Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
Wetterblog

WetterBlog 1 2017/18 | Stand der Dinge

Die Wetterküche brodelt

von Lea Hartl 15.11.2017
Nachdem Kollege Orakel bereits zweimal gesprochen hat, wird es auch für den WetterBlog höchste Zeit, wieder ins Geschehen einzutauchen. Das Wetter hat derzeit einiges zu bieten, daher widmen wir uns ganz klassisch der aktuellen Lage und den weiteren Aussichten.

Rückblick

Der Sommer hatte wettermäßig zwei Hälften: eine erste, sehr warme und eine zweite, kühlere mit viel Niederschlag. Vor allem der September war so nass, dass man schon nicht mehr an den klassisch goldenen Herbsthochdruck glauben wollte. Im Oktober gab es dann aber doch noch ein paar stabile Wochen, bevor es in der ersten November Woche mit dem im PowderAlarm besprochenen Schneefall aus Süden auch in mittleren Lagen zum ersten Mal weiß wurde.

Aktuelle Lage

Anfang der Woche gab es dann als Fortsetzung des Wintereinstiegs einen astreinen Nordstau. Das konnte man einerseits feststellen anhand von reichlich Neuschnee in den Nordstaulagen, andererseits auch bequem vom Wohnzimmer aus anhand der zahlreichen PG ConditionsReports und unzähligen, begeisterten Social Media Posts über Wahnsinnspowder mit nur gaaaaaanz wenigen Steinen. Das Azorenhoch wölbte sich vor der europäischen Atlantikküste nach Norden auf und an seiner Ostflanke schob ein Tief über Skandinavien eine Ladung Polarluft gen Alpen. Kombiniert mit den Hinterlassenschaften des Südstaus der letzten Woche bildet dieser Nordstauschnee nun eine Basis, die vielerorts erste Touren ermöglicht und Vorfreude weckt. Mehr Schnee als in den letzten Jahren um diese Zeit hat es allemal, das ist allerdings auch keine große Kunst.

Wetterblog
presented by

Aus unserem Nordstautief ist ein Tieftropfen ins Mittelmeer gewandert und hat sich dort zu einem potenten Cutoff Low gemausert. Die Kombination aus kalter Polarluft und noch recht warmem Meerwasser ist ziemlich explosiv und das Tief zeigt in den Modellen immer wieder sogar Ambitionen auf den Status Medicane bzw. “tropical like cyclone” - das sind Zyklonen ohne Fronten aber dafür mit Auge, wie sie eigentlich (fast) nur in den Tropen vorkommen. Ganz hat es dafür bisher nicht gereicht, aber in Süditalien ist es derzeit trotzdem ziemlich ungemütlich. Einige Modelle sehen den Medicane nun für die nächsten Tage im Ionischen Meer.

Im Alpenraum können wir mit soviel Wetter derzeit nicht mithalten - das Mittelmeertief wirkt sich nur ganz im Südosten der Alpen mit etwas mehr Bewölkung aus. Bei uns herrschen das Azorenhoch und seine wetterberuhigende Wirkung. Während es in den Bergen meist strahlend sonnig und zunehmend mild ist, hängt in den Tälern die Inversion, wie es sich die Jahreszeit gehört

Die Aussichten

Das ruhige, sonnige Wetter bleibt uns voraussichtlich bis Freitag mehr oder weniger unverändert erhalten. Das Wochenende bringt dann den nächsten Wetterumschwung. Ein neuer Schwall Kaltluft bringt sich bereits in Stellung: nördlich der britischen Inseln formiert sich ein Tief, dass uns am Wochenende in mehreren Wellen seine Ausläufer schickt. Am Samstag breitet sich von Norden her nach und nach Niederschlag aus. Südlich des Hauptkamms bleibt es deutlich aufgelockerter. Der Sonntag und der Anfang der neuen Woche sehen derzeit ähnlich aus, allerdings etwas kälter und möglicherweise mit Schnee bis in tiefe Lagen. Wo das Niederschlagsmaximum liegt und wieviel übers Wochenende dann tatsächlich zusammen kommt, ist noch ziemlich spekulativ. Auch mittelfristig stehen die Zeichen aber auf eher unbeständig und nass - nicht nur die aktuelle Schneelage ist besser als in den letzten Jahren im November, die weiteren Aussichten sind es auch.

Fotogalerie

Ähnliche Artikel

Kommentare

Wetterblog
presented by