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WetterBlog 2 2022/23 | Bestandsaufnahme und Ausblick

Wie gehts weiter?

von Lea Hartl 24.11.2022
Der WetterBlog hat sich noch nicht entschieden, ob der Winter nun wirklich angefangen hat. Sicherheitshalber verschaffen wir uns aber einen kleinen Überblick. Zumindest optisch ist es ab ca. 1000m verbreitet relativ winterlich. Eine Nordwestströmung bringt heute (Donnerstag) bis Samstag neue, kleine Störungen und ein paar Schauer. Der Sonntag sieht sehr sonnig aus, dann wird’s wieder wechselhafter.

"Zu weird für nen Alarm"

Im Sinne der wetterjournalistischen Transparenz wollen wir der PG-Community heute exklusive Einblicke in wichtige redaktionelle Entscheidungsfindungsprozesse geben. Im Bild rechts findet ihr einen Auszug aus einer fachliche tiefgreifenden Chatunterhaltung von Anfang der Woche zwischen PowderAlarm, WetterBlog und Tippspiel. Anlass war der für Dienstag erwartete Schneefall. Schon Tage vorher hatte sich ein mögliches “Winterstartwetterereignis” abgezeichnet. Je nach Modelllauf war mal von einem halben Meter am Hauptkamm die Rede, mal von lokalen Ausreißern nach oben exklusiv im SLO-AT-IT Dreieck, mal von nur 10 Zentimetern aber die dafür überall. Das verantwortliche Adriatief wollte sich bis kurz vorher nicht festnageln lassen. Der PowderAlarm, stets um Konsistenz in seinen Orakelsprüchen bemüht, fand das Risiko zu hoch, dass die Alarmmengen (ab 30cm) nicht erreicht werden würden und verzichtete auf einen Alarm.

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Ein Blick auf die Wetterstationen und aus dem Fenster zeigt, dass eine Art Mischung der von den in der Prognose möglich erscheinenden Szenarien eingetreten ist. Es gab sowohl Ausreißer nach oben an einzelnen Standorten am Hauptkamm als auch einige kosmetische Zentimeter fast im gesamten Alpenraum. Im Norden schneite es kurzzeitig bis in die Täler. Südlich des Hauptkamms blieb es in tiefen Lagen, soweit uns bekannt, bei Regen. Zusammenfassend kann man wohl festhalten, dass die Schneelage besser ist als letzte Woche, aber noch weit weg von gut. Skifahren außerhalb der wenigen bisher geöffneten Pisten ist kaum möglich - man hat nach wie vor die Wahl zwischen Gletscherspalten und Steinen. Immerhin sieht es nun alles wieder etwas winterlicher aus und der ein oder andere Powderschwung war in den letzten Tagen zwischen den erwähnten Spalten und Steinen sicher zu holen.

Auch Lawinen wurden mit dem Schneefall zum ersten mal in der jungen Saison wieder zum Thema. Sofern vorher Schnee lag, lagert der Neuschnee jetzt vielfach auf einer aufbauend umgewandelten Altschneeoberfläche oder Krustenvariationen. Die Warndienste haben noch keinen regulären Betrieb, beschreiben aber in Blogposts und/oder unregelmäßigen Bulletins die Situation seit dem Neuschnee. Gerade in der Frühsaison haben auch die Warndienste noch wenig Informationen aus dem Gelände, Rückmeldungen relevanter Beobachtungen sind also gern gesehen!

Und jetzt?

Die Aussichten sind bis auf weiteres wechselhaft. “Wechselhaft” ist ein schönes Meteorolog:innenwort, das viel Interpretationsspielraum lässt. In erster Linie ist gemeint, dass immer wieder neue atlantische Störungen schnelle Wetterwechsel produzieren. Am Montag zieht eine Front mit Regen und Schnee für die Westalpen durch, besonders ergiebig sieht das aus heutiger Sicht nicht aus. Auch danach geht es durchwachsen weiter, voraussichtlich weiterhin bei gemäßigten Temperaturen und gelegentlichen Schauern, aber ohne größere Neuschneemengen.

Die mittelfristige Entwicklung hängt wie üblich sehr vom Polarwirbel ab. Dieser ist in der Prognose ab nächster Woche zunehmend unrund und bildet zwei markante Kältepole über Russland und der kanadischen Arktis. Bei uns entsteht in dieser Konstellation eine gradientschwache “Sumpflage” und Atlantiktiefs werden großräumig abgelenkt. Das ganze ist natürlich noch nicht in Stein gemeißelt und wir hoffen auf spannendere Überraschungen!

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