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TourenTipps

TourenTipp | Östl. Puezspitze Canale Nord

Feinste Dolomiten-Rinnen in ruhigem Tourengebiet

von Tobias Hipp 09.03.2018
Die Östl. Puezspitze ist mit ihren 2.913 m einer der höchsten Gipfel in der Puez-Geisler-Gruppe in den Dolomiten. In Kombination mit der Nordabfahrt zählt diese Tour sicherlich zu den schönsten, aber auch anspruchsvollsten Unternehmungen der Gebirgsgruppe.

Ein absoluter Tipp für Skitourengeher. Denn: im gleichnamigen Naturpark gibt es weit und breit keine Lifte, die den Aufstieg erleichtern (wie sonst vielerorts üblich in den Dolomiten). Klarer Vorteil: weniger Andrang und höhere Chancen auf unverspurte Abfahrten.

AUFSTIEG

Ausgangspunkt der Tour ist der kleine Ort Campill bzw. Lungiarü, wie er hier in der Region auf Ladinisch genannt wird. Vom Tourenparkplatz am Ende des Tals („hinten links) quert man die noch flachen Almwiesen Richtung Süden. Bald überwindet man auf einer Forstrasse eine Steilstufe und befindet sich Mitten zwischen den Dolomitgipfeln des Ciampani zur Linken (Süden) und Zwischenkofel/Antersasc zur Rechten (Norden).

Weiter geht’s in Richtung Zwischenkofelalm über kuppiertes Gelände im im Talboden. Die Schlüsselstelle versteckt sich sehr gut zwischen den Felsen und ist von der Aufstiegsroute meist nicht einzusehen. Oberhalb der Zwischenkofelalm zieht dann eine breite Rinne nach Südwesten hoch auf ein Plateau zwischen Puezkofel und Puezspitzen. Hier braucht's die ein oder andere Spitzkehre und gute Einschätzung der Lawinengefahr: die 35°-Marke wird hier erreicht. Hat man diese Hürde hinter sich gebracht, folgt der gleichmäßig steile Gipfelhang (30°) zu den Puezspitzen.

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Von hier sieht man bereits die markante Scharte am Grat, wo die Nordrinne ihren Anfang nimmt.

Der Aufstieg endet zwangsweise in dieser Scharte und der nicht zu übersehbaren Einfahrt der Nordrinne, unsere Abfahrtsvariante. Der Gipfel liegt rund 50 Hm höher.

ABFAHRT „CANALE NORD“

Die Abfahrt zieht durch die Rinne hindernisfrei in das Sopedaces-Tal nach Norden runter. Der Einstieg ist auch gleich das steilste Stück der Rinne mit knapp über 40°. Auch in einem schneereichen Winter lauern hier viele Steine, der ersten Meter müssen also meistens kurz problemlos abgestiegen bzw. vorsichtig abgerutscht werden.

Danach ist die Bahn frei und die Rinne zieht kerzengerade mit 35° bis max. 40° bis über 600 Hm runter. Am Ende der Rinne warten dann noch weitere 400 Höhenmeter feinste Nordhänge, am Ende in lichtem Bergwald. Auf der Forststraße laufen die Ski dann schnell raus zurück zum Ausgangspunkt.

Sollte in der Rinne keine guten Bedingungen herrschen bzw. die Lawinenlage eine Einfahrt nicht zulassen, kann problemlos über die Aufstiegsroute abgefahren werden.

FAZIT

Dolomiten-Skitour in einsamer und eindrucksvoller Umgebung mit steiler Abfahrt durch eine imposante Nordrinne.

Die Rinne ist homogen steil (35-40°), aber nie sonderlich schwierig. Die steilste Stelle ist der Einstieg in die Rinne mit kurzzeitig (30-40 Hm) über 40°.

TIPP

Lungiarü eigenet sicher bestens für ein verlängertes Tourenwochenende: die Übernachtungsmöglichkeiten sind hervorragend und nicht teuer, das Tourengebiet umfangreich. Sowohl im Massiv rund um den Ciampac als auch vom Antersasc warten mindestens genauso interessante Nordrinnen auf die Befahrung. Auch leichtere Touren sind direkt vom Ort aus möglich, z.B. auf den berühmten Peitlerkofel.

Die Besonderheit in Lungiarü: in der gesamten Gebirgsgruppe gibt es keine Skigebiete. Alle Gipfel und Touren sind nur „by fair means“ erreichbar. Wenn man also seine Ruhe sucht, ist man hier genau richtig. Zudem sind die Chancen unverspurte Rinnen und Hänge zu finden ungleich höher als z.B. im angrenzenden Sellagebiet.

INFORMATION

Schwierigkeit (5-stufige Skala): ****

Dauer: 4-5 Stunde

Höhenmeter: 1.500 Hm

Max. Steilheit: 45° (kurze Stelle am Einstieg der Rinne)

Exposition Aufstieg: E und S

Exposition Aubfahrt: N

Abfahrtsvariante: Es kann selbstverständlich auch über die Aufstiegsroute abgefahren werden.

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