Am 21.03.15 fand das Finale der Open Faces Freeride Serie in Obergurgl-Hochgurgl statt. Als letztes FWQ 4*-Event ging es auch um die finale Entscheidung im Kampf um die Qualifikation für die Freeride World Tour 2016. Dadurch war ein äußerst starkes Fahrerfeld geboten und der „Hangerer“ präsentierte sich gewohnt anspruchsvoll. Für Powderguide berichten die Fahrerreporter Jochen Mesle und Julian Zenzmaier.
Die Ausgangslage
Da es sich um den letzten 4*-Event der europäischen Freeride World Qualifier handelte, war im Vorfeld schon klar, dass ein spannender Kampf um die letzten entscheidenden Punkte bevorstand und es ein sehr starkes und international besetztes Fahrerfeld geben würde. Vor allem bei den Ski Herren hatten noch gut 10 Rider die Chance für einen Startplatz für die Freeride World Tour 2016. Parallel zur FWQ-Gesamtwertung ging es um wichtige Punkte für die Titel der Austrian Freeride Series.
Morgens am Freitag machten wir uns auf den Weg nach Obergurgl und durfte gleich unsere Startnummern ziehen – dieses Mal erwischten wir beide Plätze im letzten Viertel. Im Vorhinein über die Reihenfolge Bescheid zu wissen ist beim Facecheck stark von Vorteil, da so an mögliche Querspuren in den Landungen etc. gedacht werden kann. Mit der Hohe-Mut-Bahn ging es dann hoch zur Hohe-Mut-Alm von der bei feinstem Frühlingswetter das „Hangerer“-Face betrachtet werden konnte. Einige Forerunner hatten die Ehre das Face zu befahren und berichteten uns von den Schneeverhältnissen.
Anschließend gings rüber zur Lounge, wo wir mit einem leckeren BBQ empfangen wurden. Beim obligatorischen Ridersmeeting abends wurde die Startnummern verteilt, alle nötigen Infos zum Face und Verlauf des am Samstag abgesetzten Contest gegeben. Der Start wurde eine Stunde vorverlegt, um das tendenziell kurze Wetterfenster besser ausnutzen zu können.
Samstag – Contest
Dank unserer späten Startnummern gönnten wir uns einige Minuten mehr an Schlaf und ein ausgiebiges Frühstück im Berghotel Alpenaussicht. Pünktlich zur ersten Starterin – der Gesamtwertungs-Führenden Arianna Tricomi – trafen wir aber in der Public Area an und fanden schon eine geniale Stimmung vor.
Zuerst standen die Frauen auf dem Programm und anschließend abwechselnd die Snowboard- und Ski- Herren. Nach knapp über der Hälfte des Starterfelds kündigte sich instabileres Wetter an, weshalb die Organisation beschlossen, zuerst das komplette Snowboarderfeld abzuschließen. Als wir am Startgate ankamen, fanden wir eine hitzige Diskussion der verbleibenden Rider vor, die berechtige Zweifel an einer, auf die wechselnden Sichtverhältnisse bezogenen, fairen Durchführung des Wettkampfes hatten.
Der Contest wurde dennoch durchgezogen, wobei vor allem der spätere Sieger Kristoffer Turdell zeigte, dass noch anständige Runs möglich waren – dieses Glück bzw. Können teilten allerdings leider nur wenige der späten Starter.
Ergebnisse
Ski Women:
Bei den Ski-Damen gab es ein rein französisches Podium. Auf Rang 1 landete Chloë Roux-Mollard. Ein massiv schneller Run und ein double Cliff am Anfang brachten ihr den Sieg. Zweiter wurde Laure Vailly, auch sie überzeugte die Judges mit viel Airtime und einer flüssigen Line. Das Podium komplettierte Samantha Bernos. Beste Österreicherin wurde Jacoba Kriechmayr, sie landete am 6. Platz und ist somit weiterhin im „Leader“ Trikot der AFS unterwegs.
Ski Men:
Wie bereits erwähnt ging der Sieg an den Schweden Kristoffer Turdell, der sich nun sein Ticket für die World Tour gesichert hat. Er zeigte trotz der schlechten Sichtverhältnisse einen High-Speed-Run mit drei großen Cliffs! Auf Rang zwei landete Elias Henderson ebenfalls aus Schweden. Elias überzeugte mit einer flüssigen Line und sammelte mit seinen Grabs viele Punkte im Bereich Air and Style. Über den dritten Platz durfte sich der Powder-Guide Reporter Julian „the king“ Zenzmaier freuen, der damit die Führung in der Austrian Freeride Series verteidigen konnte. Auf dem vierten Platz landete sein Verfolger Michael Strauss.
Snow Women:
Mikaela Hollsten aus Finnland holte sich in Obergurgl ihren bereits dritten Saisonsieg bei einem 4* Contest und zieht somit mit einem „perfect score“ in die World Tour ein. Sie wagte sich als einzige in den ganz rechten Bereich des Hangs. Eine sehr technische und flĂĽssige Linienwahl sicherten ihr den Sieg. Zweite wurde die Russin Anna Orlova. Am dritten Platz landete die Ă–sterreicherin Manuela Mandl.Â
Snowboard Men:
Bei den Snowboardern gewann der Fieberbrunner Clemens Bergmann. Nach zwei zweiten Plätzen in Folge steht er endlich ganz oben, und das auch hochverdient. Mit einer sehr flüssigen Linie und vielen Jumps konnte er sowohl Judges als auch die Zuschauer begeistern. Auf Rang zwei landete Mickael Bimboes. Der Franzose ist auf jeden Fall ein Ausnahmetalent. Er meldete sich für beide Kategorien an, zeigte zuerst einen sehr starken Snowboard-Run, lief wieder zum Start hoch (1 Stunde) und startete mit den Ski.
Dritter wurde der derzeit fĂĽhrende der Austrian Freeride Series Thomas Feuerstein. Thomas und Clemens werden sich somit beim Finale am Kitzsteinhorn den Titel unter sich ausmachen.Â
Resumée
Alles in allem fand ein erfolgreiches Finale der Open Faces Freeride Series statt – dank einer super Organisation, toller Stimmung und einem leckerem BBQ bleibt nichts zu wünschen übrig – hoffentlich spielt nächstes Jahr ja das Wetter noch besser mit.