Das Leben ohne Internet gestaltet sich zwangsweise entspannt. Wenn die einzige Wetter-Prognosemöglichkeit aus einer mehr oder weniger attraktiven Dame im Fernsehen besteht, die Wolken und Sonnen auf einem vagen Kartenumriss verschiebt und das ganze in einer fremden Sprache kommentiert, dann steht man halt in der Früh auf und schaut aus dem Fenster.
Ausgangslage
Die Alpen liegen am Rand einer lang gestreckten Hochdruckzone über Südeuropa in einer nordwestlichen Anströmung. Konkret heißt das: der Frühling ist eingezogen und zeigt sich seit einigen Tagen von seiner besten Seite. Strenger Nachfrost, der den Schnee nordseitig und ab einer gewissen Höhe fluffig hält, wird tagsüber von stahlblauem Himmel und angenehmen Temperaturen abgelöst. Laufbereite finden vielerorts noch unverspurten Powder oder läuten die Firnsaison ein.
Aussichten
Die Wetterkarten zeigen uns zwei für die weitere Entwicklung relevante Tiefs. Eines versorgt Norwegen momentan mit beneidenswerten Powder-Mengen, das andere dümpelt vor der Küste Portugals im Atlantik und sammelt noch seine Kräfte für weitere Aktivitäten. Das Norwegische Tief würde gern weiter in den Süden, um dort für einen äußerst frostigen Vorfrühling zu sorgen, schafft es aber nicht, weil das Atlantik-Tief im Weg ist. Letzteres verstärkt sich bis zum Wochenende immer weiter und sorgt für eine zunehmende Verwellung und mit anschließender Südanströmung in den Alpen. Vielerorts bläst ab Samstag der Föhn, im Norden bleibt es aufgelockert während es im Süden regnet und schneit. Wie ergiebig das Ganze wird, bleibt wegen der relativ großen Entfernung zum Tief abzuwarten, aber der ein oder andere Powder-Schwung in Südstaulagen sollte sich ab Sonntag schon ausgehen.
Februar Rückblick
Ein kurzer statistischer Nachruf auf den Februar bestätigt, was wir eh schon wissen, nämlich dass es kaum geschneit hat und zu warm war. In Österreich war seit 1982 kein Februar so niederschlagsarm, fast alle Stationen erreichten nicht mal 50% der üblichen Mengen. Der Monatsanfang war flächendeckend sehr warm. Die zweite Monatshälfte konnte den Mittelwert etwas drücken, dennoch verzeichnet der Westen Österreichs einen überdurchschnittlich warmen Februar, in St. Anton betrug die Abweichung vom langjährigen Mittel +3.4°C. Bleibt nur zu hoffen, dass es der März besser macht und den Winter noch das ein oder andere Mal vorbei schauen lässt. (Quelle: ZAMG)