„Bavarian Alpine Manifest" (BAM) ist das neueste Projekt des umtriebigen Bastlers Markus „Bambam" Steinke, bisher vor allem als Indie-Skibauer bei Mountain Wave und Skylotech bekannt. Das Herzstück von BAM ist die Pindung®, eine Tourenbindung, die ein PinTech-System mit einer alpinen Backenbindung kombiniert.
Im Abfahrtsmodus funktioniert der Vorderbacken nach dem Prinzip einer Alpinbindung (ohne Pins, Z-Wert 6-14). Für den Aufstieg werden Pins ausgefahren. Der Hinterbacken funktioniert wie eine klassische Drehtellerbindung, mit einstellbarem Z-Wert und zweistufiger Steighilfe. Erste 3D Drucke des Vorderbackens wurden bereits erfolgreich getestet, während am finalen Design des Hinterbackens noch gearbeitet wird. Funktionierende, fahrbare Prototypen soll es Mitte/Ende November geben. Aus vertrauenswürdiger Quelle hören wir über die Tests: „Abfahrtsgefühl war sehr gut. Wir haben uns etwas dran gewöhnt und mit einem guten Gefühl richtig krachen lassen. Vertrauen war sehr schnell da." BAM hofft, das nötige Kapital für die serienmäßige Produktion der Pindung® ab 24. Oktober per Crowdfunding-Kampagne (www.startnext.com/) zu sammeln und möchte die Bindung bis zur ISPO 2016 zur Marktreife bringen. Auf der Alpinmesse (7.-8. November, Innsbruck) sollen Prototypen gezeigt werden. Wir haben BAM ein paar Fragen gestellt und sind gespannt, wie sich das Projekt in den nächsten Monaten entwickelt. PG: Warum braucht die Welt eine neue Tourenbindung? BAM: Eine Skitouren- und Freeridebindung wie unsere PINDUNG® gibt es so noch nicht. Bambam (Gründer von B.A.M.) hat die Vorteile zweier bestehender Bindungssysteme (PinTech- und Alpinbindung) kombiniert, indem er in den alpinen Vorderbacken ein Pin-System für den Aufstieg integriert hat. Die Zielgruppe der PINDUNG® sind abfahrtsorientierte, anspruchsvolle Tourengeher und Freerider, die Wert auf die Qualität und Nachhaltigkeit des Produkts, sowie auf Authentizität der Marke legen. Ebenso Freerider, die neben dem Komfort im Aufstieg, in der Abfahrt nicht auf Sicherheit in Bezug auf das Verletzungsrisiko verzichten wollen. In der Realität hat sich seine Idee bereits bewährt, die ersten Prototypen-Tests waren erfolgreich. PG: Was kann die Pindung, was die Marker Kingpin/Fritschi Viptec/Dynafit Beast nicht kann, beziehungsweise warum sollte ich in das Pindung Crowdfunding investieren, wenn ich mir auch eine der genannten Bindungen kaufen kann? BAM: Anhand des besonderen Vorderbackens (Kombination aus Pin- und Alpinsystem) punktet die PINDUNG® mit Sicherheit (Z-Wert 6 - 14) und optimaler Kraftübertragung (Steuerqualität) in der Abfahrt und mit geringem Gewicht und hohem Gehkomfort (rahmenlos und dadurch wenig bewegtes Gewicht am Fuß) im Aufstieg. Das werden später auch unsere Verkaufsargumente sein. Unser Vorteil ist sicherlich auch, dass wir die Bindung komplett in Bayern produzieren lassen, d. h. Zulieferer und Produzenten sind in der unmittelbaren Nähe. Dadurch können wir schnell und unkompliziert agieren und profitieren von den kurzen Wegen zu den Produktionsstätten. In erster Linie möchten wir die Leute davon überzeugen, dass mit B.A.M. ein wirklich innovatives, authentisches, nachhaltiges (made in Bayern) und sympathisches Startup-Unternehmen am Start ist, das noch weitere Hilfe zur vollkommenen Serienreife von PINDUNG® benötigt. Beim Crowdfunding gibt es außerdem die Möglichkeit, sich die limitierte PINDUNG® bzw. einen der limitierten Crowdie-Ski vorab zu einem Early-Bird-Preis zu sichern. Wichtig: Wir möchten uns nicht vergleichen! Wir haben weder das Dynafit-, noch die Marker und Co. Bindungssysteme verbessert oder modifiziert. Wir haben unsere eigene Vorstellung einer Bindung entwickelt. PG: Es gibt noch kein endgültiges Design, die Markteinführung soll aber bereits auf der ISPO 2016 stattfinden. Ist das realistisch? BAM: Unser Entwicklerteam konstruiert derzeit intensiv an der PINDUNG®. Alle Prototypen haben den ersten Testlauf gut überstanden. Der Vorderbacken bekommt derzeit noch den letzten Feinschliff. Die Basis des Hinterteils bildet das Konzept einer Drehtellerbindung. Wir gehen davon aus, dass wir bis Mitte/Ende November fahrbare und funktionierende Prototypen des Hinterteils haben werden. Das Design der Bindung kann sich noch anhand konstruktionsbedingter Änderungen geringfügig ändern, wird aber im Groben den technischen Zeichnungen entsprechen. Bereits auf der Alpinmesse Innsbruck wollen wir die ersten Bindungen (nur den Vorderbacken) vorstellen. PG: Es gab in letzter Zeit immer wieder Probleme mit neuen Bindungen, die mit Mängeln auf den Markt kamen. Wenn die großen Firmen schon nicht in der Lage sind, ausreichend zu testen, wie wollt ihr das hinkriegen, vor allem in der kurzen Zeit (ISPO 2016)? BAM: Wir sind sehr zuversichtlich, was den Markteintritt auf der ISPO 2016 angeht. Unser Ingenieur Michael Kreuzinger leistet ganze Arbeit! Außerdem haben wir ein Testteam, bestehend aus Freeridern wie Joi Hoffmann und Bergführern, die für uns in diesem Winter mit der PINDUNG® intensiv unterwegs sein und uns Feedback geben werden. Wie gesagt, der erste Testlauf hat uns sehr zuversichtlich gestimmt, die PINDUNG® auf der ISPO 2016 vorstellen zu können. PG: Funktioniert die Bindung mit normalen Tourenschuhen, die Tech-Inserts haben, oder müssen die Schuhe modifiziert werden? BAM: Alle Schuhe, die uns bisher zur Verfügung standen und mit „Standard-Pins" ausgestattet sind, haben funktioniert (Z. B.: Dynafit Vulcan, Scarpa Maestrale, Black Diamond Quadrant und Factor). Natürlich haben wir die unterschiedlichen Sohlenkonstruktionen auf dem Schirm und arbeiten an einer verstellbaren Sohlenplatte. Darüber hinaus arbeiten wir an einem Pin-Adapter (Aufsatz mit seitlichen Pin-Löchern), damit auch ein klassischer Alpinstiefel im Aufstieg verwendet werden kann.