Das „Deluxe“ an der ganzen Sache? Dank Liftunterstützung und einem niedriger gelegenen Endpunkt der Tour kommen auf die insgesamt 4.500 Höhenmeter im Aufstieg feine 6.500 Abfahrtsmeter! Das zweite „Deluxe“: Gönnt man sich die hervorragende Halbpension auf Amberger und Franz-Senn-Hütte, ist man auf der gesamten Runde mit einem leichten Rucksack unterwegs. Reiner Skitouren-Genuss also!
Tag 1: Vom Skizirkus ins Stubaier Backcountry
Der erste Tag ist zugleich ein Highlight: dank der Liftunterstützung der Stubaier Gletscherbahnen kommen viele Abfahrtsmeter mit wenig Aufstiegsmetern zusammen. Die Tour startet an der Bergstation des Daunjoch-Sessellifts. Mit wenig Höhengewinn spurt man nach Westen ins Daunjoch und steigt über den Südwest-Rücken auf den Daunkopf (3.057 m). Der Grat ist steil und oft abgeblasen, d.h. die sorgfältige Einschätzung der Lawinengefahr ist notwendig und Harscheisen oftmals kein Luxus.
Die Abfahrt von Daunkopf zieht zunächst direkt nach Norden über gleichmäßige mittelsteile Hänge in einem U-förmigen Tal und später über Moränenhänge bis auf 2.400 m in den Talboden unterhalb der Zunge des Sulzentalferners. Da man hier noch früh dran ist und erst 250 Hm Aufstieg in den Beinen hat, bietet es sich an gleich einen zweiten 3.000er anzuhängen. Direkt vom „Umbauplatz“ nach der Abfahrt vom Daunkopf startet der Aufstieg zur Zahmen Leck. Dieser Gipfel wartet mit einem schönen 600 Höhenmeter Osthang und einer feinen Steilrinne (200 Hm, 40°) zum Grat auf. Der Name sollte aber nicht täuschen, denn zahm ist der Gipfel nun wahrlich nicht. Der Grat von der Scharte zum Gipfel ist ausgesetzt und fordert etwas an Kletterei.
Höhenmeter Aufstieg: 1.100 Hm
Höhenmeter Abfahrt: 1.950 Hm
Tag 2: Die Kuhscheibe
Im Tourengebiet der Amberger Hütte warten unzählige schöne Skiberge auf ihre Befahrung. Wenn man also die Zeit für einen vierten Tag hat, sollte man hier eine zusätzliche Tagestour dranhängen. Die Kuhscheibe ist die Tour mit dem kürzesten „Talhatscher“ und bietet dem entdeckungsfreudigen Tourengeher neben dem Normalweg auch 2 Direktabfahrten durch steilere Rinnen (300 Hm, 45°).
Von der Amberger Hütte folgt man knapp 1 Kilometer der „Hüttenloipe“ flach im Tal nach Süden. Über einen ersten Steilhang steigt man nach Westen in das „Rosskar“, ein kuppiertes Tal, bis ca. 2.800 m auf. Unter den Felsabbrüchen des Roten Kogels hindurch geht es nun nach Süden über anhaltend steile Hänge bis zum Skidepot am Grat. Von hier bleiben noch rund 100 Höhenmeter zu Fuß über einen nicht allzu schweren Grat bis zum Gipfel.
Die Abfahrt folgt dem Aufstiegsweg. Alternativ kann man in eine der 2 Steilrinnen einfahren, die direkt zurück ins Rosskar führen. Hierfür quert man vom Skidepot im Abfahrtssinn hoch nach rechts durch den weiten südseitigen Kessel zu einem offensichtlichen Grat. An einer kleinen Scharte findet man die Einfahrt in die Steilrinne, die einen wieder im Rosskar ausspuckt. Die restliche Abfahrt folgt dann dem Aufstiegsweg zurück zur Amberger Hütte.
Höhenmeter Aufstieg/Abstieg: 1.050 Hm