Die TLT Radical 2.0 FT kombiniert mehrere Neuheiten, die zwar allesamt schon von anderen Bindungsmodellen bekannt sind, so aber noch nicht kombiniert wurden und schon gar nicht in einem ähnlich leichten Paket zu haben sind. Der Vorderbacken leicht drehbar gelagert (wie bei der Dynafit Beast 14), der Hinterbacken sitzt jetzt mit einem gewissen Anpressdruck am Schuh (wie etwa bei der G3 Ion) und die Stopper klappen auch im Tourenmodus erst beim drauf treten hoch (wie zum Beispiel bei der Fritschi Vipec). Wie bei der ersten Radical (und davor der Vertical) gibt es neben der hier getesteten „FT" Version mit Auslösewerten von 5-12 auch eine „ST" Version mit Werten von 4-10.
Erster Eindruck
Die Bindung unterscheidet sich beim ersten hinsehen kaum von einer „normalen" Radical. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man natürlich den drehbaren Vorderbacken und die neuen Stopper. Auch wirkt die Bindung etwas „wuchtiger" und ein bisschen höher. Am Ski montiert zeigt sich, dass die Standhöhe geringfügig höher ist als bei der Radical.
Tester und Testbedingungen
Ich bin 183cm groß und wiege etwa 75kg. Ich gehe sehr viele, schon auch mal längere Skitouren, wobei immer die Abfahrt im Vordergrund steht. Ich bin weniger der Gipfelstürmer sondern eigentlich immer auf der Suche nach unverspurtem Pulverschnee. Die Bindung habe ich auf einem DOWNSKIS LD102 in 186cm montiert und mit verschiedenen Schuhen getestet, nämlich dem Dynafit TLT7 Performance, dem Scarpa F1 und dem Scarpa Maestrale RS. Ich habe sie seit dieser Saison im Einsatz und bisher auf einem großen Teil meiner Touren verwendet. Geschätzt war sie an bisher 20 Tagen im Einsatz.
Zum Tourengehen habe ich in den letzten Jahren vor allem die Fritschi Vipec, Dynafit Beast 14 und 16 sowie mehrere Modelle der Dynafit Vertical-Reihe verwendet.
Testbericht
Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Einsteigen in die Bindung. Von klassischen Dynafit-Pinbindungen ist man ja gewohnt, dass man den Schuh, sobald er in den Pins des Vorderbackens eingerastet ist, einfach kräftig mit der Ferse in den Hinterbacken drücken kann. Nicht so bei der Radical 2.0! Durch den drehbaren Vorderbacken muss man hier wesentlich mehr aufpassen. Ist der Vorderbacken nämlich leicht verdreht haut man seinen Skischuh nämlich nur kräftig auf die Pins, ohne Chance wirklich einzurasten. Ich habe mich schnell daran gewöhnt. In schwierigem Gelände hilft es, den Vorderbacken kurz zu verriegeln, was ihn mittig feststellt, um anschließend den Schuh in den Hinterbacken zu drücken und dann die Verriegelung am Vorderbacken wieder zu lösen.