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Wetterblog

WetterBlog 6 2019/20 | Wechselhafte Weihnachten

Sturm, Schnee, Sonne

25.12.2019 • von Lea Hartl
Eine kräftige West- bis Nordwestanströmung bestimmt das Weihnachtswetter im Alpenraum. Diese Strömung brachte am gestrigen Dienstag eine Warmfront, heute folgt die dazugehörige Kaltfront. Während das Flachland und die tieferen Täler ziemlich nass werden, fallen in den höheren Lagen beachtliche Neuschneemengen.

Nach wie vor wird die Tiefdruckentwicklung im westlichen Atlantik durch aus Norden einströmende Kaltluft kräftig angefacht. Ein mehr oder weniger stationäres, ausgeprägtes Tief sĂĽdlich von Grönland ist das Resultat. Einerseits produziert das einen wettertechnisch “aktiven Atlantik” und laufend neue Störungen, die mit der Westdrift zu uns gelangen – so geschehen in den letzten Tagen (und Auslöser des aktuellen PowderAlarms).

Andererseits wird an der Vorderseite dieses Tiefs warme Luft nach Norden transportiert, was förderlich ist für ein Erstarken des etwas verschobenen Azorenhochs. Die Serie von Kalt- und Warmfronten, die auf die Nord- und Westalpen losgelassen wurden und werden – mit entsprechenden Temperatursprüngen und teils sehr kritischer Lawinensituation – zeugen von der aktuellen Vorherrschaft des Westwetters.

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Aussichten

Heute Nacht sollte der Schneefall überall mehr oder weniger aufhören und morgen, am 26. 12., wird’s recht sonnig. Der erste schöne Tag nach viel, viel Neuschnee – noch dazu ein Feiertag – ist, was das Skifahren angeht, mit großer Vorsicht zu genießen. Zumindest in den etwas höheren Lagen ist der Winterzauber zum Weihnachtsspaziergang in weiten Teilen der Alpen aber jedenfalls gesichert. In der Nacht auf Freitag nähert sich dann die nächste Störung von Westen und der Freitag verläuft wieder trüb mit erneuten, teils ergiebigen Schneeschauern.

Zum Wochenende und fĂĽr die letzten Tage von 2019 zeichnet sich dann eine Hochdruckperiode ab. Das nach Osten verschobene Azorenhoch gewinnt die Oberhand im erwähnten Konflikt mit der Westdrift und bringt viel Sonne und wieder deutlich höhere Temperaturen. Es wird aus heutiger Sicht nicht fĂĽr einen allzu persistenten Block reichen und das Hoch wird nach und nach von der Westdrift angefressen bis es nach Osten umkippt. Das wĂĽrde dann wieder den Weg fĂĽr das bekannte Westwetter freimachen. Wann das genau passiert, wird sich zeigen - momentan sieht es nach Mitte nächster Woche aus.

Sonstiges

Die MeteoSchweiz erklärt in einem interessanten Blogeintrag, was es braucht, damit der Zürichsee zu friert. Zuletzt gab es ein Seegfrörni (sehr schönes Wort!!) im Januar und Februar 1963. Damals sorgte ein Omegablock für Zufuhr polarer Kaltluft über einen längeren Zeitraum. Aus den letzten 750 Jahren sind 26 Fälle bekannt, in denen der See komplett zufror. Vielleicht klappts ja irgendwann wiedermal!

Der WetterBlog wĂĽnscht angenehme, friedliche Weihnachten, nachträglich eine fröhliche Wintersonnenwende, und schöne Tage im Schnee. Mögen alle eure WinterwĂĽnsche in ErfĂĽllung gehen!

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