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Wetterblog

WetterBlog 18 2019/20 | Es menschelt

Wettervorhersage für Balkonien und sonstige Überlegungen

von Lea Hartl 18.03.2020
Was tun mit dem WetterBlog? Skifahren ist gestrichen, es gibt wichtigeres. Im starken Gegensatz zu den staatlichen Wetterdiensten, die zur kritischen Infrastruktur gehören und dementsprechend sowieso weiter funktionieren müssen, dienen wir hier rein der Unterhaltung. Andererseits empfinde ich persönlich den Wetterbericht nach den Fernseh- oder Radionachrichten derzeit als wohltuend, beruhigend normal und das Anschauen von Wetterkarten auch. Also, reden wir ein bisschen übers Wetter.

Viel Sonne bis Freitag, dann kälter

Am gestrigen Dienstag hat eine Front den Sonnenschein ein wenig getrübt und im Ostalpenraum auch ein paar Regentropfen gebracht, aber heute setzt sich die Sonne wieder durch. Die Alpen liegen in einem großräumigen Hochdruckgebiet, das fast überall für wolkenloses Wetter und milde Temperaturen sorgt. Am Freitag ändert sich das voraussichtlich langsam, in Form von mehr Wolken und erhöhter Schauerneigung gegen Nachmittag. Verantwortlich dafür ist ein Hochdruckrücken, der sich vor der europäischen Atlantikküste aufwölbt. Östlich dieses Rückens wird kühlere Luft aus dem Polargebiet zu uns gesteuert. Das bringt eine Labilisierung der Luftmassen mit sich. Der Samstag dürfte bewölkt verlaufen und vor allem im Osten auch etwas Niederschlag mit sich bringen. Aus heutiger Sicht wird es dann schnell wieder weitgehend sonnig, aber die Temperaturen bleiben niedriger als aktuell. Wer momentan Zeit damit verbringt, auf dem Balkon zu gärtnern, sollte insbesondere bei etwas höher gelegenen Wohnorten bedenken, dass es im März schon noch Frost geben kann, auch wenn sich das momentan in der Sonne vielleicht nicht so anfühlt.

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Mittelfrist: Verbreitetes Menscheln

Auch im Wetterbericht findet man zur Zeit hier und da persönliche Details, die daran erinnern, dass hinter jedem Facebook Post der ZAMG, jedem Thema des Tages des DWD, jedem Blog der MeteoSchweiz ein Mitarbeiter sitzt, der jetzt im Homeoffice irgendwie Arbeit, Kinder und den eigenen Gemütszustand jongliert.

Wir menscheln ein bisschen mit. Das aktuelle Homeoffice des WetterBlogs liegt auf dem Land, es gibt - welch Privileg! -  in der nahen Umgebung grüne Wiesen, singende Vögel und allgemeine Frühlingsidylle. Die Elterngeneration meinte hier kürzlich, sie fühle sich angesichts der Kombination aus strahlend sonnigem Wetter, blühendem Frühling und Angst und Verunsicherung durch das Weltgeschehen an die Atomkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 erinnert: „Es war so wunderschön draußen und wir wussten nicht, ob wir in 10 Jahren sterben, wenn wir jetzt einatmen. Das war so ein seltsamer Gegensatz, man konnte es überhaupt nicht glauben.“

Damals beeinflusste das Wetter die Verteilung des Fallouts, wie auch in Fukushima 2011, als die zum Unfallzeitpunkt herrschenden Westwinde den frei gewordenen radioaktiven Staub großteils über das Meer beförderten, wo er ausregnete. Aktuell verteilt nicht das Wetter eine schwer zu begreifende, unsichtbare Gefahr, sondern wir selbst. Das Wetter können wir nach wie vor nicht ändern, unser eigenes Verhalten aber schon. Daraus könnte man nun Hoffnung schöpfen, stünde einem der Sinn danach: Etwas tun können -und sei es nur das unbefriedigende Zuhause Bleiben- ist schließlich besser, als gar nichts tun zu können.

Der WetterBlog nimmt sich vor: Zuhause bleiben, Hände waschen, geduldig bleiben mit den Mitmenschen, mit denen man gemeinsam zuhause bleibt, öfter mal anrufen bei denen, die allein sind, Wertschätzung ausdrücken gegenüber denen, die derzeit den kollektiven Laden am Laufen halten, und ab und zu ein Katzenvideo oder Wetterkarten fürs eigene Gemüt.

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