Schon bei der Einfahrt fällt gleich die Größe des Werks auf. Ich habe schon ab und an eine "Garagenproduktion" von Ski gesehen, aber noch nie eine waschechte Skifabrik. Neben Atomic Ski werden hier auch Modelle der Konzernschwester Salomon produziert, sowie zahlreiche Ski im Auftrag kleinerer Firmen. Insgesamt verlassen über 200.000 Paar Alpin- und Tourenski pro Jahr die Fabrik in Altenmarkt, dazu kommen nochmal einige Tausend Paar Langlaufski. Nach einem kurzen Kaffee im schicken Bürogebäude ging es auch schon hinüber in die Fabrikhallen. Ich konnte mich überall umschauen, allerdings ist fotografieren nicht im gesamten Bereich erlaubt. Ein paar speziell angefertigte Maschinen möchte man vor möglicher Konkurrenz geheim halten und da wären Fotos im Internet natürlich nicht gerade zuträglich...
Rohmaterialien & Zuschnitt
Ich wurde entlang der Produktionsschritte durch das Werk geführt, daher fange ich auch hier mit den Rohmaterialien an. Diese füllen eine ganze Halle. In großen Regalen gestapelt, harren hunderte von Skikernen beziehungsweise Kernrohlingen der Weiterverarbeitung. Schön zu sehen und zu fühlen ist bei diesen der Unterschied zwischen leichten Kernen, etwa für zukünftige Skitourenski, und härteren Versionen, etwa für Rennski. In beiden Fällen besteht der Kern aus längs verleimten Holzstücken. Während bei Tourenskiern aber Kerne mit wenigen Lagen und leichtem Holz verwendet werden, sind bei Rennski nicht nur viel mehr Lagen, sondern auch härteres und merklich schwereres Holz im Einsatz. Im Lauf der Verarbeitung werden die Kerne nicht nur in der Länge zugeschnitten, sondern noch dazu in einem, dem Ski entsprechenden, Profil in der Dicke zurecht gefräst. Doch nicht nur Kerne lagern hier in Massen, auch verschiedenes Material für Seitenwangen wird in großer Menge und in verschiedensten Farben für das jeweilige Skimodell (und die jeweilige Länge) präzise zugeschnitten. Kanten werden in die benötigte Form gebogen und Beläge, gegebenenfalls mit Die-Cut, zugeschnitten, beziehungsweise ausgestanzt.