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Wetterblog

WetterBlog 16 2024/25 | Jammern übers Wetter

Wintereinbrüche lassen weiter auf sich warten

26.02.2025 von Lea Hartl
Kollege Sebastian hat den WetterBlog letzte Woche dem neuen PG-Wetter gewidmet, weil es natürlich eine solche Widmung verdient und weil er nicht nur "über die Wettervorhersage jammern” wollte. Ich hingegen jammere sehr gern und habe keinerlei Hemmungen, das diese Woche für uns beide nach zu holen!

Aktuelle Lage und Aussichten

Es gibt wenig zu vermelden. Heute (Mittwoch) ist in den Ostalpen noch ein Randtief mit zugehöriger Kaltfront zu spüren. Im Tagesverlauf klingen die Niederschläge ab. Die Schneefallgrenze liegt recht tief, mit rund 20cm in den günstigeren Lagen bleiben die Mengen aber überschaubar. Nach dem letzten derartigen Schneefall (relativ kalt, überschaubare Mengen) vor knapp zwei Wochen musste der WetterBlog feststellen, dass sich der fluffige Schnee hervorragend als Tarnung für bösartige Sharks eignet, obwohl er sehr schön glitzert. Wir setzen daher auf Zweckpessimismus, halten die Erwartungen gering und freuen uns, falls sie dann doch positiv übertroffen werden.  

Die Großwetterlage ist immer noch geprägt von Tiefdruck über dem Nordwestatlantik und Grönland und einem Azorenhoch, das ausdauernd dagegenhält. Die Frontalzone wird durch das Azorenhoch nach Norden abgelenkt, so dass die an sich kräftige atlantische Strömung mit darin eingebetteten Störungen in den Alpen wenig auszurichten vermag. Für die nächsten Tage ist eher kühles (jahreszeitlicher Durchschnitt) und leicht unbeständiges Wetter zu erwarten. Größere Schneefälle sind nicht in Sicht. 

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Wenig Schnee beim Iditarod Rennen

Große Wintersportveranstaltungen von der Vierschanzentournee über die Freeride World Tour bis zum Hahnenkammrennen leiden bekanntlich unter unpraktischen Wetter- und Schneeabhängigkeiten. Ein hierzulande wenig beachtetes Event ist das Iditarod Hundeschlittenrennen in Alaska. Um doch nicht nur über das hiesige Wetter zu jammern, betrachten wir heute die Bedingungen kurz vor Anpfiff am ersten März. Die traditionelle Startzeremonie wird auch dieses Jahr in Anchorage stattfinden. Anschließend müssen die Musher (Hundeschlittenfahrer) aber per Auto nach Fairbanks, wo das Rennen zwei Tage später dann tatsächlich startet. In der Region rund um Anchorage liegt dieses Jahr kaum Schnee und ein Streckenabschnitt von rund 75 Meilen (~120 km) ist mehr oder weniger aper. Das ist gefährlich für Hund, Mensch und Material, daher müssen Start und Streckenführung angepasst werden. Im Gegensatz zum Skiweltcup wird hier auch nicht mit Schneekanonen oder -transporten nachgebessert. Schon die Trainingsbedingungen für die Musher waren dieses Jahr entsprechend schwierig. Wo Schnee fehlte, mussten die Teams sozusagen im Sommermodus trainieren und die Hunde wurden vor Fourwheeler gespannt anstatt vor Schlitten. 

Von Fairbanks aus führt die diesjährige Strecke nach Westen an die Küste der Bering See, mit einem Abstecher nach Süden, um auf die üblichen rund 1000 Meilen (~1600km) Gesamtdistanz zu kommen. Schließlich biegen die Teams leicht nach Norden ab zum Endpunkt in Nome. Die Musher starten meist mit 14 Hunden und brauchen zwischen 8 und 15 Tagen, um das Rennen zu bewältigen. Straßen gibt es entlang der Strecke großteils nicht, daher werden Versorgungsflüge von der freiwilligen “Iditarod Air Force” durchgeführt. Die Air Force, bestehend aus kleinen Buschfliegern, bringt Nahrung für Menschen und Hunde, Schlittenersatzteile, und was man sonst so braucht zu Checkpoints an der Strecke. Verletzte Hunde oder Menschen werden gegebenenfalls auch auf dem Luftweg abtransportiert. Die tierischen und menschlichen Teilnehmer trotzen Schneestürmen und Kälte, kampieren oft auf dem Weg und sind abseits der Checkpoints weitgehend auf sich allein gestellt.

Zwar wird die Rennstrecke manchmal aufgrund der Schneesituation angepasst - wie ja auch dieses Jahr - wetterbedingte Pausen oder Abbrüche sind aber sehr selten. Nur wenn die Iditarod Air Force über längere Zeit überhaupt nicht fliegen kann, gibt es verlängerte Pflichtpausen an den Checkpoints. 

In Alaska wie in den Alpen gilt: Jammern übers Wetter gehört sich nur, wenn es im Winter zu warm ist!

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