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WetterBlog 19 2017/18 | Kalendarischer Frühlingsbeginn

Fröhlich friert der Frühling

von Lea Hartl 21.03.2018
Nachdem sich die statistisch geneigte Meteorologie bereits seit Monatsanfang im Frühling wähnt, ziehen nun die eher astronomisch orientierten Kalender nach und proklamieren seit gestern (20. März) ebenfalls die neue Jahreszeit. Unbeeindruckt von diesem wie jenem gibt sich derweil das Wetter und bleibt wie gehabt eher winterlich.

Der Kaltluftausbruch, der uns den späten Winter beschert, wird herbeigeführt von hohem Luftdruck über Skandinavien. Das dortige Hoch hat schräg am Azorenhoch angedockt und führt an seiner östlichen Flanke gemäß der Drehrichtung Luft aus Nordosten gen Südwesten, ergo zu uns. Das gegengleiche Rädchen im Getriebe bildet ein kleines Tief in der Adria. Zusammen pumpen sie also kalte und teils feuchte Luft aus kontinentalen, nordöstlich gelegenen Gefilden herbei und die Krokusse werden angeschneit.

Nach wenigen Zentimetern Neuschnee über Nacht halten sich am heutigen Mittwoch im Norden noch länger zähe Wolken, am Hauptkamm schafft man es eventuell drüber und im Süden ist es bei leichten Föhneffekten allgemein sonniger. Bei bis zu -20° auf 3000m und frischem Wind kommen derzeit noch kaum skifahrerische Frühlingsgefühle auf. Morgen ist es zunächst überall recht sonnig, bevor gegen Mittag von Norden her wieder Wolken aufziehen. Aus diesen schneit es in der Folge eher auf der kosmetischen Skala, ehe sie sich im Laufe des Freitag wieder verziehen.

In den westlichen Westalpen fällt diese kleine Schneefallepisode vermutlich zur Gänze aus und auch südlich des Alpenhauptkamms bleibt es recht freundlich. Die Temperaturen steigen währenddessen nach und nach an, es bleibt aber vermutlich bis über das Wochenende hinaus verhältnismäßig kühl. Der Samstag erscheint aus heutiger Sicht im Norden recht sonnig aus, im Süden dafür nicht mehr so. Am Sonntag tendenziell wechselhafter und im Osten freundlicher als im Westen, dort vermutlich etwas Neuschnee.

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Kalte Phasen im März sind nicht sonderlich ungewöhnlich.Der DWD weiß: zuletzt gab es 2013 ähnliche Märztemperaturen. Der Winter ist je nach Definition noch nicht oder noch nicht lange vorbei und die Kaltluft, die sich während des Winters in den höheren Breiten vor allem über den Landmassen bildet, liegt noch mehr oder weniger in unserer Nähe. Der Großteil Sibiriens und Skandinaviens ist schneebedeckt und wenn die Anströmung stimmt, wie in den letzten Tagen, wird die Luft von dort zu uns geblasen, ohne dass sie sich großartig erwärmt. Zwar ist der heutige Tag schon minimal länger als die folgende Nacht – auch in Sibirien und am Nordpol – bis die winterlichen Kaltluftreserven abgebaut sind, dauert es aber noch ein Weilchen.

Sowohl die statistisch-meteorologischen, als auch die astronomisch-kalendarischen Jahreszeiten ergeben einen gewissen Sinn und haben ihre Daseinsberechtigung. Fraglicher erscheint dies beim anstehenden Wechsel von Winter- auf Sommerzeit, beziehungsweise vor allem beim umgekehrten Wechsel im Herbst. Es sei dennoch darauf hingewiesen: Am Wochenende ist Zeitumstellung. Und zwar die Version, die eine Stunde Schlaf auffrisst.

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