Menschliche Aktivitäten in den Cascades konzentrieren sich im Winter auf die hier und da verstreuten Skigebiete und deren Umgebung, sowie die prestigeträchtigen Vulkane. Vor allem die North Cascades sind schwer zugänglich und sehen kaum menschlichen Besuch. Umso spannender ist es, wenn sich doch mal jemand durch den Urwald kämpft und sogar noch die Ski mit schleift.
Jason Hummel hat ohne Lifte, mit Fellen und Telemarkbindung Skifahren gelernt. Mit seinen Brüdern machte er schon als Kind den Mount Rainier National Park unsicher. Nach einer kurzen Verirrung in die Finanzbranche und einem Beraterjob in einer Bank stellte er fest, dass er doch eher in die Berge gehört. Er verwirklichte sich einen Traum den wohl so mancher teilt und machte seine Leidenschaft – Berge und Fotografie – zum Beruf.
Hummels Spezialität sind lange, komplexe Durchquerungen. Im Gegensatz zu den Alpen gibt es in den North Cascades keine Hütten und kaum Wege. „Wilderness Areas" in den USA sind tatsächlich Wildnis wie man sie hierzulande kaum noch kennt. Man kann sich tage- und sogar wochenlang damit beschäftigen von A nach B zu laufen und niemandem begegnen. Hummel und Co. machen genau das besonders gern. In einem selbstpublizierten, mit Kickstarter finanzierten Buch hat er nun Bilder und Erzählungen von drei solchen Trips zusammengestellt: die 16-tägige Durchquerung der „American Alps", eine Befahrung der Nordflanke des Mount Despair und die erste Winterdurchquerung des Picket Massivs. Die Texte dazu sind großteils tagebuchartig; es geht um nasse Socken, Angst, Glücksgefühle und ekliges Tütenessen.