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Bergwissen

Friendly Reminder | Alljährliches Lawinen-Sicherheitstraining

Wir alle wissen, dass wir sollten.

15.12.2025
Johanna Korte
Alle Jahre wieder kommt der Schnee oft schneller, als man denkt – und das letzte Lawinen-Sicherheitstraining liegt meist schon wieder ein ganzes Jahr zurück. Hier ein freundlicher Reminder: Es muss nicht immer ein organisierter Kurs sein. Oft reicht es schon, sich noch einmal mit seinem Gerät auseinanderzusetzen und mit Freunden ein bisschen zu buddeln.

Wer kennt es nicht: Der erste Powder ist da, alle drehen durch, manche haben Glück, wenn sie ihr LVS-Gerät überhaupt finden – und meistens liegt die letzte Übung schon eine ganze Weile zurück. Und wie jedes Jahr aufs Neue, wissen wir: Eigentlich sollten wir dringend mal wieder üben. Einen Powder-Tag dafür zu opfern – dafür gebührt jeder Freundesgruppe, die das schafft, mein voller Respekt. Um ehrlich zu sein, ist mir das bisher noch nicht gelungen.

Angesichts der zunehmenden Zahl von Lawinenabgängen in den Alpen wird es umso wichtiger, Wissen und Routine regelmäßig aufzufrischen. Das ist zwar für die meisten keine neue Erkenntnis, aber dennoch wichtig.

Die aktuelle Schneelage macht Freeriden nur mit viel Aufwand möglich. Am Saisonanfang bietet sich deshalb die perfekte Gelegenheit, den anstrengenden Aufstieg ins letzte unbefahrene Couloir gegen einen Tag „Buddeln“ einzutauschen – eine praxisnahe und effektive Möglichkeit, seine Skills aufzufrischen.

Nutzt die Schneelage und geht Buddeln!

Wie gehe ich Buddeln?

Die meisten haben (hoffentlich) schon einmal an einem professionellen Lawinen-Sicherheitstraining teilgenommen. Solche Kurse sind extrem wichtig – nicht nur, um neues Wissen zu erhalten, sondern auch, weil sich Abläufe ändern und man bei früheren Trainings Details übersehen haben könnte. Das wichtigste beim Bergen von Verschütteten ist jedoch die Routine: In einer echten Situation bleibt kaum Zeit zum Nachdenken – man muss automatisch wissen, wie man vorgeht.

Dafür braucht ihr nicht unbedingt eine Fachperson. Ihr könnt euch gegenseitig helfen, die richtige Routine zu entwickeln. Sucht euch eine freie Fläche, wie sie auch beim professionellen Training genutzt wird, oder besucht Trainingsflächen wie in Hochfügen oder Engelberg, um unter realistischen Bedingungen Suchen und Sondieren zu üben.

Wenn solche Möglichkeiten nicht verfügbar sind, könnt ihr einfach eine freie Fläche nutzen, Teams bilden und nacheinander verschiedene Szenarien durchspielen. Die übrigen Teammitglieder geben Feedback oder starten kleine Ablenkungsversuche – so wie es in einer echten Situation passieren könnte.

Beispiel für Suchfelder oder Übung im Gelände:

  • Ihr seid zu viert.

  • Eine Person vergräbt ihren Rucksack mit eingeschaltetem LVS-Gerät, während die anderen nicht zusehen.

  • Dann wird ein Startsignal gegeben, und die drei anderen suchen den Rucksack.

  • Die Zeit wird gestoppt, danach gibt es Feedback zu Kommunikation und Vorgehen.

Danach könnt ihr weitere Varianten ausprobieren:

  • 2 Verschüttete – 2 Suchende

  • 3 Verschüttete – 1 Suchende

  • 1 Verschütteter – 2 oder 3 Suchende

  • …und alles, was euch sonst noch einfällt

Wichtige Punkte beim Üben:

  • Senkrecht zur Oberfläche sondieren

  • Langsam und systematisch auskreuzen

  • Einschätzen, wo Verschüttete am Berg wahrscheinlich liegen – z. B. ob ihr den Berg wieder hochlaufen müsst oder von oben abfahrt

Besprecht diese Punkte in der Gruppe. Falls Uneinigkeiten auftreten oder jemand unsicher ist, kann ein professionell geführter Kurs hilfreich sein. Selbst wenn ihr keinen Kurs besucht, sorgt dafür, dass ihr die Routine regelmäßig übt – sie ist entscheidend. Und ganz viel Spaß beim Freeriden!

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