Dolinie Pieciu Stawow Polskirch
Die Hütte Schronisko w Dolinie Pieciu Stawow liegt in einem großartigen Hochtal, dem Dolinie Pieciu Stawow Polskirch. Die höchsten Gipfel sind im Süden Miedziane (2233 m) , im Norden Kozi Wierch mit (2291 m) und im Westen Svinica mit (2301 m). Im Südwesten grenzt das Hochtal an den Haupt-Gebirgsrücken Liptovske Múry an, der die Hohe Tatra im Osten mit der Westlichen Tatra verbindet. Auf ihm verläuft auch die Grenze zwischen Polen und der Slowakei.
Am nächsten Morgen wachen wir so früh auf, dass der Mond noch am Himmel scheint. Keine Wolken - ein perfekter Tag liegt vor uns, mit zahlreichen Tourenmöglichkeiten. Wir brechen in Richtung Liptovske Múry auf. Die Hänge lagen dort lange im Schatten. Wir erhoffen uns Pulverschnee.
Als wir die erste Steilstelle hinter uns lassen, entdeckten wir eine Rinne, die in einen Sattel, den 2071 m hohen Wyżnia Liptowska Ławka, führt. Für den Aufstieg muss man die Ski auf den Rücken spannen. Der Sattel kann stark überwechtet sein. Wir haben Glück: ein Teil der Wechte ist bereits abgebrochen.
6000 Höhenmeter in 6 Tagen
Über den Grat gehen wir weiter zum Wyżni Kostur auf 2083 Metern. Wir sind im Herzen der Tatra. Zu unsere Linken erheben sich die schroffen Felswände der Hohen Tatra, zu unserer Rechten die sanfteren Rücken der Westlichen Tatra und vor uns öffnet sich ein weiteres Mal der Blick in das Kôprová Dolina, in das wir bereits vor zwei Tagen bei unsere Tour mit Miro aus anderer Perspektive geblickt hatten. Es ist eben eines der kleinsten Faltengebirge der Welt.
Der Schnee auf der polnischen Seite im Dolinie Pieciu Stawow Polskirch ist weich, trocken und nicht allzu sehr gepresst. Wir steigen wiederholt auf und ab, immer auf der Suche nach unverspurtem Gelände. Nach 6000 Höhenmetern in den letzten sechs Tagen wollen wir den letzten Tag unseres Trips entspannt genießen.
Als wir am Nachmittag zur Hütte kommen, verfinstert sich der Himmel. Wir entscheiden, spontan abzusteigen und die Heimreise anzutreten – wehmütig, haben wir doch ein großartiges Gebirge kennen gelernt.
Was von der Tatra im Gedächtnis bleibt
Die Tatra ist ein kleines und äußerst kompaktes Gebirge – trotzdem recht unerschlossen. Die Westliche und Hohe Tatra unterscheiden sich landschaftlich. Beide besitzen aber teils atemberaubende Schönheit. Die verschiedenen Expositionen der einzelnen Gebirgsteile sorgen für unterschiedliche Wetterbedingungen. An den Hängen der Tatra staut sich Feuchtigkeit, die aus Nordwesten, aber auch von Südwesten her strömt. Trotz der geringen Größe des Gebirges können die Niederschlagsmengen deshalb zonal unterschiedlich ausfallen.
Wir haben die Menschen in der Slowakei und in Polen als sehr gastfreundlich empfunden.
Trotz unserer nicht vorhandenen Sprachkenntnisse war es kein Problem, sich zurechtzufinden. Mit ein paar Brocken polnisch sowie Englisch kamen wir gut durch.
In der Niederen Tatra findet im April 2018 zum wiederholten Mal die Freeride World Qualifier Tour im Ski-Areal Jasná /Chopok, dem größten Skigebiet der Slowakei, statt. Der bekannteste Wintersportort ist das polnische Zakopane auf der Nordseite des Gebirges.
Reisedaten:
Berlin - Rohacska Dolina 731km
Rohacska Dolina - Štrbské Pleso 91km
Štrbské Pleso - Polania Palencia 72,5km
Polania Palencia - Berlin 704km