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ISPO News 2014 | Teil 4: Splitboards/Interfaces/Boots

Der Wettbewerb um den sich vergrößernden Splitboardmarkt hält an

von Patrick Wehowsky 29.01.2014
Die PowderGuide-Crew war für euch auf der ISPO 2014 unterwegs und hat einen Blick auf das Material der kommenden Saison geworfen. Den 4. Teil unseres ISPO–Specials widmen wir den Entwicklungen auf dem wahrscheinlich einzigen Wachstumsbereich in der Snowboardwelt: den Splitboards und den dazugehörigen Bindungssystemen.

In den letzten Jahren ist das Angebot an Splitboards und speziellen Bindungssystemen immer größer geworden und hat Jahr für Jahr einige Innovationen erlebt. Mittlerweile hat so gut wie jeder namenhafte Hersteller wenigstens ein Splitboard im Programm. Auch dieses Jahr gab es einige Innovationen auf der ISPO zu bestaunen.

Im Folgenden ein Überblick über die Neuigkeiten und Modelländerungen:

Bindungssysteme:

Bei den Bindungssystemen hat sich in den letzten Jahren einiges getan: Jahr für Jahr buhlen mehr Wettbewerber um die Gunst der wachsenden Zahl der Splitboarder. Dabei ist das Voile-System mit seinen Plastik-Pucks und dem Schiebeschlitten-System immer noch tonangebend, was sich auch daran zeigt, dass nahezu alle Bretter mit dem Voile-Lochmuster ausgeliefert werden und die anderen Bindungssysteme auf dem Voile-Lochmuster aufbauen.

Die Neuigkeiten der einzelnen Marken im Überblick: 

Spark R&D

Nachdem Spark letztes Jahr mit dem Tesla-System eine wirkliche Weiterentwicklung ihres Systems vorgestellt hatten, welches bisher sehr gut vom Markt angenommen wird, gibt es nur kleine Änderungen der letztjährigen Modelle Afterburner und Magneto. Neu ist ein simpler Mechanismus zum Verriegeln der Ferse, um auf Flachstücken besser skaten zu können. Ansonsten ist das Tesla-System schon nahe an einem Optimum angelangt, was lose Teile (nämlich keine), Kraftübertragung und Gewicht anbelangt.

Eine wirkliche Neuheit von Spark gibt es auf einem anderen Segment. Zum ersten Mal bringt Spark mit der Dyno DH, eine Bindung für Hardboots heraus, was die ambitionierteren Snowboardtourengeher mit Dynafit-Hardboots und Dynafit-Zehenteilen freuen dürfte, gibt es nun eine Alternative zu Eigenbauten, bzw. zum noch sehr wenig verbreiteten und teuren – aber anscheinend herausragend guten – Phantom System.

Zudem vertreibt Spark nun die Bindungsadapterplatten von One, mit denen man seine Splitboardbindung auf dem normalen Brett nutzen kann. Schön.

 

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Karakoram
Nachdem Spark wie oben berichtet, letztes Jahr das neue Modell herausgebracht hat, waren die Jungs von Karakoram ein bisschen unter Zugzwang. Dieses Jahr nun enthüllten sie auf der ISPO ihr neues Prime-System. Sie setzen weiterhin auf Platten aus Metall, jedoch ist der Aufbau flacher geworden und das Verriegelungssystem lässt sich einfacher bedienen.

Ebenfalls verändert wurden die Steighilfen. Hier wurde, wie bei Spark und anderen, auf eine breitere Auflagefläche für bessere Kraftübertragung gesetzt. Der „Heel-Lock“ ist bei Karakoram ebenfalls elegant gelöst, wie auf den Bildern ersichtlich wird. Sicherlich ein interessantes Setup, das aber, wie die vorherigen Modelle, wahrscheinlich wieder sehr teuer werden dürfte. Zudem ist die Verwendung von Metall und das nicht selbstreinigende System immer ein potentieller Schwachpunkt bei Splitboardbindungen. Ebenfalls gibt es von Karakoram eine Adapterplatte, damit die Bindung auch auf einteiligen Boards genutzt werden kann.

Plum
Ganz neu auf dem Markt ist das Bindungssystem von Plum, welches auf der ISPO zum ersten Mal vorgestellt wurde. Die Firma Plum, in der Skiszene ein durchaus bekannter Begriff, hat ein eigenes System entwickelt, welches auf den ersten Blick Ähnlichkeiten zu Karakoram aufweist. Ein niedriger Aufbau und ein recht einfacher Mechanismus kennzeichnen das System, die Harscheisenaufnahme sieht sehr gut gelöst aus. Die Feyan hat ebenfalls eine Heel-Lock-Option, was funktionsmäßig auf eine Ebene mit Karakoram und Spark bringt.

Plum vermeidet das Problem von Karakoram mit der „Metall auf Metall“ Problematik, ist aber ebenfalls nicht selbstreinigend. Wie gut das System wirklich ist, wird sich in der Praxis zeigen müssen. Entscheidend für die Verbreitung wird sicherlich auch der Preis sein, zu dem das Bindungssystem nächsten Winter angeboten werden wird. Immerhin neben Splitsticks eine zweite europäische Firma, welche spezielle Splitboardlösungen anbietet!

