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WetterBlog 4 2019/20 | Auf und ab mit der Westrutsche

Wechselhaft aus West!

von Lea Hartl 11.12.2019
Eine kräftige Westanströmung bringt Fronten und Zwischenhocheinfluss im raschen Wechsel. Fürs Flachland bleibt es großteils zu warm, aber in höheren Lagen gibt es Schneenachschub. Begünstigt sind die Westalpen, im Osten gibts eher nur Streifschüsse.

Aktuelle Lage und Aussichten

Der Polarwirbel als wankelmütiger Motor unseres Winterwetters hat derzeit zwei ziemlich ausgeprägte Zentren, eines im Bereich Grönland/NO-Kanada und ein gegenüberliegendes in Sibirien. Für die USA und Kanada ergibt sich daraus das mittlerweile bekannte Muster: Sehr kalt und schneereich in der Osthälfte, großteils trocken und sehr warm in der Westhälfte bis weit nach Norden.

Für unser Wetter ausschlaggebend ist das Geschehen im Atlantik. Dank Polarwirbel wird zwischen Grönland und Kanada anhaltend kalte Luft aus dem Polargebiet nach Süden gepumpt. Durch das Aufeinandertreffen von kalter Luft und vergleichsweise warmem Meerwasser wird dort die Tiefdruckentwicklung gefördert. Das wiederum erzeugt die starke Westströmung über dem Atlantik. Darin eingebettet gelangen nacheinander immer neue Frontensysteme zu uns, die zwischendurch von kurzen Sonnenfenstern unterbrochen werden.

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Konkret heißt das: Die Temperaturen schwanken relativ stark – an der Vorderseite von jedem neuen Trog gelangen wir in eine WSW Anströmung und warme Luft wird zugeführt. Zieht der Trog vorbei, wird es rückseitig wieder kälter bei nordwestlicher Anströmung. Dann wird’s kurz sonnig, bevor das Spiel von neuem losgeht. Der heutige Mittwoch ist großteils auf der Sonnenseite der Achterbahn, allerdings nähert sich am Abend von Westen her die nächste Störung. Diese bringt in der Nacht und am Donnerstag Vormittag besonders im Westen Niederschlag, im Osten deutlich weniger. Nach kurzen Aufhellungen am Donnerstagnachmittag kommt in der Nacht auf Freitag die nächste, voraussichtlich etwas größere Ladung Niederschlag, wieder aus Westen, zunächst bei milderen Temperaturen. Am Freitag bleibt es den ganzen Tag ziemlich trüb und wir vermuten, dass sich Kollege Orakel hierzu auch noch mal meldet. Auch das Wochenende gestaltet sich unbeständig. Am Samstag wird es wieder ein Stück kälter. Wer Sonne will, ist im Südosten am besten aufgehoben.

Mittelfrist

Die Signale der Glaskugel sind noch undeutlich. Prinzipiell geht es weiter mit dem aktiven Atlantik, was aber auch heißt, dass der Kampf zwischen Azorenhoch und atlantischen Trögen in der Westdrift weitergeht. Wenn es das Azorenhoch schafft, sich mal etwas stärker aufzuwölben, wird der Westrutsche relativ schnell Einhalt geboten. Derzeit sieht das europäische Modell (und in etwas abgeschwächter Form auch das amerikanische) für nächste Woche eine sehr winterunfreundliche „viel zu warm & trocken“ Option, aber wir hoffen einfach mal, dass die Wettergeister sich das noch anders überlegen.

Sonstiges

Diverses, was der WetterBlog im Internet gesehen hat und interessant fand:

Animierte Grafik zur globalen Erwärmung seit den 1950er in Abhängigkeit vom Breitengrad.

Grafik von Twitter User @g_fiske, die wie die Animation oben zeigt, dass die Arktis deutlich schneller wärmer wird als andere Regionen.

Und: meditatives, dunkles Scrollen durch die Tiefsee zum Meeresboden! Wenn man das macht, bevor man ins Bett geht, träumt man vielleicht von Tiefseefischen. 

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