Gekommen sind wir auf diese Tour eigentlich nur durch Zufall. Ursprünglich wollten wir auf den Piz Lagrev. Nachdem man an Wochenenden im März die Tourenziele am Julierpass aber eher nach Vorhandensein eines Parkplatzes am Ausgangspunkt als nach anderen Kriterien auswählt, fuhren wir von Silvaplana kommend so weit, bis wir eben jenen Parkplatz an der Talstation vom 1. Schlepplift (Tua) in Bivio gefunden hatten. Geheimtipp ist diese Tour freilich auch keine, gefühlsmäßig jedoch weit weniger begangen als die restlichen Touren am Julier. Und in der steilen, weitläufigen Abfahrt durch die Nordhänge findet sich auch nach mehreren trockenen Tagen noch genug Unverspurtes.
Aufstieg
Der Aufstieg gestaltet sich vom Parkplatz aus recht einfach und ist aufgrund des Mangels an Spitzkehren definitiv eine angenehme Sache. Die ersten 100 Höhenmeter steigen wir am Rand der ohnehin wenig befahrenen Piste auf, ehe wir bei der ersten Möglichkeit einer Ratrakspur leicht Richtung Südosten folgen und den hier liegenden Bachlauf auf einer Brücke überqueren. Der Spur weiter Richtung Süden folgend, biegen wir bei der ersten offensichtlichen Möglichkeit in einem weiten Bogen Richtung Osten ab, bis wir nach nicht all zu steilem Aufstieg die Bocchetta d´Emmat (Sattel) erreichen. Von hier geht es in Richtung Norden in wenigen Minuten, jetzt aber steiler, auf die 2727m hohe Roccabella. Belohnt wird man hier mit einer herrlichen Aussicht auf einem recht breiten Gipfel.