das enge Täschbachtal erreichen und wieder genügend Schnee vorfinden. Hier allerdings stellen sich uns jetzt riesige Lawinenkegel in den Weg, welche in den letzten Tagen von der Nordseite der Sattelspitz? (3162 m) als Nassschneelawinen ins Bachbett gerutscht sein müssen. So wird man schnell wieder an die Gefahren einer Frühjahrshochtour erinnert, die man bei Sonnenschein und warmen Temperaturen leicht vergisst. Mit ängstlichem Blick nach oben können wir dieses Hindernis jedoch hinter uns lassen.
 

Gipfelgrat des Rimpfischhornes

Seit der letzten Biegung erkennt man in weiter Ferne schon den markanten Gipfelgrat des Rimpfischhornes und zum Greifen nahe die Täschhütte. Wir lassen es dementsprechend gemütlich angehen und der Gedanke einer Pause auf den verlassenen Hütten der Täschalp ist schnell in die Tat umgesetzt. Auf der Terrasse der Europaweghütte in Täschalp machen wir es uns gemütlich, müssen aber schnell erkennen, dass es mit den Skiklamotten viel zu warm ist und suchen Abkühlung im Schnee. Der restliche Weg zur Hütte ist mit Müh und Not noch begehbar, aber wir trudeln gegen frühen Nachmittag gemütlich auf der Hütte ein und genießen den Ausblick bei einigen Backgammon-Spielen und Sonnenschein auf der Terrasse.

Die 1945 erbaute Hütte wurde 2007/2008 auf insgesamt 78 Schlafplätze erweitert und wart mit hohem "Luxus" auf (es soll sogar Duschen geben!). Die Atmosphäre war entspannt, auch weil mit ca. 40 Tourengehern für das verlängerte Wochenende und bestem Bergwetter bei Weitem weniger los war als angenommen. Auch die Hütten-Crew machte einen sehr entspannten und freundlichen Eindruck, weshalb es sich durchaus lohnt weitere Touren von der Täschhütte aus zu planen; jedoch lieber im Winter als im Sommer, da mit der Möglichkeit fast bis zur Hütte mit dem Auto zu fahren sicherlich auch mehr Besucher auf der Hütte sind.

Kommentare

TourenTipps
presented by