Video von Plum von splitboardmag.com http://vimeo.com/85345036

Splitboards

Im Bereich der Splitboards gibt es nun mehr und mehr Hersteller, die auf sinnvolle Shape-Elemente wie Taper im Nosebereich des Snowboards setzen, um ein Verschneiden bei schwierigen Schneeverhältnissen zu vermeiden. Rockerkonzepte gibt es in den unterschiedlichsten Ausprägungen, von Full-Rocker über Hybrid-Varianten bis hin zu klassischen Camber-Boards reicht die Produktpalette. Ein Trend zeichnet sich hier ab: die Splitboardwelt differenziert sich weiter aus, mittlerweile werden von verschiedenen Herstellern extra Frauenbretter angeboten – was im Allgemeinen heißt, dass sie ein kleineres und schmaleres Brett mit „modischen“ Graphics im Portfolio haben.

Einige Neuigkeiten sollen hier kurz vorgestellt werden: 

Völkl bringt mit dem Untrac den Nachfolger seines recht erfolgreichen Cashew Splitboards heraus. Neu ist zum einen der Shape, ein direktionaler Freeride-Shape eher klassischer Art, mit leichtem Camber underfoot, und einem Rocker im vorderen Bereich. Beibehalten wurde das gut funktionierende Pin-System der Felle, welches nun Vakuum-Felle von Kohla sind.

Völkl hat des weiteren eine Kooperation mit SP im Bindungsbereich. Die SP Bindung ist eine schlichte Softbootbindung mit integriertem Slider und eigenem Harscheisensystem. Bewährtes Prinzip, aber kein Vergleich zum pinlosen Sparksystem oder dem neuen Karakoram oder Plum Interface.

Salomon bringt mit dem Premiere eine Gattung von Splitboards zurück, die ausgestorben schien und für US-Amerikaner vollkommen unverständlich ist. Der 4-Teiler (teilbares Mittelteil) belebt die Idee des 3-Teilers wieder, welches die Uridee des Splitboards darstellt (T3 von Stefan Schiele). Vorteile des Designs sind die schmalen Ski, was zu weniger Gewicht an den Beinen, einer besseren Kraftübertragung und nicht zuletzt weniger Oberfläche, auf der sich Schnee sammeln kann, führt. Sinnvoll ist ein Dreiteiler meiner Meinung nach aber nur mit entsprechendem Hardboot Setup, da die breiten Softbootbindungen sonst die Vorteile des 3-Teilers teilweise wieder zunichte machen.

Arbor bringt ein überarbeitete Version seines erfolgreichen Abacus mit ebenfalls mehr Taper im Nosebereich und einer magnetraction ähnlichen Kante (heißt hier Grip Tech). Shapemässig deutlich spannender ist hier das Pow-Wow Split von Arbor, welches in Sachen Taper ernst macht, und so deutlich die Innovationen aus dem Skibereich aufgreift.

Bei Venture gibt es wieder ein interessantes Modell im
Shapeshack-Bereich, welches aber für hiesige Verhältnisse keine wirkliche Option sein dürfte. Negativer Sidecut über die komplette Boardlänge ist nur für kanadische Superpowpow-Tage empfehlenswert. Weiterhin haben sie anscheinend die Holzauswahl optimiert. Klemens Branner, Chef von Venture zufolge, sollen die neuen Venture-Bretter – bisher absolut bombproof und super gedämpft, aber auch dementsprechend schwer – ca. ein halbes Kilo leichter werden! Ein Schritt in die richtige Richtung. Ansonsten wurde das Odin, Signature-Brett von Johan Olofsson überarbeitet und hat nun ebenfalls einen größeren Radius. Ebenfalls ein Trend, der von den Freerideskis hin zu den Snowboards überschwappt.

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Nitro hat nun insgesamt 4 Splitboards im Programm, ein Frauenbrett in 151, die anderen 3 Splitboards kommen im Größenbereich von 157 bis 169 und decken somit so ziemlich die aktuelle Größenreichweite im Markt ab. Die Shapes sind solide, nicht außergewöhnlich, sollte aber gut funktionieren.

Rossignol hat mit dem Magtec XV das Brett von Xavier de le Rue nun seit diesem Jahr auch als Splitversion im Programm, hier gab es nur ein Graphic-Update. Interessant ist hierbei das Konzept eines steiferen Nosebereichs und eines weicheren Tails. Laut Herstellerangaben führt das zu einem guten Verhalten in zerfahrenem Schnee und einem wendigen Brett, dort, wo es benötigt wird.

Libtech und GNU haben beide neue Bretter im Angebot, die ebenfalls auf den Taper-Nose Zug aufgesprungen sind.

Boots

Bei den Schuhen gibt es ISPO bezogen nur von Deeluxe Neuigkeiten. Die drei Tourenmodelle mit dem Top-Modell Spark Summit, dem Nachfolgemodell des bei PowderGuide getesteten Spark XV und das günstigere Modell des Spark Independent BC, für alle, die einen normal zu schnürenden Schuh mit Vibramsohle wollen.

Auffällig ist beim Spark XV das verkleinerte Volumen und das verbesserte Schnürsystem. Eine Seite des Schnellschnürsystems ist nun nur für den Fersenbereich zuständig, die andere Seite für Schienbein und Zehenbereich. So kann im Aufstieg nur der Fersenbereich fixiert werden und der Schuh sozusagen eine Walkfunktion bekommen, während bei der Abfahrt alles fixiert wird.

Sonstiges

Nitro hat eigene Splithooks im Programm. Sehr reduziert, kein Schnickschnack, könnte gut sein.

PS: Einige etablierte Hersteller mit interessanten Shapes, wie Powderequipment, Amplid oder Prior waren ebenso wenig vertreten wie Furberg Snowboards, Fitwell mit seinem Konkurrenzschuh zu Deeluxe oder den neuen Bindungssystemen „Ranger Bindings“ und „Phantom Bindings“.

Fazit: Es bewegt sich etwas im  Splitboardbereich.

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