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Wetterblog

WetterBlog für Freerider 19/2011 | Vom Ende des Winters und der Zukunft der Winter

Letzter WetterBlog für Freerider 19/2011

von Lea Hartl 16.05.2011
Immerhin habe ich in den letzten Wochen skifahrmäßig nicht allzu viel verpasst. Der Schnee verzieht sich ins höchste Hochgebirge, nur auf den Gletschern laufen noch Lifte und auch die werden bald stehen – andere mögen sich ärgern, wenn man daheim sitzt und wartet, dass gebrochene Knochen zusammen wachsen, ist die miserabele Schneelage dann doch ein kleiner, wenn auch unkollegialer Trost.

Immerhin habe ich in den letzten Wochen skifahrmäßig nicht allzu viel verpasst. Der Schnee verzieht sich ins höchste Hochgebirge, nur auf den Gletschern laufen noch Lifte und auch die werden bald stehen – andere mögen sich ärgern, wenn man daheim sitzt und wartet, dass gebrochene Knochen zusammen wachsen, ist die miserabele Schneelage dann doch ein kleiner, wenn auch unkollegialer Trost.

Am Sonntag (15.5.) sorgte die „Kalte Sophie“ pünktlich wie meistens mit einer Kaltfront noch mal für ein bisschen Winterfeeling. Sonnenanbeter und Parkfahrer kamen während der vergangen Woche auf ihre Kosten, jetzt bleibt es erstmal ein paar Tage trüb. Mit ein bisschen Glück gehen sich dank der Eisheiligen noch ein paar Powder-Turns aus, im Großen und Ganzen muss man sich aber wohl mit dem Ende des Winters abfinden. Was jetzt noch an Skitagen anfällt, findet entweder auf zunehmend sumpfigen Kicker-Anfahrten statt, oder als Wanderung mit besonders schwerem Rucksack und kurzer, hart erarbeiteter Abfahrt.

Man benötigt keine Statistiken, um zu wissen, dass der vergangene Winter zu warm und zu trocken war. Der April machte da keine Ausnahme und bricht positive Sonnenschein- und negative Niederschlagsrekorde. Gefühlsmäßig war der Winter zu Ende, bevor er richtig anfing.

Ob es ein guter oder ein schlechter Winter wird, kann man vorher ja nie so genau sagen. Klar ist, dass unser Wetter vor allem im Atlantik bestimmt wird. Auch das beste Schneeloch in Traum-Staulage bekommt nichts ab, wenn ganz Europa im Hochdruck gart. Regionale und lokale Faktoren werden wichtig, wenn es mal anfängt zu schneien, bis dahin bestimmen großräumige Druckverhältnisse das Geschehen. Diese beschreibt unter anderem der NAO (North Atlantic Oscillation) Index, der hier schon mal erwähnt wurde. Ein positiver NAO Index ist tendenziell gut für Skandinavien und schlecht für die Alpen, da Tiefdruckgebiete in eine nördliche Zugbahn gelenkt werden. Grobe Trends kann man mit dem NAO Index erahnen, ansonsten muss man sich auf Bauernregeln verlassen, oder sich überraschen lassen.

Langfristige Prognosen über die Klimaveränderungen im Winter

Bei der langfristigeren Zukunft der Winter sieht es ähnlich aus: Genereller Trend bekannt, Details ungewiss. Es gibt Leute, die ausgerechnet haben, dass die Wintertemperaturen im Alpenraum bis zum Ende des Jahrhunderts um etwa 4 Grad steigen werden. Andere Leute haben damit weitergerechnet und herausbekommen, dass diese 4 Grad auf 1000 m und darunter noch 10% der heutigen Durchschnittsschneedecke übrig lassen. Zwischen 1000 m und 2000 m bleibt etwa die Hälfte übrig, auf 3000 m 60-70%. Während sich der Saisonanfang kaum verschiebt, fängt die Schneeschmelze auf 2500 m 60-100 Tage früher an, auf 1000 m 110-150 Tage. Man muss hoffen, dass sie sich allesamt verrechnet haben.

Ob ein Winter gut oder schlecht wird hängt, rein objektiv, von den Parametern Temperatur und Niederschlag ab. Eine Erwärmung wirkt sich logischerweise am meisten in den tiefen und mittleren Höhenlagen aus, wo ein Unterschied von wenigen Grad über Regen oder Schnee entscheidet. Im Hochgebirge dagegen ist es für die Schneedecke nicht so entscheidend, ob es nun -14 oder -10 Grad hat. Gewisse Studien prophezeien neben steigenden Temperaturen trockene Sommer und eher niederschlagsreiche Winter. Man kann sich also an die Hoffnung klammern, dass es zwar auf lange Sicht mit dem Treeskiing eng wird, dafür aber weit oben Powder satt liegt.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auf Investitionen in Skigebiete im Allgäu als Pensionsvorsorge verzichten und vergisst ansonsten die ungewisse Zukunft, bis sie da ist – und damit geht auch der Wetterblog offiziell in die Sommerpause. Der nächste Winter kommt fast ganz bestimmt!

 

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