Alles begann mit einem Besuch des überlaufenen Buchladens in Arco. Durch Zufall fiel uns der Boulderführer „Magia di Calcare – Boulder sul Gran Sasso" in die Hände und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf die Abruzzen. Zurück zuhause entschieden wir schließlich nach ausgiebiger Recherche, dass die Abruzzen unseren Wunschvorstellungen für das diesjährige Urlaubsziel ziemlich nahe kamen. Das klang nach einer gelungenen Mischung aus einsamem Wellnesstrekking (denn diesmal wollten wir ohne Zelt unterwegs sein) mit Boulderabschluss. Unsere Trekkingroute war schnell geplant und Ende August sollte es dann mit dem Auto vollbepackt mit Crashpads losgehen in Richtung Amatrice, dem Startort unserer Tour. Von dort wollten wir ein siebentägiges Trekking starten und dann noch eine Woche Bouldern im Gran Sasso-Massiv anhängen.
Drei Tage vor dem Start erreichte uns dann die Meldung von dem tragischen Erdbeben in Amatrice. Dieses verwüstete mehrere Orte in Zentralitalien und forderte rund 300 Todesopfer. Damit stellte sich die Frage, ob wir überhaupt starten können und auch aus moralischen Gründen sollten, beziehungsweise von wo unser Trip beginnen könnte. Nach mehreren Telefonaten und Mails stellte sich heraus, dass der Bereich südlich des Lago di Campotosto nicht betroffen war, so dass wir von Assergi aus unsere Tour dann doch in Angriff nahmen.